Zweite grüne Radtour durchs Veischedetal

Gespräche über Tourismus, lokale Wirtschaft und Umwelt


Die Teilnehmer der Radtour machten einen Zwischenstopp an der Burg Bilstein, um mit Ortsvertretern über verschiedene Themen zu sprechen. von Celine Kebben
Die Teilnehmer der Radtour machten einen Zwischenstopp an der Burg Bilstein, um mit Ortsvertretern über verschiedene Themen zu sprechen. © Celine Kebben

Lennestadt. In Grevenbrück startete am Samstag, 22. August, die zweite grüne Radtour durch das Veischedetal: Zwischen Bonzel und Bilstein radelte und diskutierte der Europaabgeordnete Sven Giegold mit.


Beim Zwischenstopp an der Burg Bilstein begrüßte Gregor Kaiser, der grüne Bürgermeisterkandidat für die Stadt Lennestadt, die Gäste und freute sich, in zwangloser Runde über die Themen Tourismus, vor allem die Lage der Jugendherbergen, die lokale Wirtschaft und Umwelt zu diskutieren und herauszufinden, welche Perspektiven daraus resultieren.
Burg Bilstein als Anker der Region
Sven Giegold ist Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament. Zusammen mit Gregor Kaiser, Guido Kaltenbach, dem Geschäftsführer des Jugendherbergs-Landesverbandes Weltfalen-Lippe, und Peter Allebrodt als Vertreter des Dorfes wurde diskutiert.

Seit der Wiedereröffnung einiger Jugendherbergen im Mai seien die Standorte unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen nicht annähernd so zu bewirtschaften wie sonst, erzählte Guido Kaltenbach vom Deutschen Jugendherbergswerk. Alleine auf der Burg Bilstein, die als eines der Aushängeschilder von Burg-Standorten und als Anker für den Ort Bilstein sowie für die gesamte Region gelte, mache der Tourismus circa 70 Prozent der Einnahmen aus.
Was passiert nächstes Jahr?
Kaltenbach stellte Fragen in die Runde: „Wenn wir in das kommende Jahr hineinschauen, was passiert als nächstes? Müssen wir alle Standorte (endgültig) schließen? Wie kann man Schließungen von Jugendherbergen verhindern? Aufgrund der Krise kommen kaum Schulklassen und Gruppen, die an den betroffenen Standorten bis zu 80 Prozent der Belegung ausmachen.“

Ur-Bilsteiner Peter Allebrodt, Geschäftsführer der Dorfgemeinschaft Bilstein, diskutierte mit: „Aktuell gibt es über 100 Gäste in Bilstein, die es ohne die ansässigen Tourimusbetriebe, die Burg Bilstein und das Hotel Bilstein nicht geben würde.“ Seit 2010 hat sich die Gastronomie im Veischedetal zu dem Verbund Interessengemeinschaft Gastronomie Veischedetal zusammengeschlossen und z.B. mit der Jugendherberge Burg Bilstein schon viele Aktivitäten zusammen veranstaltet. Allebrodt fragte nach der Weiterentwicklung der Erlebniswelt Veischedetal und stellte die Errichtung von Windkraftanlagen in Frage.
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Zweite grüne Radtour durchs Veischedetal
Gregor Kaiser positionierte sich klar: „Die Grünen sind für Windenergie. Es gibt viele Möglichkeiten für die Zukunft, am Veischedetal weiter zu arbeiten.“ Man denke da zum Beispiel neben Natur- und Walderlebnissen an einen „erneuerbaren Energiepfad“, wo die Windräder mit ins Spiel kommen würden. Die touristischen Aspekte der Beherbergungsbetriebe sollen mit Gastronomie und Einzelhandel verbunden werden - kurz: „In den Dörfern soll Leben gehalten werden, sowohl für Einheimische auch für Gäste“, so Kaiser.
Priorität liegt bei Kindern und Jugendlichen
Europapolitiker Sven Giegold sagte: „Es muss gehandelt werden, da besteht kein Zweifel. Der Wiederaufbaufonds wird an die Green-Deal-Ziele gebunden und die Priorität bei den zu verteilenden Ressourcen liegt für die Grünen bei Kindern und Jugendlichen, bei denen der Schaden am größten ist.“

Desweiteren wurde über die Mehrwertsteuersenkung, den Hochwasserschutz und weitere Themen diskutiert. Auch an den vorherigen Stationen der Radtour gab es Gespräche mit dem Jugendtreff und dem Heimatverein Grevenbrück, sowie ein Gespräch an der Schreinerei Hellekes.

An der Burg gab es noch eine kleine Stärkung, bevor die Radtour weiter ging - es gab einen weiteren Zwischenstopp an der Cross-Bike-Anlage und dem Kindergarten in Kirchveischede, wo sich über die Arbeit unter Corona-Bedingungen und Renovierugnsarbeiten informiert wurde.
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