Millioneninvestitionen mit Außenmaß

Stadt stellt Bauprojekte vor / Gewerbegebiete und energetische Sanierung im Fokus


  • Lennestadt, 15.06.2016
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Die Erschließung der Gewerbegebiete „Camminady“ (Germaniahütte) und „Patt“ (Christinenhütte) hat für die Stadt Lennestadt angesichts der großen Nachfrage von Firmen hohe Priorität. Das hat Bürgermeister Stefan Hundt am Mittwochnachmittag, 15. Juni, bei der Vorstellung der Baumaßnahmen für das laufende Jahr betont. Die energetische Sanierung städtischer Immobilien stellt einen weiteren zentralen Aspekt der Planungen dar. Auf insgesamt rund 20 Millionen Euro beziffert die Verwaltung die Investitionen im Hoch- und Tiefbau, die allesamt „im Takt wirtschaftlicher Entwicklungen“ realisiert werden sollen.


Soll heißen: Planung und Vergabe von Aufträgen mit Augenmaß, nicht unter Zeitdruck. „Wir werden die Marktsituation beobachten, unsere Investitionen daran anpassen und natürlich gucken, für welche Projekte wir Fördergelder beantragen können“, kündigte Hundt an. Und stellte außerdem klar, dass Lennestadt bei Material und Bau auf Standard setzen werde, auch bei geförderten Maßnahmen: „Hier findet man keine Luxusbaustellen mehr.“ Diverse Bauprojekte – darunter der Ausbau am Biertappen, mit 2,13 Millionen Euro zugleich die kostspieligste Tiefbaumaßnahme, und der Haldengarten in Meggen – würden sich außerdem über einen Zeitraum von zwei Jahren und damit auch von zwei Haushaltsjahren verteilen. Eine zentrale Rolle spielt die Erschließung neuer Gewerbegebiete. In Germaniahütte soll der vorhandene Sägewerkbetrieb in ein modernes Gewerbegebiet mit einer Größe von rund einem Hektar umgewandelt werden. Mit der weiteren Erschließungsplanung sei die Stadt bereits beschäftigt. In Oedingen sollen im Bereich der ehemaligen Kaserne ebenfalls neue Produktionsstätten für Firmen geschaffen werden; auch hier sprach Hundt von rund einem Hektar Fläche.
Vier „Patt“-Grundstücke bereits vergeben
Ein Gewerbegebiet mit einer Gesamtgröße von knapp 4,1 Hektar soll darüber hinaus in Maumke im Bereich „Patt“ erschlossen werden. Vier Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 1,7 Hektar seien bereits an vier Firmen vergeben worden, sagte Hundt. Außerdem stehe die Stadt bereits mit Straßen.NRW in Kontakt, um zu prüfen, ob sich der Radweg im Zuge der Erschließung durch das Gewerbegebiet führen und sich eine neue Brücke über die Lenne bauen lässt. Der Zugang über den Bahnübergang solle „schon allein wegen der Fußgänger“ erhalten bleiben und ein „belebtes Gewerbegebiet“ geschaffen werden. Generell hofft der Bürgermeister darauf, dass „alle Beteiligten mit der Verwaltung Hand in Hand“ arbeiten, denn: „Unsere Wirtschaft ist lebendig, und wir können die Nachfrage nach gewerblichen Baugebieten aus der Stadt heraus befriedigen“, so Hundt. Über den Quadratmeterpreis könne die Kommune die Gewerbegebiete außerdem refinanzieren.
 von Michelle Kalaz
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Groß sei die Nachfrage auch nach Wohnungen und privaten Baugrundstücken. Allerdings gehe die Stadt mit diesem Thema verhaltener um. Hundt sprach von einem „Balanceakt“ zwischen steigendem Wohnraumbedarf auch junger Menschen und demografischer Entwicklung, die einen Bevölkerungsrückgang vor allem in ländlichen Gebieten prognostiziert. Bei der Planung, die interfraktionell und in Abstimmung mit der Verwaltung erfolgen soll, werde die Stadt in jedem Falle die „Innenverdichtung als obersten Grundsatz“ verfolgen.
Grundschule Altenhundem: Turnhalle wird saniert
Im Bereich Hochbau beträgt das Bauvolumen insgesamt rund 6 Millionen Euro. Den größten Posten mit rund 800.000 stellt die Grundsanierung der Turnhalle der Grundschule Altenhundem dar. Unter anderem sollen eine effiziente Heizungsanlage mit Blockheizkraftwerk eingebaut, Dusch- und Nebenräume renoviert und saniert und die Turnhallendecke (inklusive Wärmedämmung und Beleuchtung) erneuert werden. Im Zuge der Baumaßnahmen könnte auch die neue Turnhalle des Städtischen Gymnasiums bald fertiggestellt sein: Laut Paul-Werner Kleffmann (Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen) werden derzeit neue Böden verlegt und die Nebenräume hergerichtet. „Wir gehen davon aus, dass die Halle nach den Sommerferien wieder genutzt werden kann“, sagte Kleffmann. Ein Wasserschaden hatte die umfangreichen Renovierungsarbeiten nötig gemacht. Immerhin: Die Stadt geht davon aus, die Schadenssumme von 250.000 Euro nebst Zinsen erstattet zu bekommen.
Hundt: Energetische Sanierung zahlt sich aus
Auch bei den Hochbau-Maßnahmen verfolge Lennestadt ein bewährtes Konzept, sagte Hundt: „Wir setzen das fort, was wir in den vergangenen Jahren gemacht haben: Immobilien, die wir dringend brauchen, werden energetisch saniert und modernisiert.“ Dass sich die Investitionen mittelfristig für den städtischen Haushalt rechnen, habe sich bereits in den Bereichen gezeigt, in denen die Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet worden sei, sagte Hundt. Die Energieeinsparung habe dazu geführt, dass die Anschaffungskosten binnen zwei bis drei Jahren wieder eingespielt worden seien. Rund ein Drittel der städtischen Straßen werde derzeit mit LED-Lampen beleuchtet.
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