Nur 15 Anmeldungen: Hat die Dahler Grundschule noch eine Zukunft?

Eltern sprachen mit Politikern über Schulstandort


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Vertreter aller Fraktionen des Olper Stadrates und der 1. Beigeordnete Thomas Bär sprachen auf Einladung von Ortsvorsteher Wolfram Stinn mit Eltern über die Zukunft der Dahler Grundschule. von Wolfgang Schneider
Vertreter aller Fraktionen des Olper Stadrates und der 1. Beigeordnete Thomas Bär sprachen auf Einladung von Ortsvorsteher Wolfram Stinn mit Eltern über die Zukunft der Dahler Grundschule. © Wolfgang Schneider

Dahl/Friedrichsthal/Saßmicke. Hat die Dahler Grundschule noch eine Zukunft? Kann im Sommer eine Eingangsklasse gebildet werden? Macht eine Grundschule mit nur zwei Klassen überhaupt noch einen Sinn? Um diese Fragen ging es am Donnerstagabend, 28. März, bei einem Gespräch zwischen Politikern und betroffenen Eltern in der Dorfgemeinschaftshalle Dahl.


Zur Vorgeschichte: In den Olper Vororten Dahl/Friedrichsthal und Saßmicke schrillen die Alarmglocken. Nachdem schon im vorletzten Jahr wegen zu weniger Anmeldungen keine Eingangsklasse gebildet werden konnte, zeichnet sich dies für das kommende Schuljahr wieder ab. Denn bislang sind nur 15 Kinder angemeldet. „Das ist der Schulaufsicht zu wenig. Für die Bildung einer Eingangsklasse sind 17 bis 18 Schüler notwendig“, erklärte der 1. Beigeordnete der Stadt Olpe Thomas Bär.
Nur noch 2. und 4. Klasse
Kommt tatsächlich keine Eingangsklasse zustande, müssen die künftigen Erstklässler aus Dahl/Friedrichsthal und Saßmicke zur Düringer-Grundschule nach Rüblinghausen gefahren werden. Die beiden Schulen bilden einen Verbund. Am Teilstandort Dahl gäbe es dann im kommenden Schuljahr nur noch eine zweite und eine vierte Klasse. Ob eine solche Rumpflösung tragfähig sei, daran gab es bei dem Gespräch Zweifel.

Fakt ist, dass sowohl die Verwaltung als auch alle Parteien den Schulstandort in Dahl erhalten wollen – aus gutem Grund: „Die Stadt als Schulträger hat keinerlei Interesse, die Schule zu schließen. Wir brauchen den Standort in Zukunft, weil die Schülerzahlen in der Stadt steigen“, betonte Thomas Bär. Auch Carsten Sieg (CDU), Udo Baubkus (UCW), Volker Reichel (SPD), Andreas Stenzel (FDP) und Hans Nenne (Grüne) waren grundsätzlich für den Erhalt des Schulstandortes.
Schule wichtiger Standortfaktor
Sie sprachen aber auch kritische Aspekte an. „Ich weiß nicht, ob man Kindern einen Gefallen tut, wenn man eine Eingangsklasse bildet und die möglicherweise in ein, zwei Jahren zerschlagen wird, wenn die Schülerzahl unter 15 rutscht“, merkte Carsten Sieg an. „Man muss offen diskutieren, zu welchem Preis man den Standort erhalten will“, fand Volker Reichel. Denn es sei sehr personell und pädagogisch schwierig, einen Teilstandort mit nur zwei Klassen überhaupt zu beschulen.

Die anwesenden Eltern appellierten an die Politiker, im Stadrat für die Bildung einer Eingangsklasse zu stimmen. „Es ist wichtig, es auch mit 15 Kindern zu probieren. Denn ohne die Eingangsklasse wird der Standort nicht bestehen können“, sagte Regina Kühn. Eine andere Mutter erklärte, eine Schule vor Ort sei ein wichtiger Standortfaktor: „Wenn die Schule nicht mehr da ist, ziehen Leute nicht hierher oder sogar weg“, warnte sie.
Rat entscheidet am 10. April
Das letzte Wort hat der Stadtrat am Mittwoch, 10. April. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sieht allerdings vor, dass in Dahl keine erste Klasse gebildet wird und die betroffenen 15 Kinder aus Dahl/Friedrichstahl und Saßmicke stattdessen in Rüblinghausen eingeschult werden.
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