Olper Grüne fordern Prüfung der Möglichkeiten für die Nutzung von PV-Anlagen

Klimaschutzziele umsetzen


 von Archiv- Patricia Korn
© Archiv- Patricia Korn

Olpe. „Nutzt die Stadt Olpe eigentlich alle Möglichkeiten, auf ihren städtischen Gebäuden regenerativ Energie zu erzeugen, beispielsweise durch PV-Anlagen?“, diese Fragen stellt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Olper Stadtrat.


Stand der Dinge ist laut Fraktionssprecher Hans Nenne, dass die Stadt Olpe im Jahr 2010 einige Dachflächen an einen Investor verpachtet hat, der dort PV-Anlagen betreibt (bis 2031) und einen Teil seines Gewinns der Stadt als Nutzungsentgelt zurückerstattet (etwa 4.000 Euro pro Jahr).

Aus der Antwort der Stadt gehe hervor, dass die Verpachtung weiterhin zufriedenstellend laufe. Die Stadt sehe jedoch keine Möglichkeiten, weitere geeignete Flächen für eine solche Nutzung zu finden. Im Fall der Grundschule Rhode, wo eine Dachsanierung anstand, machte die Stadt beispielsweise geltend, dass sich aufgrund der Dachausrichtung und der mangelnden Tragfähigkeit die Installation einer PV-Anlage nicht anböte.
Eindruck einer Verhinderungsstrategie
Außerdem sieht die Stadt Olpe davon ab, auf Flachdächern (wie bei der Hakemicke-Schule) PV zu installieren, weil sie auch hier mangelnde Tragfähigkeit und weitere technische Probleme befürchtet.

„Die Aussagen des Bürgermeister Peter Weber hinterlassen bei uns Grünen den Eindruck einer „Verhinderungsstrategie. Wir Grünen gehen davon aus, dass man angesichts der dramatischen Verschärfung des Klimawandels die politischen Prioritäten überdenken muss. Wir haben großes Verständnis dafür, dass der Bau eines neuen Rathauses die „Herkulesaufgabe“ der nächsten Jahre ist.
Alle Themen hinter der „Herkulesaufgabe“
Die Verwaltungsspitze neigt derzeit jedoch dazu, alle anderen Themen hinter diese „Herkulesaufgabe“ zurück zu stellen. Bis 2040 sollte die Stadt Klimaneutralität erreicht haben und dies wird nur durch eine konsequente Ausweitung der erneuerbaren Energien möglich werden. Dem Klima ist es letztlich egal, ob die Verwaltung ein Jahr früher oder später ins neue Rathaus zieht“, so Hans Nenne.

Konkret raten die Grünen:  Klimaschutz ist kein „nice to have“, sondern ein zentrales Ziel staatlichen Handelns: deshalb sollten die Prüfverfahren der Stadt sich auch an diesem Ziel ausrichten (vielleicht wäre es daher sinnvoll, Experten zu beauftragen, die eine Neubewertung der Ausbaupotentiale vornehmen).
Konkrete Forderungen
• Klimaschutz muss sich nicht für Investoren „rechnen“. Die Stadt hat Vorbildcharakter. Sie sollte auch dann PV-Anlagen installieren, wenn ihre Amortisierung etwas länger dauert.

• Die technische Umsetzbarkeit sollte man auch nicht mehr auf dem Kenntnisstand von 2010 beurteilen, sondern nach den heutigen technischen Möglichkeiten: Gegenwärtig lohnen sich auch PV-Anlagen in Ost-/Westausrichtung. Moderne PV-Module sind leistungsfähiger und leichter und können teilweise auch anstelle von Dachziegeln installiert werden. Auch die Eignung von Flachdächern sollte in diesem Zusammenhang noch einmal neu ins Auge gefasst werden.
Mögliche Maßnahmen schnell erledigen
„Es scheint der Verwaltung auch nicht bewusst zu sein, dass Klimaneutralität die Kommune im Gesamten und nicht nur im Bereich kommunale Gebäude betrifft. Wenn man bedenkt, dass auch Bürger, Industrie, Handel und Landwirtschaft zur Klimaneutralität geführt werden müssen, sollte man bestrebt sein, alle möglichen Maßnahmen an und auf öffentlichen Gebäuden schnellst möglich zu erledigen.

Die Verwaltung muss ihrem Vorbildcharakter gerecht werden, die eigene Prioritätenliste neu sortieren und alle Möglichkeiten prüfen, zusätzliche PV-Anlagen zu installieren“, heißt es in der Mitteilung.
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