„Sind Dahler und Saßmicker Kinder Bürger zweiter Klasse?"

Leserbrief zur Schuldiskussion


 von Symbol Prillwitz
© Symbol Prillwitz

Dahl. Zur Diskussion um die Zukunft des Grundschul-Standortes Dahl in der Sitzung des Olper Fachausschusses am Mittwochabend, 3. April, meldet sich Regina Kühn aus Dahl zu Wort. Sie schreibt in ihrem Leserbrief:


„Die Sitzung des Ausschusses Bildung, Soziales und Sport lässt mich als Dahler Mutter sprachlos zurück. Markus Bröcher möchte seinen Nachbarn nicht erklären, warum er als Mitentscheider die Fahrt zweier Kindern von Rüblinghausen nach Dahl mit trägt und blockiert jede Diskussion in diese Richtung.
Willkürliche Zahl 17
Schulrätin Roth spricht von Bildungsgerechtigkeit, die nicht gegeben ist, wenn in Dahl 15 Kinder in einer Klasse 1 unterrichtet würden und in Rüblinghausen 29 in der Klasse 4. Unter welchen gesetzlichen Grundlagen sie die gesetzliche Vorgabe von 15 Kinder als Minimum für eine Eingangsklasse eigenverantwortlich auf die willkürliche Zahl 17 erhöht, konnte überhaupt nicht beantwortet werden. Diese Zahl 17 gelte jedoch um jeden Preis und kompromisslos. Rüblinghauser Kinder nach Dahl zu schicken, sei jedoch keine Möglichkeit, so die Schulleitung.

Erneut entsteht bei uns Dahlern und Saßmickern der Eindruck, unsere Kinder seien für einige Ausschusssitzende Bürger zweiter Klasse! Wieso stört es Herrn Bröcher nicht, wenn 15 Eltern aus seiner direkten Nachbarschaft ihre Kinder gegen ihren Willen verschicken müssen? Liegt es daran, dass ihn die umliegenden Dörfer nicht interessieren?
Bildungsgerechtigkeit?
Wie ist es um die Bildungsgerechtigkeit bestellt, wenn aktuell drei, zukünftig dann acht Kinder aus Saßmicke ständig zu spät zum Unterricht kommen, weil der Bus zu spät ankommt? Ein Problem, das der Verwaltung seit 2018 bekannt ist und bisher nicht gelöst wurde. Und aus welchem Grund hat niemand die Befürchtung, Dahler und Saßmicker Eltern könnten sich bei einer Zwangsverweisung nach Rüblinghausen doch lieber für Gerlingen oder den Hohenstein entscheiden und der Düringerschule den Rücken zuwenden?

Sobald die Schule zu wenig Anmeldungen für 2x17 Schüler, aber zu viele für 1x29 Kinder hat, müssen Kinder abgewiesen werden. Und welche Kinder werden das sein, wenn der einzige verbliebene Schulstandort ein konfessionell gebundener ist? Erneut entstünde hier Ungerechtigkeit.
Farbe bekennen
Zuletzt wäre es auch interessant zu wissen, was Rüblinghauser Eltern über zukünftige 29er-Klassen als Standard halten, wenn der Standort Dahl durch die Hintertür geschlossen wurde, was trotz anderslautender Lippenbekenntnisse der Politik absehbar ist, da die Erstellung eines funktionierenden Stundenplanes mit nur zwei Klassen am Teilstandort nahezu unmöglich ist.

Ich fordere die Politik der Stadt Olpe auf, deutlich Farbe zu bekennen und Taten folgen zu lassen: Beschließen Sie die Eingangsklasse mit den gesetzlich geforderten und tatsächlich angemeldeten 15 Kindern und setzen sie dies, notfalls mithilfe Ihres Klagerechtes, auch gegenüber der Schulaufsicht durch. Zeigen Sie Initiative für unsere Dorfkinder!“
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