Die Erschließung der Gewerbegebiete „Camminady“ (Germaniahütte) und „Patt“ (Christinenhütte) hat für die Stadt Lennestadt angesichts der großen Nachfrage von Firmen hohe Priorität. Das hat Bürgermeister Stefan Hundt am Mittwochnachmittag, 15. Juni, bei der Vorstellung der Baumaßnahmen für das laufende Jahr betont. Die energetische Sanierung städtischer Immobilien stellt einen weiteren zentralen Aspekt der Planungen dar. Auf insgesamt rund 20 Millionen Euro beziffert die Verwaltung die Investitionen im Hoch- und Tiefbau, die allesamt „im Takt wirtschaftlicher Entwicklungen“ realisiert werden sollen.
Soll heißen: Planung und Vergabe von Aufträgen mit Augenmaß, nicht unter Zeitdruck. „Wir werden die Marktsituation beobachten, unsere Investitionen daran anpassen und natürlich gucken, für welche Projekte wir Fördergelder beantragen können“, kündigte Hundt an. Und stellte außerdem klar, dass Lennestadt bei Material und Bau auf Standard setzen werde, auch bei geförderten Maßnahmen: „Hier findet man keine Luxusbaustellen mehr.“ Diverse Bauprojekte – darunter der Ausbau am Biertappen, mit 2,13 Millionen Euro zugleich die kostspieligste Tiefbaumaßnahme, und der Haldengarten in Meggen – würden sich außerdem über einen Zeitraum von zwei Jahren und damit auch von zwei Haushaltsjahren verteilen.
Eine zentrale Rolle spielt die Erschließung neuer Gewerbegebiete. In Germaniahütte soll der vorhandene Sägewerkbetrieb in ein modernes Gewerbegebiet mit einer Größe von rund einem Hektar umgewandelt werden. Mit der weiteren Erschließungsplanung sei die Stadt bereits beschäftigt. In Oedingen sollen im Bereich der ehemaligen Kaserne ebenfalls neue Produktionsstätten für Firmen geschaffen werden; auch hier sprach Hundt von rund einem Hektar Fläche.
Ein Gewerbegebiet mit einer Gesamtgröße von knapp 4,1 Hektar soll darüber hinaus in Maumke im Bereich „Patt“ erschlossen werden. Vier Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 1,7 Hektar seien bereits an vier Firmen vergeben worden, sagte Hundt. Außerdem stehe die Stadt bereits mit Straßen.NRW in Kontakt, um zu prüfen, ob sich der Radweg im Zuge der Erschließung durch das Gewerbegebiet führen und sich eine neue Brücke über die Lenne bauen lässt. Der Zugang über den Bahnübergang solle „schon allein wegen der Fußgänger“ erhalten bleiben und ein „belebtes Gewerbegebiet“ geschaffen werden. Generell hofft der Bürgermeister darauf, dass „alle Beteiligten mit der Verwaltung Hand in Hand“ arbeiten, denn: „Unsere Wirtschaft ist lebendig, und wir können die Nachfrage nach gewerblichen Baugebieten aus der Stadt heraus befriedigen“, so Hundt. Über den Quadratmeterpreis könne die Kommune die Gewerbegebiete außerdem refinanzieren.