Lennestädter Organisationen verurteilen Fremdenhass in Meggen

„Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegentreten“


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Die Bündnis 90/Die Grünen-Ratsfraktion Lennestadt, die AG „es TUT sich WAS“ und DKP Lennestadt haben sich zu der Brandstiftung und den Nazi-Schmierereien in Meggen geäußert. von privat
Die Bündnis 90/Die Grünen-Ratsfraktion Lennestadt, die AG „es TUT sich WAS“ und DKP Lennestadt haben sich zu der Brandstiftung und den Nazi-Schmierereien in Meggen geäußert. © privat

Meggen. Die Bündnis 90/Die Grünen-Ratsfraktion Lennestadt, die AG „es TUT sich WAS“ und DKP Lennestadt haben zu den aktuellen Geschehnissen in Meggen, den nationalsozialistischen Schmierereien sowie der Brandstiftung an einem von ausländischen Mitbürgern bewohnten Haus, eine gemeinsame Pressemitteilung herausgegeben. Darin verurteilen sie die vermeintlich fremdenfeindlichen Taten aufs Schärfste.


Im Wortlaut: „Die in den vergangenen Tagen bekannt gewordenen Neonazi-Schmierereien in Meggen sowie der Brand am Tor des gleichen Hauses, in dem syrische und türkische Mitbürger leben, veranlasst uns, nochmals entschieden zu betonen, wie wichtig der gemeinsame Auftritt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auch hier in Lennestadt ist. Auch wenn die Ursachen des Brandes noch nicht endgültig geklärt sind, so zeigen doch die etwas älteren Graffitis, dass auch Menschen in Lennestadt ausländischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen zutiefst ablehnend gegenüber stehen und diesen das auch offen zeigen.

Dazu Christa Orth-Sauer, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Lennestadt: „Populistische Stimmungsmache gegen Geflüchtete und Ausländer nimmt leider immer mehr zu und äußert sich nicht selten in unverhohlenem Rassismus und Gewalt. Doch Menschen haben ein Recht auf Flucht aus desaströsen Bedingungen – und leider ist unsere Wirtschaftspolitik häufig für die Situation in afrikanischen oder Staaten des Nahen Ostens mitverantwortlich.“
Rechte Szene im Kreis Olpe vorhanden
Gregor Kaiser, Sprecher von es TUT sich WAS, ergänzt: „Wir wissen, dass es im Kreis Olpe eine rechte Szene gibt und dass die rechtsextreme Splittergruppe „Der III. Weg“ auch maßgeblich von Leuten aus Lennestadt unterstützt wird. Auch eine nennenswerte Anzahl rechtsextremer Wähler hat es hier immer gegeben, angefangen bei den Republikanern, über die NPD bis heute zur AfD.“

Es gelte jedoch den Anfängen zu wehren und sich als demokratische Gesellschaft für Humanität und Menschenrechte einzusetzen. Vor wenigen Tagen hat sich die Befreiung des KZ Auschwitz gejährt. Zu diesem Anlass sagte die Überlebende Hanni Lévy: „Früher hat man gesagt, die Juden sind an allem Schuld. Heute sind es die Flüchtlinge. Aber dabei darf man nie vergessen, dass das Menschen sind.“
Engagement ausbauen
Orth-Sauer, Prevorcic und Kaiser unisono: „Wir würden uns freuen, wenn daher die Stadt und die Schulen ihr Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Demokratiebildung ausbauen würden. Möglichkeiten sind zum Beispiel Projekte im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus oder Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage. Im Haushalt der Stadt für das kommende Jahr sollten die Fraktionen dafür eine nennenswerte Summe einstellen.“"
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