Thomas-Morus-Sitzung eröffnet politisches Jahr 2018 in Lennestadt

Bürgermeister Stefan Hundt: „Uns geht es gut“


  • Lennestadt, 11.01.2018
  • Von Christine Schmidt
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Bürgermeister Stefan Hundt begrüßte die Anwesenden bei der Thomas-Morus-Sitzung im Ratsaal der Stadt Lennestadt. von Christine Schmidt
Bürgermeister Stefan Hundt begrüßte die Anwesenden bei der Thomas-Morus-Sitzung im Ratsaal der Stadt Lennestadt. © Christine Schmidt

Altenhundem. Gerechtigkeit und Zivilcourage: Diese Themen standen am Mittwoch, 10. Januar, im Mittelpunkt der traditionellen Thomas-Morus-Sitzung im Lennestädter Rathaus. Neben den vielen Gästen vor allem aus dem politischen und öffentlichen Leben begrüßte Bürgermeister Hundt auch den Gastredner Dr. Mohammad Heidari.


Eröffnet wurde der Abend mit einer ökumenischen Andacht, gestaltet vom evangelischen Pfarrer Martin Behrensmeyer und dem katholischen Pastor Dieter Koke. Anhand von Beispielen, die sich im vergangenen Jahr vor Ort ereignet hatten, verdeutlichten sie die Zivilcourage und Gemeinschaft, die auch in Lennestadt einen hohen Stellenwert genieße. So sei es unter anderem an Weihnachten für Pastor Gundermann keine Frage gewesen, den evangelischen Gottesdienst in die St.-Agatha-Kirche zu verlegen, da die evangelische Kirche zu der Zeit renoviert wurde. Noch vor gut zehn Jahren sei das nicht möglich gewesen, so Behrensmeyer.

Anschließend begrüßte Bürgermeister Stefan Hundt alle Anwesenden und ließ das vergangene Jahr kurz Revue passieren: „Uns geht es gut. Auch im Sauerland, auch in Lennestadt.“ In allen Bereichen gehe es aufwärts, versicherte er.
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Drei Schwerpunkte stellte er besonders heraus: Die steigende Geburtenrate (plus 25 Prozent), das geplante Integrationskonzept sowie das Thema Digitalisierung in Lennestadt. „Es gibt noch viel zu tun“, sagte Hundt mit Blick auf 2018. Für dieses Jahr wünscht sich das Stadtoberhaupt, „dass in unseren Orten und Aktionsgruppen genauso aktiv und kollektiv weiter gearbeitet wird. Ich bedanke mich für alle guten Ergebnisse aus 2017. Ich freue mich auf ein lebendiges Jahr 2018.“

Hundt kündigte dann den Gastredner Dr. Mohammad Heidari an, der bereits im vergangenen Jahr zum 25-jährigen Jubiläum des Arbeitskreises Integration eine Ansprache im Rathaus gehalten hatte. Der gebürtige Iraner arbeitet als Konflikt- und Friedensforscher sowie als Autor und Hochschuldozent. In seiner Ansprache stellte er den Gästen die Persönlichkeit des Stadtpatrons Thomas Morus aus seinem Blickwinkel vor.
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Thomas-Morus-Sitzung eröffnet politisches Jahr 2018 in Lennestadt
„Was könnte mich als Muslim mit Thomas Morus verbinden?“, fragte Heidari. „Mich packte das Respektgefühl gegenüber Thomas Morus. Ich bin stolz und fühle mich deshalb geehrt, dass Sie mir zutrauen, diese Rede zu halten.“

Heidari erzählte, dass er bei seiner Arbeit versucht habe, eine große Persönlichkeit zu finden, mit der er Morus hätte vergleichen können. Dabei stieß er auf einen muslimischen Apotheker und Arzt aus dem 13. Jahrhundert und fand Parallelen zum Stadtpatron Lennestadts: Standhaftigkeit seines Gewissens, vorbildlicher Humanismus und die Fähigkeit der Wertschätzung.
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Nachdem sich Dr. Mohammad Heidari ins Goldene Buch der Stadt Lennestadt eingetragen hatte und Peter Autschbach sowie Sabine Kühlich den Besuchern eine musikalische Verschnaufspause gegönnt hatten, erneuerten die Ratsmitglieder ihren Eid. Damit war das Sitzungsjahr 2018 offiziell eröffnet.
Der englische Humanist Thomas Morus:
  • geboren am 7. Februar 1478
  • Sohn eines Anwalts und Richters
  • studierte in Oxford Latein und Griechisch
  • schlug auf Wunsch des Vaters eine Laufbahn als Rechtsanwalt ein
  • schrieb lateinische und englische Verse
  • 1516 erschien sein wohl bekanntestes Werk „Utopia“
  • vier Kinder aus erster Ehe, eine zweite Ehe bliebt kinderlos
  • trat 1517 in den Dienst des Königs
  • Gegner von Martin Luther
  • hingerichtet am 6. Juli 1535 auf dem Tower Hill
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