„Zukunft gestalten - Lennestadt2030“: Projekt definiert Ziele der Bevölkerung

Vorschläge über Homepage einbringen


  • Lennestadt, 27.06.2018
  • Von Christine Schmidt
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Stellten das Projekt vor: (von links) Prof. Dr. Rainer Zimmermann, Robin Hartsch (Nexd), Martin Steinberg und Bürgermeister Stefan Hundt. von Christine Schmidt
Stellten das Projekt vor: (von links) Prof. Dr. Rainer Zimmermann, Robin Hartsch (Nexd), Martin Steinberg und Bürgermeister Stefan Hundt. © Christine Schmidt

Lennestadt. Die Stadt Lennestadt hat sich Großes auf die Fahne geschrieben. „Zukunft gestalten – Lennestadt2030“: Ein Projekt, dass die Außenwirkung Lennestadts erhöhen, die generationsübergreifende Identität sichern und die Zukunftsziele der Bürger definieren soll. Sprich: Die Stadtentwicklung soll voran gebracht werden und die Bevölkerung soll sich beteiligen. Am Mittwoch, 27. Juni, wurde das Projekt von den Initiatoren erklärt.


Welche Zukunftsziele hat Lennestadt eigentlich? Diese einfache, aber doch tiefgründige Frage soll durch das Projekt „Lennestadt2030“ beantwortet werden. „Es ist Zeit, über die Grundzüge völlig neu nachzudenken“, stieg Bürgermeister Stefan Hundt ein. Das Jahr 2030 bedeutet in dem Fall, dass die Ideen bis dato umgesetzt sein sollen.

Für das Projekt wurde Prof. Dr. Rainer Zimmermann von der Hochschule Düsseldorf mit ins Boot geholt, dessen Forschungsgebiet das Thema Stadtentwicklung ist. Prozesse in Münster sowie in Düsseldorf wurden unter anderem von ihm begleitet – jetzt widmet er sich Lennestadt.
Blick auf den Horizont
Es reiche nicht mehr, „nur auf weite Sicht zu fahren“, so der Experte. „Lennestadt braucht einen Ausbruch, der Horizont muss gründlich ausgeleuchtet werden.“ Gemeint ist, ein deutliches Zielbild für die Stadt zu entwickeln und die Stärken weiter auszubauen. Wichtig ist allen Beteiligten dabei, die Bevölkerung miteinzubeziehen.

Alle Generationen sollen daran beteiligt sein, erklärte Zimmermann. Möglich soll das mit einer Homepage sein, die extra für das Projekt von der Firma Nexd erstellt wurde. Dort haben alle Bürger die Möglichkeit, ihre Vorschläge einzubringen. „Man kann auch Dinge liken oder disliken“, erklärte Martin Steinberg von der Stadtverwaltung. Wie das alles genau aussieht und was die Nutzer erwartet, wird am Mittwoch, 4. Juli, im KulturBahnhof vorgestellt.
Junge Leute sollen sich einbringen
Das gesamte Projekt ist auf ein halbes Jahr festgelegt. In diesem Zeitraum sollen die Bürger dann ihre Ideen über die Webseite einbringen. Der Fokus liege vor allem auf jungen Leuten, sind sich die Verantwortlichen einig.

Auch der Experte, Prof. Dr. Rainer Zimmermann, hat sich zusammen mit Robin Hartsch (Nexd) Gedanken gemacht und bringt seine Vorschläge ein. „Es gibt drei Entwicklungsrichtungen für Lennestadt“, erklärte Zimmermann. Den Bereich Digitalisierung als „Smart City“, „Green Gold“, der den nachhaltigen Konsum beinhaltet, und „Social-Club“, da in Lennestadt ein großer sozialer Zusammenhalt herrsche.
Vorschläge gehen an Stadtrat
Für jede der drei Säulen wurden von Zimmermann und Hartsch jeweils fünf Maßnahmen entwickelt, die die Stärken der Stadt noch weiter hervorheben können und zum Profil passen. „Die Attraktivität Lennestadts braucht mehr Strahlkraft. Wir müssen das Profil schärfen“, so Zimmermann. Die Vorschläge werden dem Stadtrat dann später präsentiert.

Um sich unter diesen Maßnahmen etwas vorstellen zu können, nennt Zimmermann zwei Beispiele: Im Bereich „Social-Club“ spielt das Ehrenamt eine sehr große Rolle. Die Menschen, die sich für etwas engagieren, erhalten dafür aber keine Honorare. Zimmermanns Idee: Ein Modell entwickeln, bei dem die Ehrenamtler quasi über den Einzelhandel einen Obolus erhalten. Ein Konzept, das so bereits ähnlich in Island funktioniere, so Zimmermann weiter. Ein anderer Vorschlag ist, einen „Coding-Club“ anzubieten, in dem Jugendliche in ihrer Freizeit das Programmieren am PC erlernen können. „Ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Gemeinden“, so der Hochschul-Experte.
Laufzeit: ein halbes Jahr
Was die Finanzierung dieser Ideen betrifft, müsse damit nicht unbedingt der Haushalt der Stadt belastet werden, so Zimmermann. Auch Bürgermeister Hundt erklärte, dass eine Mischung von Finanzierungsmöglichkeiten vorstellbar sei – durch Sponsoren, Investoren etc.

Zunächst soll das Projekt aber erst einmal anlaufen. Ende 2018 werden dem Rat dann alle Vorschläge zur Auswertung vorgelegt. „Wir werden die Vorschläge ernst nehmen“, so Hundt. „Und wir prüfen bei jedem Projekt, wie es finanzierbar ist.“
Vorstellung am Mittwoch, 4. Juli
Die Auftaktveranstaltung Zukunft gestalten – „Lennestadt2030“ findet am Mittwoch, 4. Juli, ab 18 Uhr im KulturBahnhof in Grevenbrück statt. Zimmermann und Hartschen werden das Projekt noch einmal detailliert beschreiben. Auch die neue Homepage, die zum Austausch dienen soll, wird erklärt und an diesem Abend freigeschaltet. Alle Interessierten, insbesondere die jüngere Generation, ist zu diesem Abend eingeladen.
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