SPD-Pressemitteilung zum Thema Rathaus in Olpe

Noch einen Monat bis zum Bürgerentscheid


 von Symbol Prillwitz
© Symbol Prillwitz

Olpe. In genau einem Monat, am 6. April, dürfen die Olper Bürger darüber abstimmen, ob ein neues Rathaus gebaut werden oder das bisherige Rathaus saniert werden soll. Die SPD spricht sich für den Erhalt des bestehenden Rathauses aus. Anbei die Gründe der SPD im Wortlaut.


„1. Das jetzige Rathaus ist keine 40 Jahre alt! Nennen Sie uns einen Hausbesitzer, der sein 40 Jahre altes Haus abreißt. Sie werden kaum jemanden finden. Sie werden aber eine Menge Menschen finden, die sich ein deutlich älteres Haus kaufen und wieder fit machen. So lange ein Haus nicht baufällig ist, reißt man es nicht ab. Ist das Rathaus baufällig? Keinesfalls! Sanierungsbedürftig ist es schon, aber lange nicht so dramatisch, wie man uns einreden will.
"Keine zwingenden Gründe"
Die Beratungsgesellschaft „VBD“ hat 2012 den Sanierungsbedarf des Rathauses ermittelt und Ende 2016 noch einmal drauf geschaut. Ergebnis: „Das bestehende Rathaus ist seit 2012 nicht in einem besseren, aber auch nicht in einem gravierend schlechteren Zustand. Es gibt keine zwingenden normativen Gründe zur unmittelbaren Durchführung der energetischen Fassadensanierung. Die Erneuerung der Aufzuganlage wird spätestens 2029 als erforderlich angesehen. Der Austausch der Heizungsanlage ist spätestens 2030 erforderlich.“

Und das Kölner Stadt-und Regionalplanungsbüro Jansen hat im Juni 2016 gesagt: „Das bestehende Rathaus wird den aktuellen energetischen Standard über umfangreiche Maßnahmen annähernd erreichen.“
Schritt für Schritt
Fazit: Im Rathaus muss nicht sofort alles neu gemacht werden, das geht auch abschnittsweise. Das Rathaus kann durch gezielte Sanierungsmaßnahmen wieder fit gemacht werden. Außerdem sind zwingend notwendige oder gar gesetzlich vorgeschriebene Sanierungsmaßnahmen nicht bekannt. Ein Abriss aus baufachlicher Sicht ist nicht erforderlich.

Die 12 Millionen Euro, die eine Sanierung kosten soll, müssten also nicht auf einmal ausgegeben werden. Und ob es wirklich 12 Millionen Euro sind, steht sowieso auf einem anderen Blatt. Ein Olper Architekt hat letztes Jahr einen eigenen Entwurf zur Sanierung des Rathauses angefertigt. Er kam auf etwa die Hälfte der geschätzten Kosten.
Höhere Kosten?
2. Ein Rathaus-Neubau wird deutlich mehr kosten! Das neue Rathaus soll rund 19 Millionen Euro kosten. Das sind sieben Millionen mehr als die geschätzten Kosten einer Sanierung. Allein das ist viel Geld für eine 25.000-Einwohner-Stadt.

Und wir glauben, dass der Unterschied noch größer sein wird. Neubauten werden fast immer teurer als geplant. Dafür müssen wir nicht einmal nach Hamburg (Elbphilharmonie) oder Berlin (Flughafen) schauen, wo die Kosten explodiert sind. Auch bei uns gibt es solche Beispiele. Das aktuelle Rathaus zum Beispiel sollte ursprünglich rund 8,9 Millionen D-Mark kosten. Am Ende betrugen die Baukosten 11 Millionen D-Mark, nachzulesen im „3. Beitrag zur Geschichte der Stadt 1978“. Das war vor fast 40 Jahren! Auch der Neubau der Hakemicke-Schule ist teurer geworden als geplant.

Übrigens: Die Verwaltung sagt, dass das neue Rathaus 70 Jahre halten wird. Ist das nicht dieselbe Verwaltung, die gerade ein knapp 40 Jahre altes Rathaus abreißen will?
Attraktivität
3. Die Stadt Olpe wird auch mit dem aktuellen Rathaus attraktiver! Der SPD wird immer wieder vorgeworfen, nur auf die Kosten zu schauen und nicht auf die Gesamtentwicklung der Stadt. Diese Vorwürfe weisen wir entschieden zurück. Wir beziehen uns in dem Punkt erneut auf eine Aussage des Vertreters des Stadt-und Regionalplanungsbüros aus Köln. Er sagte, dass eine Stadtentwicklung im Bereich des Bahnhofs auch mit dem bestehenden Rathaus möglich ist.

Die SPD ist der Überzeugung, dass die Stadtentwicklung Olpes bei weitem nicht davon abhängt, ob an der Franziskanerstraße ein Rathaus steht oder eine von der Ratsmehrheit favorisierte große Treppe, die Oberstadt und Bahnhof verbindet. Natürlich wird Olpe in Zukunft noch schöner, auch mit dem aktuellen Rathaus.
Wunsch nach hoher Wahlbeteiligung
In einem Monat entscheiden nun die Olper Bürger über die Zukunft des Rathauses. Wir wünschen uns für den Bürgerentscheid eine breite Basis durch eine hohe Wahlbeteiligung. Wir versichern, dass wir die Entscheidung der Bürger in vollem Umfang respektieren und unseren Beitrag zur Umsetzung des Bürgerwillens leisten werden!“
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