Neubau-Pläne am Meggener Bahnhof sorgen für Unmut in der Bevölkerung
Kritik nach Ausschuss-Entscheidung
- Lennestadt, 03.06.2020
- Von Kerstin Sauer
Meggen. In Meggen brennt die Luft: Laut Beschluss im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen am Dienstag, 26. Mai, soll im Bereich des ehemaligen Bahnhofs Meggen ein Gebäudekomplex mit zwölf Wohneinheiten entstehen. Den Zuschlag hat die Schweizer Incler GmbH erhalten. Damit war der Alternativ-Vorschlag einer Meggener Bauherrengemeinschaft vom Tisch.
Der Schweizer Investor – dessen Gesellschafter und Geschäftsführer der aus Lennestadt stammende Walter Brieden ist - hingegen, so erklärt Thorsten Stachelscheid, „baut dreimal so groß – das passt überhaupt nicht in unser Ortsbild.“ Den Meggenern würde hier etwas vor die Nase gesetzt, was sie nicht haben wollen: „Wollen wir ernsthaft so einen Klotz in unserer Ortsmitte neben dem Ehrenmal stehen haben?“
In der folgenden Bildergalerie (die Bilder können vergrößert werden) sind zum einen die Pläne des Schweizer Investors Incler zu sehen als auch eine Fotomontage der Meggener Bauherrengemeinschaft, in der alle drei Gebäude (alter Bahnhof und die beiden neuen Pläne) übereinander dargestellt werden:
So wird auf der Facebook-Seite „Mein Meggen“ Kritik laut: Die Bürger seien „außen vor“ gelassen worden. „Sonst wird wegen jedem Mist eine Bürgerversammlung anberaumt. Warum wurden diese Pläne nicht erst einmal den Meggenern vorgestellt?“, fragt sich auch Thorsten Stachelscheid.
Als „falsch“ bezeichnet auch Dr. Gregor Kaiser, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Entscheidung für den Schweizer Investor: „Den Zuschlag hat nun ein Projektentwickler bekommen, der wenig Bezug zu Meggen hat und den Ort am Ruhrtalradweg verortet.“
Hundt weiter: „Wir haben in der letzten Bürgerversammlung 2019 in Meggen alle Anwesenden ausdrücklich gebeten, sich bei der Entwicklung des Ortes aktiv zu zeigen.“ In dieser Versammlung habe man alle baulichen „Brennpunkte“ in Meggen dargestellt, ganz bewusst auch die Punkte, „wo man nicht weiter kam“. Wie den Bahnhof. „Wir haben deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass da was geschehen muss.“
Die Pläne, so beschreibt er, zeigen ein dreifach gegliedertes Gebäude mit verbindenden Glastrakten, die eine Durchsicht ermöglichten. Es sei „eingegliedert in die städtebauliche Planung des Ehrenmal-Platzes“.