Seniorenresidenz-Pläne und „Stellplatz-Frage“ beschäftigen Saalhausen

Bürgerversammlung


  • Lennestadt, 14.03.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

Diese 3D-Visualisierung zeigt, wie die geplante Einrichtung für Senioren in Saalhausen aussehen könnte. Die Planungen daztu wurden am Dienstagabend im Kur- und Bürgerhaus vorgestellt. von Volksbank Bigge-Lenne
Diese 3D-Visualisierung zeigt, wie die geplante Einrichtung für Senioren in Saalhausen aussehen könnte. Die Planungen daztu wurden am Dienstagabend im Kur- und Bürgerhaus vorgestellt. © Volksbank Bigge-Lenne

Saalhausen. Das Interesse an der geplanten neuen Seniorenresidenz in Saalhausen war groß: Rund 250 Personen haben am Dienstag, 13. März, die Einwohnerversammlung im Kur- und Bürgerhaus besucht, bei der die Volksbank Bigge-Lenne und die WohnGut GmbH Olpe ihr Projekt erläuterten (siehe Infokasten). Für die Bürger standen vor allem die Themen Parkplätze und Verkehrsfluss im Mittelpunkt.


Die Argumentation der Bevölkerung: Weil sich das „Tal Vital“ zu einem echten Tourismus-Magneten entwickelt habe, sei es vor allem den Wochenenden schwierig, Pkw-Stellplätze zu finden. Umso wichtiger sei es, dass bei der geplanten Seniorenresidenz für ausreichend eigene Parkplätze gesorgt wird. Das sei der Fall, versicherte Projektmanager Wolfgang Hilleke. 60 Stellflächen sollen auf dem rund 12.000 Quadratmeter großen Gelände nahe des Naturfreibads entstehen.

Auf weitere Bedenken der Einwohner, zu denen sich Hilleke Ende Februar im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen auch schon geäußert hatte, ging der Projektmanager am Dienstag erneut ein. So sei durch die Seniorenresidenz für Saalhausen mit einem Verkehrsmehraufkommen von durchschnittlich 90 Autos pro Tag zu rechnen – und damit mit einem geringen Wert. Außerdem liege die geplante Service-Wohnanlage für Senioren im „Flächenkorridor“ der schalltechnischen Untersuchungen. Damit sei sichergestellt, dass sich das Kur- und Bürgerhaus ebenso wie das Naturfreibad und Sportanlagen auch weiterhin ohne Einschränkungen nutzen ließen.
Hundt will Arbeitsgruppe mit Bürgern bilden
Lennestadts Bürgermeister Stefan Hundt erklärte, dass damit „20 Parkflächen mehr als eigentlich streng genommen nötig für ein solches Projekt“ ausgewiesen würden. Die Stadt werde die „Stellplatz-Frage“ in Saalhausen aber im Auge behalten – ebenso wie die Entwicklung des Straßenverkehrs. Außerdem kündigte Hundt an, dass die Stadt zusammen mit Einwohnern aus Saalhausen und einem Planer „lösungsorientiert“ über das Projekt und Anregungen aus der Bürgerschaft diskutieren werde. Dieses Vorgehen habe sich bereits vor der Realisierung des „Tal Vital“ bewährt.
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Im Jahr 2020 soll die Seniorenresidenz bezugsfertig sein, hoffen Volksbank Bigge-Lenne und die WohnGut GmbH Olpe. Auf ein Datum festlegen wollte sich Hundt dagegen nicht: „Wir treffen grundsätzlich im Zusammenhang mit Bauleitplanverfahren keine Aussage, weil wir nie wissen, welche Bedenken und Anregungen noch kommen“, erklärte der Bürgermeister am Mittwoch auf LokalPlus-Anfrage. Und verwies darauf, dass Bürger noch eine Woche Zeit hätten, Anregungen und Bedenken zu dem Projekt in Saalhausen bei der Stadt einzureichen. „Wenn alles normal läuft“, sollte es aber möglich sein, dass die Bauarbeiten im zweiten Quartal kommenden Jahres beginnen können, so Hundt.
Optimierungen für Brücke über „Fasanenweg“ vorgesehen
Auch mit Blick auf die zum „Tal Vital“ führende, nur einspurig befahrbare Brücke über die Lenne, die Teil des „Fasanenwegs“ ist, sehen die Bürger Verbesserungsbedarf. Begründung: Im Bereich des Widerlagers sei es unmöglich, den Gegenverkehr zu erkennen, sobald man die Brücke befährt. Dadurch seien auch Fußgänger und speziell Schulkinder potentiell gefährdet. „Wir haben das im Plan“, versicherte Hundt. Ein Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW sei vereinbart, der für die B236/Winterberger Straße zuständig ist, von dem der „Fasanenweg“ und die Brücke abzweigen. Eine Verbreiterung der Brückenkappen sei bereits vorgesehen, so der Bürgermeister.

Außerdem gab Hundt bei der Versammlung bekannt, dass die Stadt eine zwischen Freibad und „Auf der Jenseite“ gelegene Fläche als Bauplatz für ein Einfamilienhaus auszuweisen gedenkt. Der Hof „Metten-Pulte“ sei nicht mehr bewohnt, die umliegenden Flächen würden allerdings noch landwirtschaftlich genutzt. Aus „planungsrechtlichen Gründen“ sei hierfür ein eigenständiger Bebauungsplan erforderlich.
Die geplante Seniorenresidenz

Im Februar 2017 hatten die Volksbank Bigge-Lenne und die WohnGut GmbH aus Olpe das Projekt „Alter(n)sgerechtes Wohnen“ erstmals vorgestellt, das den Bau und Betrieb einer Seniorenreinrichtung in Saalhausen vorsieht. Im Mittelpunkt des Konzepts steht das selbstbestimmte „Service-Wohnen“, das Apartments in gehobener Ausstattung und diverse Dienstleistungen wie einen Apothekenservice, einen hauseigenen Pflegedienst und eine Rezeption vorsieht (LokalPlus berichtete).

Auf einer etwa 12.000 Quadratmeter großen Fläche sollen 60 Wohneinheiten entstehen mit 18 Plätzen in Wohngemeinschaften und 18 vollstationären Pflegeplätzen. 60 Arbeitsplätze soll die Seniorenresidenz bieten, die ab 2020 bezugsfertig sein soll.
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