Volle Eingangsklassen an Olper Grundschulen – Epe: Situation ist katastrophal

Immer mehr Lernanfänger


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An der Hohenstein-Grundschule sind fürs neue Schuljahr 84 Erstklässler angemeldet. von privat
An der Hohenstein-Grundschule sind fürs neue Schuljahr 84 Erstklässler angemeldet. © privat

Olpe. An den Grundschulen der Stadt Olpe wird es zunehmend enger. Grund ist der Babyboom der vergangenen Jahre, der für volle Eingangsklassen sorgt. „Für eine Übergangszeit bis 2023 wird die Klassenbildung im Grundschulbereich aufgrund der angestiegenen Geburtenzahlen besonders herausfordernd“, heißt es dazu im Schulentwicklungsplan.


CDU-Ratsmitglied Lothar Epe drückte es in der Ratssitzung am Mittwoch, 19. Februar, drastischer aus: „Die Situation in den Eingangsklassen ist katastrophal“, fand der pensionierte Schulleiter. Er regte sich vor allem darüber auf, dass an der Hohenstein-Grundschule zum kommenden Sommer nur drei Eingangsklassen gebildet werden sollen – und das bei 84 Anmeldungen. Eigentlich müssen ab 82 Schülern vier Klassen gebildet werden.
Mögliche vierte Eingangsklasse
Die Verwaltung geht davon aus, dass sich die Zahl „durch den Abgang von Kindern, die voraussichtlich eine Förderschule besuchen werden, noch reduziert“. Wenn das nicht der Fall sei, müsse im Frühjahr über die mögliche Einrichtung einer vierten Eingangsklasse an der Hohensteinschule beraten werden.

„Klassen mit 28 Kindern – da tun mir die Schüler leid und die Eltern. Eine solche Klasse ist kaum noch zu führen", verwies Epe auf hohe Krankheitsstände bei den Lehrkräften. Eine noch so gute Ausstattung könne große Klassen nicht ausgleichen. Einen Schuldigen an der Situation konnte der CDU-Ratsherr aber nicht benennen: „Ich mache da keinem einen Vorwurf.“
Dramatisierung nicht nachvollziehbar
Bürgermeister Peter Weber (CDU) wollte sich den Schuh jedenfalls nicht anziehen: „Die Kommune kann die Klassengrößen in keinster Weise beeinflussen. Das ist eine Sache des Landes. Als Schulträger können wir nur über die Zahl der Eingangsklassen entscheiden.“ Die von Epe dargestellte „Dramatisierung“ der Situation könne er nicht nachvollziehen, so der Bürgermeister.

Am Ende wurde die Bildung von neun Eingangsklassen an den fünf Grundschulstandorten einstimmig bei Enthaltung von Lothar Epe beschlossen.
 von Wolfgang Schneider
© Wolfgang Schneider
An der Hohenstein-Grundschule gibt es danach im neuen Schuljahr drei Klassen für 84 Erstklässler, an den Grundschulen Gallenberg und Rhode jeweils zwei Klassen für je 56 Schulanfänger sowie in Rüblinghausen und in Dahl jeweils eine Klasse für 26 bzw. 20 Erstklässler.
Schulentwicklungsplan
  • Dass es in den kommenden Jahren gerade im Grundschulbereich angespannt bleibt, zeigen Aussagen in dem vom Stadtrat verabschiedeten Schulentwicklungsplan:
  • „Die hohen Geburtenzahlen bedingen vorwiegend im Primarbereich recht volle Klassen und Schulen, teilweise bis zur Kapazitätsgrenze. Hier sind in enger Abstimmung mit den Schulleitungen Konzepte zu entwickeln, um weiterhin ein angenehmes und positives Lernklima zu ermöglichen.“
  • An anderer Stelle heißt es wörtlich: „Nicht immer wird den Wünschen aller Eltern bezüglich der Schulwahl entsprochen werden können.“
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