Es fehlt der Bedarf: Keine weiteren E-Ladesäulen im Wendener Land

Rat beschließt Photovoltaik-Förderprogramm


 von Symbolfoto: Pixabay.com
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Wenden. Den Beschluss von Dezember 2019, für 100.000 Euro Ladesäulen für E-Fahrzeuge und –Fahrräder zu installieren, hat der Wendener Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend, 17. März, wieder aufgehoben. In der Begründung heißt es, die bestehenden fünf Ladestationen seien mehr als ausreichend.


Obwohl diese Ladestationen strategisch gut positioniert und öffentlich zugänglich sind, wurden sie im vergangenen Jahr nur 269-mal genutzt (insgesamt 1.825 Ladevorgänge wären möglich). Am stärksten frequentiert wurde die Ladestation in Gerlingen mit 150 Ladevorgängen, gefolgt von Hünsborn mit 59 und Wenden (zwei Standorte) mit 57.

Schlusslicht war der Standort Rothemühle, wo im ersten Halbjahr kein und im zweiten Halbjahr nur drei Fahrzeuge die Ladesäule nutzten. Die Ratsmitglieder waren sich einig, kein weiteres Geld für einen Bedarf auszugeben, der nicht bestehen würde.

Der ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeister Ludger Wurm (rechts) leitete die Ratssitzung. von Sigrid Mynar
Der ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeister Ludger Wurm (rechts) leitete die Ratssitzung. © Sigrid Mynar

Ebenso wurde in der Ratssitzung, die der erste stellvertretende Bürgermeister Ludger Wurm (CDU) für den erkrankten Bürgermeister Bernd Clemens leitete, einer weiteren Empfehlung aus dem Umweltausschuss gefolgt. Mit dem Programm „100 Dächer“ wird ab 1. April die Errichtung von 100 Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet mit je 1.000 Euro bezuschusst.

Förderfähig sind Privatpersonen, Firmen und gemeinnützige Antragsteller, Genossenschaften und Stiftungen. Die Antragstellung erfordert für private Antragsteller unter anderem die Inanspruchnahme einer kostenlosen Energieberatung der Verbraucherzentrale. Das Budget des Förderprogramms ist mit 100.000 Euro gedeckelt und wird in der Reihenfolge der Antragseingänge vergeben.

Keine geeigneten Flächen für Solarpark

Als drittes Thema im Zusammenhang mit der Klimabilanz der Gemeinde Wenden standen Informationen über die Machbarkeit eines Solarparks auf der Agenda. Die Ergebnisse fielen jedoch ernüchternd aus: Die Verwaltung hatte für eine Machbarkeits-/Potenzialanalyse insgesamt sieben Unternehmen um ein Angebot gebeten. Alle Unternehmen lehnten ab, weil derartige Dienstleistungen nicht angeboten würden.

Nach erster Prüfung der förderfähigen Flächen durch die Verwaltung besitzt die Gemeinde Wenden keine Grundstücke, die sich für die Anlage eines Solarparks eignen. Andere Optionen, die sich aus einer Kooperation mit der neuen Autobahn Westfalen GmbH oder bei der neuen Energiegenossenschaft „Photovoltaik im Kreis Olpe“ ergeben könnten, werden frühestens im zweiten Halbjahr 2021 erwartet.

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