Schüler müssen Grevenbrücker Hauptstraße überqueren - ohne Ampel

Aufgebrachte Eltern kritisieren Vorgehensweise


  • Lennestadt, 26.06.2018
  • Von Christine Schmidt
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Noch am Montag- und Dienstagmorgen war die Fußgängerampel in Grevenbrück ausgeschaltet. von privat
Noch am Montag- und Dienstagmorgen war die Fußgängerampel in Grevenbrück ausgeschaltet. © privat

Grevenbrück. Eltern aus Grevenbrück sind verärgert: Obwohl die Baustelle in Grevenbrück seit Montag, 25. Juni, einen Abschnitt weiter gezogen ist, blieb die Fußgängerampel auf Höhe der Schützenhalle immer noch ausgeschaltet. Eine Sicherheitslücke für zahlreiche Schulkinder, die die Hauptstraße auf dem Weg zur Grundschule überqueren müssen.


Den vorgeschriebenen Schulweg sicher zu nutzen war am Montag und Dienstagmorgen, 25./26. Juni, in Grevenbrück nicht möglich. Die Fußgängerampel, auf die sich die Schüler sonst verlassen, war ausgeschaltet. Nachdem die Bauarbeiten an dieser Stelle abgeschlossen waren, zog die Baustelle am Montagmorgen weiter Richtung Elspe. Die Ampel aber blieb aus.

Grund dafür: Die entsprechende Markierung fehlt. Oliver Schelle von Straßen.nrw erklärt auf LokalPlus-Nachfrage, dass erst eine spezielle Markierung für Autofahrer auf der Straße aufgetragen werden muss, ehe eine Fußgängerampel wieder angeschaltet werden darf. Für die Markierung wurde von der ausführenden Baufirma eine Sicherheitsfirma aus dem Ruhrgebiert engagiert. Da spezielles Material für diese gelbe Markierung am Montagmorgen noch nicht vorhanden war, durfte die Ampel noch nicht eingeschaltet und somit auch nicht genutzt werden.
Eltern sind verärgert
Einige Eltern mussten ihre Kinder also auf eigene Faust zur Schule schicken oder zum Teil auch begleiten. Elke Theile, Mutter von zwei Schulkindern, ist verärgert: „Es muss erst was passieren, damit mal jemand reagiert. Da müssen Sechsjährige auf eigene Faust über die Straße rennen – ich bin echt fassungslos.“ Die Grevenbrückerin fühlt sich, so wie viele andere Anwohner, nicht ernst genommen. Schon am Montagmittag habe sie bei Polizei und Ordnungsamt angerufen, aber niemand habe sich für das Problem verantwortlich gezeigt.

„Jeder schiebt die Verantwortung dem anderen zu und keiner will es gewesen sein“, so Theile. „Wir als kleine Bürger rufen nun mal beim Ordnungsamt oder bei der Polizei an.“ Die Eltern hätten als Lösung einen Polizisten als Lotsen vorgeschlagen, die Polizei wiederum verwies dabei auf die Zuständigkeit des Ordnungsamtes. „Da fühlt man sich dann schon leicht veräppelt“, so Theile.
Markierung wird aufgetragen
Sarah Bertram vom Ordnungsamt Lennestadt teilte auf Anfrage von LokalPlus mit, dass man sich momentan mit dem Problem beschäftige und schnellstmöglich handeln werde. „Dass die Ampel nicht angeschaltet ist, geht so natürlich nicht“, so Bertram. Das Ordnungsamt sei allerdings nur Vermittler und habe mit der Sicherheit nichts zu tun. Dafür sei die Sicherheitsfirma zuständig. Mit der Baufirma stehe man aber trotzdem in Kontakt und auch das Ordnungsamt wolle sich noch am Dienstagmorgen ein Bild vor Ort machen.

Oliver Schelle von Straßen.nrw zeigte Verständnis für die besorgten Eltern und erklärte, dass das Auftragen der Markierung schon am Montag hätte passieren müssen. Nun sei von Seiten der Sicherheitsfirma aber zugesichert worden, dass die Markierung am Dienstag, 26. Juni, um 9.30 Uhr angefertigt werden soll. „Dann wird die Ampel auch wieder einschaltet und die Kinder können sicher nach Schulschluss nach Hause gehen“, sagte Schelle.

Die Verantwortlichen haben Wort gehalten: Laut eines Anrufers werden die fehlenden Markierungen aktuell (Stand: 10.30 Uhr) aufgetragen. Dann sollte auch die Ampel schnell wieder in Betrieb genommen werden.
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