Bundestagskandidaten stellen sich Fragen des Caritasverbandes

Motto zur Wahl: „Wählt Menschlichkeit“


(von links) Uli Mertens (Caritas-Zentrum Attendorn), Vinzenz Hohleweg (Caritas-Zentrum Wenden), Werner Henzgen (Geschäftsleitung Caritas), Johannes Koch (focus-Leben & Wohnen), Karolin Schmidt (Caritas-AufWind Wenden), Beatrice Hartmann (Caritas-AufWind Lennestadt- Kirchhundem), Christoph Becker (Vorstand Caritasverband), Nezahat Baradari (SPD), Dr. Matthias Heider (CDU), Johannes Vogel (FDP), Oliver Hürtgen (Caritas-Zentrum Finnentrop), Ingeborg Mohr-Simeonidis (Die Linke), Klaus Heger (AfD), Christian Hohn (Die Grünen) und Heiko Bösing (Caritas-Zentrum Olpe). von privat
(von links) Uli Mertens (Caritas-Zentrum Attendorn), Vinzenz Hohleweg (Caritas-Zentrum Wenden), Werner Henzgen (Geschäftsleitung Caritas), Johannes Koch (focus-Leben & Wohnen), Karolin Schmidt (Caritas-AufWind Wenden), Beatrice Hartmann (Caritas-AufWind Lennestadt- Kirchhundem), Christoph Becker (Vorstand Caritasverband), Nezahat Baradari (SPD), Dr. Matthias Heider (CDU), Johannes Vogel (FDP), Oliver Hürtgen (Caritas-Zentrum Finnentrop), Ingeborg Mohr-Simeonidis (Die Linke), Klaus Heger (AfD), Christian Hohn (Die Grünen) und Heiko Bösing (Caritas-Zentrum Olpe). © privat

Olpe. „Wählt Menschlichkeit“: Das ist das Motto des Caritasverbandes zur Bundestagswahl, bei dem es darum geht, für die Werte und Ideale zu sensibilisieren, die das Zusammenleben ausmachen. Vor diesem Hintergrund waren die Kandidaten des Wahlkreises eingeladen, um sich den Fragen und Forderungen zu aktuellen Themen des Caritasverbandes Olpe zu stellen.


Mit Dr. Matthias Heider (CDU), Nezahat Baradari (SPD), Christian Hohn (Die Grünen), Ingeborg Mohr-Simeonidis (Die Linke), Johannes Vogel (FDP) und Klaus Heger (AfD) nahmen alle Kandidaten die Einladung an.

Einige der Kandidaten nutzten die Gelegenheit, die Arbeit der Caritas hautnah zu erleben. So besuchte Nezahat Baradari den integrativen Caritas-AufWind Kindergarten in Saßmicke und setze sich im FairMarkt in Gerlingen mit dem Thema Arbeitslosigkeit auseinander.
Seniorenhaus und focus-Centro
Johannes Vogel erlebte im Seniorenhaus Gerberweg den Alltag der Mitarbeiter und Bewohner in der stationären Pflege und Ingeborg Mohr-Simeonidis erhielt einen Einblick in die Arbeit von focus-Centro, der Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Dr. Matthias Heider lernte bereits bei zahlreichen anderen Besuchen viele Einrichtungen des Caritasverbandes kennen. Für Klaus Heger war dies der erste direkte Kontakt mit der Caritas.

Nachdem die Praxisbesuche beendet waren, begrüßte Christoph Becker, Vorstand des Caritasverbandes Olpe, alle Kandidaten sowie Vertreter verschiedener Einrichtungen und Dienste der Caritas zu einem gemeinsamen Gespräch. Dabei wurden auch die Forderungen des Caritasverbandes an die Politik eingebracht.
Wahlrecht für Menschen mit Behinderung
Der Caritasverband forderte, die soziale Gerechtigkeit und die gesellschaftliche Teilhabe sozial Benachteiligter stärker in den Blick zu nehmen. Ein Punkt ist die Forderung nach einem bundesweiten Wahlrecht für Menschen mit Behinderungen. In diesem Punkt stimmten die Kandidaten trotz unterschiedlicher Anmerkungen und Ideen zur Gestaltung darin überein, dass Menschen mit geistigen Behinderungen nicht von diesem Grundrecht ausgeschlossen werden sollten.

Es folgte eine Diskussion über die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen, in der u.a. dazu aufgefordert wurde, Inklusion gesamtgesellschaftlich und nicht ausschließlich im schulischen Kontext zu betrachten. 
Unterstützung für Langzeitarbeitslose
Mit dem Punkt „Arbeitslosigkeit und Armut bekämpfen“ wurde insbesondere auf die notwendige Unterstützung langzeitarbeitsloser Menschen hingewiesen. Auch hier bezogen die Kandidaten Stellung und lieferten verschiedene Ansätze wie z.B. sinnvolle Weiterbildung, Begleitung beim Schritt in die Arbeitswelt oder die bessere Zusammenarbeit von Behörden. Der FairMarkt wurde ausdrücklich als positives Beispiel benannt.

Die demografische Entwicklung, die pflegerische und medizinische Versorgung sowie deren Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel, seien große Themen in der Gesellschaft, so Becker. Wie sie diesen Herausforderungen begegnen, lautete seine Frage an die Kandidaten.
Verschiedene Ansätze
Dr. Matthias Heider stellte neben der Verbesserung der Honorierung das Gesundheitsmanagement für Pflegekräfte in den Vordergrund und betonte die Vorzüge der generalistischen Pflegeausbildung. Nezahat Baradari nannte unbefristete Arbeitsverträge, innerbetriebliches Gesundheitsmanagement sowie ein Einwanderungsgesetz als Chance.

Eine Bürgerversicherung, die eine bessere Finanzierung des Gesundheitswesens und der Pflege ermögliche, war der Vorschlag von Christian Hohn. Ingeborg Mohr-Simeonidis antwortete ähnlich, indem sie eine solidarische Gesundheitsversicherung für alle einbrachte, durch die laut der Politikerin mehr Mittel für Pflege und Ausbildung zur Verfügung stünden.
Begeisterung notwendig
Klaus Heger erklärte, dass durch den Abbau unnützer Projekte mehr Geld zur Verfügung stehen würde, das an dieser Stelle investiert werden könne. Johannes Vogel stellte die Notwendigkeit der Wertschätzung und besseren Bezahlung für Pflege und Kindertagesstätten heraus. „Wir brauchen Menschen mit Begeisterung und Rahmenbedingungen, die ermöglichen, dass die Begeisterung lange Zeit anhält.“, brachte es Becker auf den Punkt.

Auf die Frage nach der wichtigsten Zukunftsaufgabe fielen die Stichworte Digitalisierung (Johannes Vogel), Innere Sicherheit (Dr. Matthias Heider), Verbraucherschutz (Christian Hohn), Schließung der Schere zwischen Arm und Reich (Ingeborg Mohr-Simeonidis), Veränderungen im Hinblick auf die Euro-Problematik (Klaus Heger), Gesundheitspolitik und Pflege (Nezahat Baradari).

Der Aufruf „Wählt Menschlichkeit“ bildete den Abschluss der Aktion mit der Zusage auch nach der Wahl im Gespräch zu bleiben, um die soziale Ausrichtung der Gesellschaft gemeinsam weiterzuentwickeln.
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