Lehrschwimmbecken im Freizeitbad Olpe offiziell eingeweiht

Anbau kostet 4,4 Millionen Euro


  • Olpe, 17.11.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Olpe. Mit einem kleinen Festakt und vor rund 50 geladenen Gästen ist das neue Lehrschwimmbecken im Freizeitbad Olpe am Freitagnachmittag, 17. November, eingeweiht worden. Ingo Ehrhardt blickte in seiner Ansprache auf den von diversen Schwierigkeiten begleiteten Planungs- und Bauprozess zurück. Außerdem betonte der Geschäftsführer der Olper Bäderbetriebe GmbH, dass die – in der Politik und Öffentlichkeit durchaus umstrittene – Investition von rund 4,4 Millionen Euro in mehrfacher Hinsicht lohnenswert gewesen sei.


Das Lehrschwimmbecken misst 16,67 Meter in der Länge und knapp zehn Meter in der Breite. Die Wassertiefe in dem Edelstahlbecken ist über einen Hubboden regulierbar und reicht von 30 Zentimetern bis zu 1,80 Meter. Gesteuert werden der Senkboden und die Wasseraufbereitungsanlage im Technikraum, der unter dem Schwimmbecken eingerichtet worden ist. In einem Drittel des Beckens finden sich diverse Geräte wie Trampoline, Pole-Stangen und Treträder, die bei sogenannten „offenen Kursen“ für Aqua-Fitness und Reha-Sport genutzt werden können. Außerdem steht das Lehrschwimmbecken Schulen und Vereinen zur Verfügung.
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Für das neue Becken ist ein Anbau an den sogenannten „Solebecken“-Würfel des Freizeitbads errichtet worden. In dem neuen Gebäudeteil, der auch an die alten Freibadduschen angrenzt, befinden sich außerdem Umkleidekabinen und je ein Lager- und ein Büroraum. Auf dem Anbau ist darüber hinaus eine Sonnenterrasse eingerichtet worden, die hinter dem Solebecken liegt und über das Hallenbad erreichbar ist. Über einen Treppenaufgang sind Anbau und Schwimmhalle miteinander verbunden.
Ehrhardt: erhebliche, aber notwendige Investition
Die Gesamtkosten von rund 4,4 Millionen Euro für das Projekt seien eine „nicht unerhebliche“ Investition gewesen, sagte Ingo Ehrhardt. Auch die Frage nach der Notwendigkeit „in Zeiten klammer Kassen und schließender Bäderbetriebe“ sei berechtigt gewesen. Vor allem seien Anbau und Lehrschwimmbecken aber notwendig gewesen, um das Freizeitbad attraktiv zu halten. Um Schulen und Vereinen genügend Platz und Möglichkeiten für Schwimmunterricht zu bieten. Um den Freizeitbereich des Hallenbades zu entlasten.
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„Außerdem würde ohne ein gut ausgestattetes Schwimmbad auch ein Stück Lebensqualität verloren gehen“, sagte Ehrhardt weiter und zeigte sich rundum zufrieden. „Allen Skeptikern zum Trotz ist es eine sehr schöne Anlage und ein sehr schönes Bauwerk geworden“, so der Geschäftsführer der Bäderbetriebe, der sich zudem bei allen an dem Projekt Beteiligten bedankte.
Teure „Stolpersteine“
Die Skepsis war in der Tat groß gewesen. Dass die Stadt Olpe die Bürgschaft für das Millionen-Projekt übernimmt, hatte der Stadtrat 2013 mit einer denkbar knappen Mehrheit von 16:15 Stimmen beschlossen. Damals waren die Kosten noch mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt worden. Dann ergaben Untersuchen des Bodens, auf dem der Neubau entstanden ist, dass der Grund teilweise kontaminiert war.
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Außerdem wurde vor möglichen „Blindgängern“, also Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gewarnt, die noch in der Erde liegen könnten. Und außerdem musste das erste Ausschreibungsverfahren aufgegeben werden, weil die Preise für die Realisierung des Anbaus und des Schwimmbeckens zu hoch waren. Vor allem durch diese „Stolpersteine“ (O-Ton Ehrhardt) sowie einige weitere Probleme seien Mehrkosten von rund 0,9 Millionen Euro entstanden.

Am 26. September dieses Jahres –auf den Monat genau fünf Jahre nach der Vorstellung des ersten Anbau-Konzepts und nach insgesamt 18 Monaten Bauzeit – wurde das Lehrschimmbecken erstmals probeweise in Betrieb genommen. Wenige Tage später ging es dann mit den ersten Kursen los. Als letzter Akt folgte nun schließlich die Einweihung, bei der Anwesenden sich hinter die Kulissen und die Steuerräume des Freizeitbads führen ließen.
Besucherzahlen leicht rückläufig

Mit Blick auf die Besucherzahlen sprechen Betriebsleiter Klaus Spille und Geschäftsführer Ingo Ehrhardt insgesamt von einem leicht rückläufigen Trend. Besonders stark habe die Sauna-Nutzung nachgelassen. Der jährliche Besucherschnitt liege bei rund 260.000 Gästen, Vereine und Schulen miteingerechnet.

„Im bundesweiten Bädervergleich stehen wir in Olpe bemerkenswert gut da“, sagt Ehrhardt. Das Freizeitbad Olpe könne einen Kostendeckungsgrad von 47 Prozent vorweisen. Eine Zahl, von der viele weitere Schwimmbäder nur träumen könnten.
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