FPD-Abgeordnete informieren sich im Rathaus über Stand der Digitalisierung

Elektronische Akten und Praktiker-Wünsche für Politiker


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Die FDP Landtagsabgeordnete Angela Freimuth und der FDP-Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel informierten sich über die Digitalisierung in Olpe. von Rüdiger Kahlke
Die FDP Landtagsabgeordnete Angela Freimuth und der FDP-Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel informierten sich über die Digitalisierung in Olpe. © Rüdiger Kahlke

Olpe. Ein Bürger stellt schriftlich einen Antrag zu einem Bescheid der Verwaltung. Der Brief wird eingescannt, am Bildschirm beantwortet. Die Daten gehen per Mail zu einem externen Dienstleister, der die Antwort verschickt. Christoph Kordes zerreißt den eingescannten Antrag und zeigt damit: Papier hat im Olper Rathaus weitgehend ausgedient. Über den Stand der Digitalisierung in der Verwaltung informierten sich am Donnerstag, 15. Februar, die FDP Landtagsabgeordnete Angela Freimuth und der FDP-Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel.


Die Olper Verwaltung gilt als führend, was die Umstellung auf elektronische Akten angeht. Christoph Kordes machte an einigen Beispielen deutlich, was bereits geht und als Standard im Olper Rathaus gilt. Etwa so: Ein Bürger ruft an, hat eine Frage zu seinem Gebührenbescheid. Über die Telefonnummer ist schnell der Zugang zur Akte hergestellt. Die Verwaltungsmitarbeiter können sofort Auskunft geben – wenn die zugriffsberechtigt für die Akte sind.

Datenschutz greift auch hier. Wichtig für den IT-Experten ist zudem eine „einfach bedienbare Oberfläche zu haben“. Vogel, dessen Partei die Digitalisierung zum einen Top-Thema im Wahlkampf gemacht hatte, wies auf die Arbeitserleichterung hin. Zudem mache die Digitalisierung die Arbeitsplätze moderner - und damit auch für Bewerber attraktiver.
Weber: „Der Nutzen ist erst da, wenn es läuft“
Bürgermeister Peter Weber wies darauf hin, dass es schon ein Kraftakt gewesen sei, der sich über mehr als ein Jahrzehnt hingezogen habe, um auf den heutigen Stand zu kommen. Digitale Prozesse müssten in Gang gesetzt werden, die Akzeptanz bei den Mitarbeitern hergestellt werden und Fehler ausgemerzt werden. „Der Nutzen ist erst da, wenn es läuft“, so Weber.

Die Olper Praktiker hatten auch Wünsche an die beiden Politiker, insbesondere was rechtliche Rahmenbedingungen angeht. Die nahm Angela Freimuth gerne auf und betonte mit Blick auf die Digitalisierung in der Verwaltung: „Die Rechtsordnung muss die Nutzung auch ermöglichen.“ Gleichwohl wies sie auch auf Probleme hin. Eines davon ist „technische Haltbarkeit der Datenträger.“ Es müsse sichergestellt sein, dass elektronische Daten auch in der nächsten Generation noch lesbar seien. 
FDP von Stand in Olpe beeindruckt
Derzeit liegen die Grenzen der Haltbarkeit oder Lesbarkeit bei 10 bis 15 Jahren. Erfahrungen, so Freimuth, gebe es kaum. Die beiden Liberalen zeigten sich beeindruckt vom Stand der Digitalisierung in Olpe. Ihr Fazit: Die Stadtverwaltung ist effizient und bürgerfreundlich aufgestellt. 

Dass Digitalisierung bei aller Euphorie und Arbeitserleichterung ihre Grenzen hat, machte Beigeordneter Thomas Bär deutlich. Die Beurkundung der Stadtrechte möchte er als Dokument erhalten wissen. Scannen, zerreißen und ab in den Papierkorb - undenkbar.
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