Lessing-Realschule: Lennestadt will weiter für Dreizügigkeit kämpfen

SPD und Grüne stimmen gegen CDU-Antrag


  • Lennestadt, 15.12.2016
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

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Lennestadt. Verwaltung und Stadtrat sollen sich weiter für die Wiedereinführung der Dreizügigkeit an der Lessing-Realschule Grevenbrück einsetzen. Einem entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion hat eine Mehrheit der Stadtverordneten am Mittwoch zugestimmt. SPD und Grüne stimmten aus unterschiedlichen Gründen jeweils geschlossen gegen den Antrag.


Anfang November hatten Bürgermeister Stefan Hundt und mehrere Ratsmitglieder das Thema mit der Bezirksregierung in Arnsberg besprochen. Die Behörde teilte daraufhin mit, aktuell keine Basis für die Bildung von drei Eingangsklassen zu sehen. Weil für das Schuljahr 2017/18 erneut deutlich mehr Anmeldungen erwartet werden als Plätze zu vergeben sind, hat die Bezirksregierung allerdings ein vorgezogenes Anmeldeverfahren an der Lessing-Realschule genehmigt (LokalPlus berichtete).

Der Stand der Dinge sei seitdem unverändert, sagte Heinz Vollmer und warf der CDU aus diesem Grund vor, einen „Schaufenster-Antrag“ gestellt zu haben. „Wir müssen jetzt abwarten, was da kommt und was sich in den anderen Kommunen tut. Dann können wir wieder tätig werden im Sinne der Eltern“, sagte Vollmer. Da derzeit keine neuen Fakten geschaffen werden könnten, stimme die SPD-Fraktion gegen den CDU-Antrag.
CDU will Druck auf Arnsberg aufbauen
Stefan Schneider (CDU) wies Vollmerts Vorwurf entschieden zurück. „Wir haben jetzt die Chance, uns für die Eltern einzusetzen. Im Februar ist das zu spät“, sagte Schneider. Es müsse weiter Druck auf die Bezirksregierung ausgeübt werden. Wenn sich in Nachbarkommunen Probleme abzeichneten bei der Zahl der Neuanmeldungen, werde es für die Bezirksregierung nämlich schwieriger, der Stadt Lennestadt Gründe für die Ablehnung der Dreizügigkeit an der Realschule in Grevenbrück zu nennen.

Die Rückkehr zu diesem Modell würde der Sekundarschule Hundem-Lenne jedenfalls nicht schaden. Das zeige ein Blick auf die gut ausgelasteten Klassen an den Standorten Meggen und Kirchhundem, hatte CDU-Fraktionschef Gregor Schnütgen zuvor erklärt. Und gleichzeitig scharf gegen die Gemeinde Finnentrop und die dortige Gesamtschule geschossen, denen er eine „Fehlentwicklung“ zuschrieb.
Kritik an Finnentrop und dortiger Gesamtschule
In dieselbe Kerbe schlugen schließlich auch Heinz Vollmer und Bürgermeister Stefan Hundt. Letzterer kritisierte, dass an der Gesamtschule nach seinem Kenntnisstand auch im kommenden Jahr und damit zum dritten Mal hintereinander lediglich drei Eingangsklassen gebildet werden könnten. Vollmer erklärte erneut, dass Lennestadt derzeit schlechte Karten habe, weil die erforderliche Zustimmung der Nachbarkommunen für eine Dreizügigkeit an der Realschule Grevenbrück „durch den Heß in Finnentrop“, den dortigen Bürgermeister, ohnehin verhindert werde.

Die Grünen dagegen hielten an ihrer Überzeugung fest, dass es ein Fehler gewesen sei, die Realschule entgegen des einstigen fraktionenübergreifenden Kompromisses zu erhalten. „Es ging damals darum, das dreigliedrige Schulsystem zu durchbrechen. Es war die eigentlich beste Lösung, die Realschule auslaufen zu lassen und uns auf die Sekundarschule auszurichten“, sagte Christa Orth-Sauer. Die Entscheidung der Bezirksregierung, an der Zweizügigkeit in Grevenbrück festzuhalten, sei folgerichtig. Aus diesem Grund stimmten die Grünen ebenfalls gegen den CDU-Antrag.
UWG stimmt zu und kritisiert CDU und SPD
Kerstin Bauer (UWG) äußerte sich anschließend lobend über die Grünen-Fraktion, die in der Schulpolitik als einzige ihrer Linie treu geblieben sei. „Alle anderen fangen an, zu schwimmen“, kritisierte die Fraktionsvorsitzende CDU und SPD. Dass die UWG dennoch für den Antrag stimmte, sich weiter für die Dreizügigkeit der Realschule einsetzen zu wollen, begründete Bauer damit, dass der „Elternwille hoch einzsuchätzen“ sei. Sie wies darauf hin, dass die UWG bei der Beschlussfassung, in Grevenbrück nur noch zwei Eingangsklassen zu bilden, noch nicht existent war, und bezeichnete die damalige Entscheidung als Fehler.
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