Bürgermeister Peter Weber verteidigt geplanten Rathaus-Neubau in Olpe

Bürgerbegehren von SPD und Grünen


  • Olpe, 07.02.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Klare Haltung pro Rathaus-Neubau: Olpes Bürgermeister Peter Weber. von Volker Lübke
Klare Haltung pro Rathaus-Neubau: Olpes Bürgermeister Peter Weber. © Volker Lübke

Olpe. Dass SPD und Grüne gegen den geplanten Rathaus-Abriss in Olpe ein Bürgerbegehren initiiert haben, hat Bürgermeister Peter Weber nach eigenen Angaben „überrascht und verwundert“. Dass der geplante Neubau des Verwaltungsgebäudes auf dem Bahnhofsgelände dadurch verhindert wird, glaubt Weber indes nicht – und verteidigt das Vorhaben erneut ausdrücklich.


„Es geht hier um eine der zentralsten Entscheidungen für die nächsten 20 bis 30 Jahre. Mit dem neuen Rathaus wollen wir eine positive Verbindung zwischen der Oberstadt und dem neuen Bereich am Bahnhof schaffen“, erklärte Weber am Dienstag, 7. Februar, auf LokalPlus-Anfrage. Die Kreisstadt habe in den vergangenen Jahrzehnten eine sehr gute Entwicklung genommen, die mit dem Neubau des Rathauses fortgesetzt werden solle – im Sinne des „städtebaulichen Nutzens“. Weber ist davon überzeugt, dass es auch in der „Bürgerschaft eine deutliche Mehrheit“ für das Projekt geben wird.

1600 Unterschriften braucht es für ein erfolgreiches Bürgerbegehren. Laut SPD hatten sich bis Mitte vergangener Woche bereits mehr als 2000 Einwohner mit ihrer Unterschrift gegen ein neues Rathaus ausgesprochen (LokalPlus berichtete). Vorbehaltlich der abschließenden Prüfung – die Frist für Unterzeichner des Begehrens endete am 7. Februar – muss der Stadtrat damit in seiner nächsten Sitzung am 15. Februar erneut über die Zukunft des Rathauses entscheiden. Stimmen die Stadtverordneten wie schon im November 2016 erneut für Abriss und Neubau, käme es zum Bürgerentscheid.
Weber warnt davor, „ängstlich zurückzuschauen“
Damals hatte der Stadtrat mit 32:10 Stimmen für ein neues Rathaus am Bahnhof votiert. Ein eindeutiges Votum, so Weber. Daher habe es ihn auch umso mehr überrascht, dass die Initiatoren des Bürgerbegehrens eine „Entscheidung, die nicht etwa knapp und außerdem nach intensiven Beratungen über mehrere Jahre gefallen ist, angegriffen haben“. Dieser Schritt sei legitim, auch wenn es mit Blick auf die weitere Stadtentwicklung falsch sei, „ängstlich zurückzuschauen“, so Weber.

Anders als SPD und Grüne sieht der Bürgermeister nicht etwa den Neubau des Rathauses, sondern die Sanierung des bestehenden Verwaltungsgebäudes an der Franziskanerstraße als wesentlich größeres finanzielles Risiko. Das derzeitige Rathaus müsse in seiner gesamten Größe und seinem Aussehen saniert werden, Verschönerungen an dem Gebäude bedeuteten Extrakosten. Die Ausgaben für einen Neubau hingegen lassen sich laut Weber besser kalkulieren, auch weil Faktoren wie Größe und Funktionalität planbar seien.
Apropos Kosten: Neue Zahlen für Sanierung und Neubau lägen noch nicht vor, so der Bürgermeister. Damit sind nach wie vor die Berechnungen der Kölner Beratungsgesellschaft VDB aktuell, die bei der Ratssitzung im November vorgestellt wurden. Danach kosten Instandsetzung und Instandhaltung des jetzigen Rathauses auf die nächsten 20 Jahre gerechnet rund 16 Millionen Euro. Ein Neubau am Bahnhof würde dagegen mit rund 18,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.
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