Clemens: Beschwerden über Winterdienst haben nicht zugenommen

Bürgermeister-Stellungnahme zu UWG-Antrag


  • Wenden, 15.03.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

Starker Schneefall führte in diesem Winter an mehreren Tagen zu erschwerten Straßenbedingungen im Kreis Olpe. Kritik am Winterdienst in der Gemeinde Wenden weist Bürgermeister Bernd Clemens allerdings größtenteils zurück. von Symbol Sven Prillwitz
Starker Schneefall führte in diesem Winter an mehreren Tagen zu erschwerten Straßenbedingungen im Kreis Olpe. Kritik am Winterdienst in der Gemeinde Wenden weist Bürgermeister Bernd Clemens allerdings größtenteils zurück. © Symbol Sven Prillwitz

Wenden. Die Beschwerden von Bürgern über den Winterdienst in der Gemeinde Wenden hätten sich nicht gehäuft. Vielmehr sei das Anspruchsdenken der Bevölkerung an die Räumdienste aber „deutlich gestiegen“ – und unrealistisch. Zu diesem Ergebnis kommt Bürgermeister Bernd Clemens in einer Stellungnahme, mit der er auf einen Antrag der UWG-Fraktion zur Ratssitzung am 21. März reagiert. Darin geht er auch auf diverse Vorwürfe an den Räumdiensten ein.


„Immer deutlicher“ würden Bürger die „teilweise mangelhafte Durchführung des Winterdienstes“ kritisieren, heißt es in dem am 1. Februar eingereichten Antrag der Unabhängigen Wählergemeinschaft. Weil die Einwohner „aufgebracht“ seien und zudem ein „direkter Einblick in die Situation des Winterdienstes“ fehle, sei es zudem schwierig, den Beschwerden mit „sachgerechten Argumenten“ zu begegnen. Vor diesem Hintergrund bat die UWG um Informationen zur Organisation der Räumdienste und der Streubezirke.

Die Verwaltung habe „gemessen an der Intensität des Winters“ keine Häufung von Beschwerden im Rathaus festgestellt, widerspricht Clemens der Darstellung der Unabhängigen Wähler. Der Eindruck größerer Unzufriedenheit könnte über soziale Medien wie etwa Facebook entstanden sein, vermutet der Bürgermeister. Und durch eine gesteigerte Erwartungshaltung. „Offenbar erwartet man freie Straßen rund um die Uhr (…) und vergisst dabei, dass man sich immer noch im Sauerland befindet, wo der Winter tatsächlich noch zu Behinderungen und Einschränkungen im Alltag führen kann“, gibt Clemens zu bedenken.
Bauhof koordiniert Winterdienst
Die Organisation des Räumdienstes erklärt er wie folgt: Alle Ortsteile und die Industriegebiete in Gerlingen und Hünsborn bilden zusammen 14 Räumbezirke. Die Rufbereitschaft des Bauhofes koordiniert den Winterdienst, den externe Vertragspartner leisten, von 4 bis 20 Uhr. Die Erstkontrolle der Straßen erfolgt um 4 Uhr. „Danach entscheidet sich der Umfang des anzuordnenden Winterdienstes“, so Clemens.
 von Volker Lübke
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Setzen Glätte und Schnee erst danach ein, sei es schwierig, die Straßen noch vor dem Berufsverkehr zu räumen – trotz stündlicher Kontrollen bei „kritischer“ Wetterlage, trotz der Prognosen verschiedener Wetterdienst-Portale . Ein „Winterdienst auf Verdacht“ sei aus Kostengründen für Personal, Maschinen und Streumitteln keine Option.
Wie falsche Eindrücke entstehen
Für Gemeindestraßen gilt die Regelung, dass die Räumdienste mehr Gefällestrecken und Einmündungen von Schnee und Eis befreien als ebene Straßen. Bei geringen Schneemengen werden letztere in der Regel nicht geräumt, „weil sich auf geschlossenen Schneedecken noch gut fahren lässt“, so Clemens. Stattdessen entstehe in der Bevölkerung aber fälschlicherweise der Eindruck, die Straßen würden gar nicht geräumt.

Auch der Vorwurf, dass die Räumdienste an den Straßenrändern abgestellte Fahrzeuge sowie Bürgersteige und Einfahrten mit Schnee „zuschieben“, sei nicht richtig. Laut Straßenreinigungssatzung sei die Kommune dazu verpflichtet, die Fahrbahnen zu räumen – und dafür kämen lediglich die Straßenränder in Betracht. Gleichzeitig weist Clemens darauf hin, dass die Räumdienste durch falsch geparkte Fahrzeuge teilweise nicht dazu kämen, Straßen zu räumen. Trotz oder gerade wegen der in diesen Fällen verteilten Handzettel scheine ebenfalls der Eindruck zu entstehen, dass der Winterdienst nicht ausreichend betrieben werde.
GPS-System soll für Verbesserungen sorgen
Gleichwohl gesteht der Bürgermeister „Eingewöhnungsschwierigkeiten“ ein, weil nach Kündigungen im Vorjahr „einige Räumbezirke neu organisiert“ und mit neuen Fahrern besetzt worden seien. Ein bereits getestetes GPS-System, das per Smartphone-App gesteuert wird, soll ab dem Winter 2018/19 zu einer Optimierung des Winterdienstes führen, kündigt Clemens abschließend an.
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