Lennestadt und Corona: „Es muss jetzt wieder vorangehen“

Bürgermeister Stefan Hundt im Gespräch, Teil 1


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Schwierige Zeiten gut gemeistert - da sind sich Thomas Meier, Bürgermeister Stefan Hundt und Ingo Wirth einig. von Kerstin Sauer
Schwierige Zeiten gut gemeistert - da sind sich Thomas Meier, Bürgermeister Stefan Hundt und Ingo Wirth einig. © Kerstin Sauer

Lennestadt. Sommer-Interview im Lennestädter Rathaus: In einem Rundum-Schlag hat Bürgermeister Stefan Hundt am Donnerstag, 28. Mai, einige Themen angesprochen, die Lennestadt seit Monaten und noch Monate beschäftigen. Auszüge aus dem Gespräch mit Stefan Hundt, Ingo Wirth (Sicherheit und Ordnung) und Thomas Meier (Schulen und Soziales) werden in den nächsten Tagen in loser Folge bei LokalPlus zu lesen sein.


Auch, wenn die Berichterstattung und die Themen in den vergangenen Monaten laut Bürgermeister Stefan Hundt „sehr Corona-lastig waren“: Man kommt um das Thema nicht herum. Entscheidungen mussten getroffen, Regeln ausgearbeitet, eine Marschrichtung eingeschlagen werden. Hundt: „Jede Kommune trägt eine Riesen-Verantwortung. Da liegt man nachts oft wach und überlegt: Liegen wir richtig mit unseren Strategien?“
Regelmäßiger Austausch
Doch der erste Bürger Lennestadts ist sich sicher: „Wir lagen und liegen richtig. Der regelmäßige Austausch in einer eigens gegründeten Gruppe war oberstes Gebot.“ Ein Schwerpunkt habe dabei vor allem auf den Schulen gelegen. Hundt: „Wir haben schon früh alle Schulleiter eingeladen und gemeinsam an Lösungen überlegt.“
Kurzfristige Entscheidungen aus Düsseldorf
Dabei machen es die Vorgaben des Landes, die teilweise recht kurzfristig veröffentlicht werden, nicht unbedingt einfacher, wie Thomas Meier vom Bereich Schulen und Soziales betonte: „Es hätte bei der Umsetzung viel Druck rausgenommen, wenn die Entscheidungen früher bekanntgegeben worden wären.“ Doch mit Blick auf die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Lennestadt hob Meier hervor: „Die Umsetzung ist hier hervorragend gelaufen.“

Die Kurzfristigkeit zahlreicher Entscheidungen bekam auch das Ordnungsamt zu spüren: Welche Regeln gelten im Einzelhandel? In der Gastronomie? „Die Corona-Schutzverordnung wurde immer wieder angepasst, aber insgesamt mit einem regen Austausch zwischen Stadt, Gastronomie und Einzelhandel gut umgesetzt“, lobte Ingo Wirth.
Viele Anrufe, gute Zusammenarbeit
Viele Anrufe seien beim Ordnungsamt eingegangen, unsichere Bürger fragten nach der „richtigen“ Umsetzung der Vorgaben. „Und wenn es mal gehakt hat“, so Wirth, „dann haben wir die Fragen schnell klären können.“
63 Bußgeldverfahren
Generell, so betonte der Leiter des Ordnungsamtes, habe sich der überwiegende Teil der Lennestädter Bevölkerung an die Vorgaben gehalten: Bei zahlreichen, intensiven Kontrollen über viele Wochen hinweg – außerhalb der normalen Arbeitszeiten abends, am Wochenende und an den Feiertagen im Zwei-Schicht-Betrieb – wurden lediglich 63 Bußgeldverfahren eingeleitet. „Meist waren das Verstöße wegen Ansammlungen und Gruppenbildungen in der Öffentlichkeit“, weiß Ingo Wirth.

„Wir können stolz darauf sein, wie es hier in Lennestadt abgelaufen ist. Das hat geklappt, wir haben das gut gemacht“, lobte Bürgermeister Stefan Hundt. Oberste Prämisse sei dabei aber immer gewesen, „unseren Takt nicht zu verlieren: Wir führen den Haushalt der Stadt Lennestadt aus – das war während der gesamten Zeit unsere Aufgabe.“
Volkswirtschaft ans Laufen kriegen
Seit einigen Wochen sei man an einem kleinen Scheideweg: Vorschriften werden immer detaillierter, die Bürger damit immer unsicherer. „Wir können nicht erwarten, dass jeder einzelne Schritt beschrieben wird“, so Stefan Hundt. Wichtigste Aufgabe sei es nun, die Volkswirtschaft wieder ans Laufen zu kriegen: „Wir haben lokal eine Verantwortung und müssen unseren Beitrag dazu leisten. Natürlich müssen die Regeln eingehalten werden – aber es muss jetzt auch wieder vorangehen.“

Lest in Kürze Teil 2 des Gesprächs mit Bürgermeister Stefan Hundt: In Lennestadt wird gebaut
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