18,7 Millionen Euro für ein neues Rathaus: Nachdem Bürgermeister Peter Weber in der Sondersitzung des Rates am Dienstagabend, 14. Juni, auf eine Kostenexplosion beim Neubau hingewiesen hatte, sahen die Stadtverordneten weiteren Beratungsbedarf. Die Entscheidung über Sanierung oder Neubau des Rathauses ist zunächst vertagt. Für die weitere Nutzung des Bereichs am Bahnhof und die Nachnutzung des Realschul-Areals sieht der Planer indes großes Potenzial für barrierefreies Wohnen.
Waren in den Bürgerworkshops noch Kosten zwischen 10,8 und 11,5 Millionen Euro für eine Sanierung oder den Neubau des Rathauses im Gespräch gewesen, geht das Beratungsbüro VBD nach Neuberechnungen inzwischen von 18,7 Millionen Euro Neubaukosten aus. Die Gründe dafür liegen in einem späteren Baubeginn, vermutlich erst 2021/22, und in verschärften Vorgaben der dann geltenden Energie-Einsparverordnung. Weber sorgte damit für den Knalleffekt in der Sondersitzung, die sich mit den Ergebnissen der beiden vorangegangenen Bürger-Workshops zur Standort-Auswahl beschäftigten sollte. Der Bürgermeister wies aber auch darauf hin, dass die neue Kostenschätzung eine Prognose sei, belastbare Zahlen fehlten noch.
Zunächst sollen nun die Fraktionen und die Arbeitsgruppe Rathausneubau über das weitere Vorgehen beraten. Erst danach soll sich dann wieder der Rat mit dem Thema beschäftigen.
In der Sondersitzung hatte zuvor Dominik Geyer vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen aus Köln die Ergebnisse der beiden Bürger-Workshops vorgestellt und deutlich gemacht, bei der Entscheidung nicht nur finanzielle Aspekte zu berücksichtigen. Es sei auch eine auf Jahrzehnte wirkende städtebauliche Weichenstellung. Trotz einiger messbarer Kriterien bleibe die Entscheidung über einen neuen Standort „in bestimmtem Maß" eine subjektive Entscheidung. Klar geworden sei, dass das derzeitige Rathaus eher eine Barriere als die gedachte „Krone der Stadt" sei.