Corona-Krise erzwingt Entscheidung in der Klimapolitik
Leser fragt: In welcher Welt wollen wir leben?
- Olpe, 20.05.2020
Olpe. Mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf die künftige Klimapolitik befasst sich Holger Thamm aus Olpe in einem Leserbrief. Er findet, dass trotz der Milliardenprogramme zur Bewältigung der Corona-Krise noch genügend Mittel für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt werden müssen. Thamm schreibt:
Die Coronavirus-Pandemie stürzt die Menschheit in eine Gesundheitskrise und die globale Wirtschaft in eine ökonomische und sogar Sinnkrise. In Deutschland ist eine Debatte darüber entbrannt, ob in diesen schwierigen Zeiten die politischen Umwelt- und Klimaziele ausgesetzt werden sollen oder nicht vielmehr die Verknüpfung der Konjunkturprogramme mit den ambitionierten Umwelt- und Klimaziele sinnvoll ist.
Verabschieden wir uns in dieser kritischen Phase von den langfristigen Klimazielen und den dafür jetzt notwendigen Maßnahmen, schlittern wir in die nächste globale Krise – die weltweite Erderwärmung. In dieser Situation ist es dringlicher denn je, die politischen Beschlüsse des Klimapakets konsequent umzusetzen.
Die Corona-Krise erzwingt eine klimapolitische Entscheidung. Gelingt es uns nicht, die zur Bewältigung der Wirtschaftskrise losgeeisten Finanzmittel für die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen zu nutzen, sind auf Jahre und vielleicht Jahrzehnte hinaus alle finanziellen Spielräume hierfür verloren.“