Ja zur Grundschule Dahl, aber Eingangsklasse bleibt ungewiss

Eltern überreichten Olpes Bürgermeister Weber 800 Unterschriften


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Olpes Bürgermeister Peter Weber (links) nahm die Unterschriften vor dem Ratssaal von betroffenen Eltern entgegen. von Wolfgang Schneider
Olpes Bürgermeister Peter Weber (links) nahm die Unterschriften vor dem Ratssaal von betroffenen Eltern entgegen. © Wolfgang Schneider

Olpe. Wie sieht die Schulsituation im kommenden Schuljahr im Süden der Stadt aus? Gibt es in Dahl eine Eingangsklasse? Müssen Erstklässler umverteilt werden? Diese Frage bewegten die Olper Stadtverordnetenversammlung am Mitttwochabend, 10. April. Am Ende einer knapp zweistündigen Diskussion gab es zwar eine Entscheidung, doch einige Fragen blieben offen.


Gibt es im Sommer eine Eingangsklasse an der Grundschule Dahl? Um diese Frage drehte sich fast alles in der Ratssitzung. Auch in Dahl, Friedrichsthal und Saßmicke dreht sich in Gesprächen derzeit vieles um dieses Thema. Denn die Erstklässler aus diesen drei Dörfern werden normalerweise in Dahl eingeschult. Bisher sind aber nur 15 I-Dötze angemeldet.
Schulaufsicht will 17 bis 18 KInder
Das sind nach Meinung der Schulaufsicht zu wenige. 17 bis 18 Kinder seien für die Klassenbildung notwendig, so die Schulrätin. Ansonsten müssen die Kinder aus Dahl, Friedrichsthal und Saßmicke in der Düringerschule in Rüblinghausen eingeschult werden. Denn die beiden Schulen in Rüblinghausen und Dahl bilden seit einigen Jahren einen Grundschulverbund.

Insgesamt gibt es fürs kommende erste Schuljahr 37 Anmeldungen – 22 aus Rüblinghausen und 15 aus Dahl/Friedrichtshal und Saßmicke. Für zwei Klassen reicht das, nur die Aufteilung ist problematisch. Entweder zwei Klassen in Rüblinghausen, wobei dann die 15 Erstklässler aus den drei südlichen Dörfern fahren müssten. Oder jeweils eine Klasse in Dahl und eine in Rüblinghausen. Dann müssten, so die Meinung der Schulaufsicht, aber mindestens zwei Kinder aus Rüblinghausen gegen den Willen der Eltern in Dahl eingeschult werden. Und das, so wurde im Stadtrat deutlich, will niemand verantworten.
 von Wolfgang Schneider
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Wenn es aber deshalb in Dahl nicht für eine Eingangsklasse reicht, wird es problematisch. Dann hätte die Grundschule im kommenden Schuljahr nur noch eine zweite und eine vierte Klasse. Denn vor zwei Jahren hatte es schon einmal nicht für eine Eingangsklasse gereicht. Bei nur noch zwei Klassen sei der Grundschulstandort generell in Gefahr und der Unterricht kaum zu organisieren, fürchten viele Ratsmitglieder und viele Eltern.

Betroffene Eltern hatte in den vergangenen Tagen in Dahl/Friedrichtshal und Saßmicke 800 Unterschriften für „ihre“ Grundschule gesammelt. „Wirken Sie intensiv darauf hin, dass auch 2019 eine Eingangsklasse gebildet wird und der Schulstandort Dahl erhalten bleibt“, heißt es in dem Eltern-Appell an die Politiker.
In der Sache einig
Eine Abordnung überreichte die Unterschriftenlisten vor der Ratssitzung an Olpes Bürgermeister Peter Weber. „In der Sache sind wir uns alle einig. Wir wollen eigentlich das Gleiche, aber wir müssen gucken, was die Stadt als Schulträger machen kann und was die Schulaufsicht entscheidet“, sagte Weber den Eltern.

In der Ratssitzung selbst gab es dann lange Diskussionen über den richtigen Weg, eine Eingangsklasse in Dahl möglich zu machen. Viel Kritik wurde dabei in Richtung Schulaufsicht geäußert, deren Pochen auf 17 bis 18 Schülern als Mindestgröße für eine Eingangsklasse angesichts der gesetzlich genannten mindestens 15 Schüler nicht nachvollziehbar sei.
Taktische Entscheidung
Auf Antrag der SPD traf der Rat am Ende mit 24 Ja- gegen 14 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung eine taktische Entscheidung: Statt zwei Eingangsklassen in Rüblinghausen und keine in Dahl zu beschließen, sprach man sich für zwei Eingangsklassen an der Verbundschule Rüblinghausen/Dahl aus. Die sollen, so der zweite Teil des Beschlusses, „nach Möglichkeit an jedem Teilstandort der Verbundschule gebildet werden“. Wie die Klassenbildung letztlich ausgeht, müssen jetzt Schulleitung und Schulaufsicht festlegen.
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