Sieben-Punkte-Plan für „energieautarkes Olpe“

Piratenpartei


Auch der Biggesee spielt in den Überlegungen der Piraten eine Rolle. Die Partei schlägt die Einrichtung eines Pumpspeicherwerks in Höhe des "Biggeschlösschens" vor. von Symbol Nils Dinkel
Auch der Biggesee spielt in den Überlegungen der Piraten eine Rolle. Die Partei schlägt die Einrichtung eines Pumpspeicherwerks in Höhe des "Biggeschlösschens" vor. © Symbol Nils Dinkel

Olpe. Die Weiterentwicklung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts für Olpe wird am 5. Juli mit einer Akteurs- und Planungswerkstatt fortgesetzt. Bürger können dann ab 18 Uhr in der Stadthalle mit Experten über die Bedeutung und Gestaltung öffentlicher Räume diskutieren. Im Vorfeld hat die Piratenpartei Olpe ein sieben Punkte umfassendes Konzept für eine „energieautarke“ Kreisstadt vorgelegt.


„Der gesamte Energieverbrauch in Olpe sollte auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Alle Gebäude sollten einen guten energetischen Standard aufweisen“, schreiben die Piraten. Damit könne Olpe mittelfristig Sie sehen die „politischen Kräfte in den Kommunen“ gefordert, wenn es darum geht, den Menschen vor dem – nach Ansicht der Piraten unaufhaltbaren – Klimawandel und den damit einhergehenden zunehmenden Unwetter- und Umweltkatastrophen zu schützen. 

Die sieben Punkte, die die Piraten aufzählen, um Energie zu sparen und in Olpe selbst erzeugen zu können für den Eigenverbrauch, im Wortlaut: 

1. Die Stadt sollte ein Geothermiekraftwerk (Stromerzeugung aus Erdwärme, Anm. d. Red.) in Bürgerhand initiieren, das 60 Prozent des Strom- und Wärmebedarfs von Olpe deckt. 

2. Gebäudesanierungen: Geschätzte 85 Prozent der Olper Gebäude entsprechen nicht dem Standard eines KfW 70 Hauses (30 Prozent weniger Energieverbrauch als beim maximal zulässigen Standardwert, Anm. d. Red.), das heißt, sie verlieren im Winter zu viel Energie, heizen sich im Sommer zu sehr auf und bieten damit nur einen mangelhaften energetischen Schutz. (…) Es sollte ein revolvierender Fond mit einer fest verzinslichen Rendite von 3 bis 4 Prozent gegründet werden, an dem sich Bürger beteiligen können. Expertenteams erarbeiten Sanierungskonzepte mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen, beantragen die KfW-    Fördermittel für zu sanierende KfW-70 Häuser. (…).
Pumpwerkspeicher für den Biggesee
 3. 1000 Dächer-Programm Photovoltaik: Die Stadt initiiert im Rahmen von Förderprogrammen des Bundes und des Landes zur Stadtteilsanierung ein Programm, das es jedem Immobilienbesitzer für überschaubare Kosten ermöglicht, seinen Strom selbst zu erzeugen bzw. Überschuss ins Netz zu speisen.

4. Pumpwerkspeicher: Es wird im Vorstaubecken des Biggesees, ca. in Höhe Biggeschlösschen, ein 150 Meter hoher Stahlbehälter mit 40 Meter Durchmesser errichtet. Der Behälter erhält oben eine begehbare Aussichtsplattform. Die Aussichtsplattform ist über zwei flache begeh- und befahrbare Wendel für Auf- und Abweg zu erreichen. Die Auf- und Abwege haben getrennte Bahnen für Fußgänger und Biker. Der Behälter dient der Energiespeicherung von rund 100 MWh Strom aus Photovoltaikanlagen und dem Geothermiekraftwerk. Bei Stromüberschuss im Netz wird der Speicher mit dem Strom gefüllt. Bei Strombedarf im Netz kann das Wasser mittels Turbine und Generator Strom ins Netz einspeisen. Damit kann der Pumpspeicher zur Netzstabilisation beitragen und als Sekundärregelleistung auch noch Geld verdienen.
Nur E-Fahrzeuge im Stadtzentrum
 5. Eisspeicher: Das Fundament des Kurzzeitspeichers kann Richtung Bootshaus als tiefes Betonbecken mit Deckel bis 1,5 Meter unter der Wasseroberfläche ausgebildet werden und als Eisspeicher zur Energiespeicherung für das Geothermiekraftwerk Verwendung finden. Im Winter hätte das den Charme, dass in Höhe des Bootshauses eine sichere Eisfläche entstehen könnte mit hohem Freizeitwert.

6. Das Zentrum sollte nur mit Stromfahrzeugen befahren werden dürfen! (…)     

7. Ausbau eines Heizwärmenetzes: In Verbindung mit dem Geothermiekraftwerk und dem Eisspeicher wird, wo immer möglich, forciert ein Heizwärmenetz für öffentliche und private Gebäude aufgebaut.“
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