Ist es Praxis, dass bei jeder Komplettsanierung alle Bäume gefällt werden?

Leserbrief zu Baumaßnahmen in Olpe


 von Grafik: Sophia Poggel
© Grafik: Sophia Poggel

Olpe. „Olpe feiert unter den Linden – aber in der Imbergstraße demnächst nicht mehr.“ Das meint Uli Schröder aus Olpe zu Bauarbeiten in der Innenstadt. In seinem Leserbrief schreibt er:


„ Als Bürger, der mit offenen Augen durch seine Stadt läuft, ist mir schon letztes Jahr die Fällung von 26 Linden übel aufgestoßen. Krank waren sie, hieß es. Andere Stimmen sagten: Weg müssen sie, denn die Straßenkomplettsanierung ist einfacher mit Fällung und Neubepflanzung durchzuführen.

Jetzt geht es 12 weiteren Linden an den Kragen, denn die Sanierung schreitet voran. 12 weitere Bäume, die durch Pflanzkübel ersetzt werden. Adäquater Ersatz? Eher nicht. Vermutlich bin ich schon Geschichte, wenn dieser „Ersatz“ ungefähr 1/4 des CO2 speichert, den die guten alten Linden heute schon absorbieren.

Unter Herrn Ebach war das anders

Es scheint allgemeine Planungspraxis, dass jetzt bei jeder Straßenkomplettsanierung alle Bäume gefällt und neu gepflanzt werden. Unter Herrn Ebach (die Ölper kennen ihn) wurde das noch anders gehandhabt. Damals wurde die komplette Rochusstraße saniert - inkl. Bürgersteigen und neuen Parkbuchten - ohne dass eine Linde fallen musste. Diese Linden waren viel älter als die Imberg-Linden.

Man fragt sich schon: Will die Verwaltung durch städtebauliche Entwicklung unserer Stadt ein ganz neues Gesicht geben - ohne Rücksicht auf das, was sie ausmacht? Vom Klimaschutz ganz zu schweigen.“

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