Integration in Lennestadt: Stadt und Flüchtlingshelfer berichten

Neuer Sonderbereich bei LokalPlus


  • Lennestadt, 24.08.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Der Sonderbereich ist in der LokalPlus-App direkt unter den Topthemen zu finden. von Sven Prillwitz
Der Sonderbereich ist in der LokalPlus-App direkt unter den Topthemen zu finden. © Sven Prillwitz

Lennestadt. Die Flüchtlingskrise stellte nicht nur den Bund und die Länder, sondern auch die Kommunen vor allem in den vergangenen beiden Jahren bundesweit vor große Herausforderungen: Zahlreiche Menschen mussten – mitunter äußerst kurzfristig – aufgenommen, untergebracht und versorgt werden. Dieses „Ankommen“, sagt Lennestadts Bürgermeister Stefan Hundt, sei mittlerweile geschafft – auch dank des großen ehrenamtlichen Engagements. Genau das stellt die Stadt jetzt mit einem „Hotline-Tag“ und – im Vorfeld dazu – mit einer eigenen Serie bei LokalPlus zum Thema „Integration“ in den Mittelpunkt.


Fakten schaffen, Hintergründe liefern, Einblicke gewähren und Transparenz schaffen: Das sei ein Ziel der Aktion, sagt Martin Steinberg, bei der Stadt für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Wir möchten Angestellte aus der Verwaltung, vor allem aber Flüchtlingshelfer zu Wort kommen lassen. Sie sollen von ihren Erfahrungen mit Flüchtlingen berichten und erklären, wie und warum sie sich einbringen“, so Steinberg. In der Serie kommen neben dem Bürgermeister und der Polizei unter anderem auch die Ehrenamtsbörse EiL, der Arbeitskreis Integration und Koordinatoren für Flüchtlingshilfe zu Wort. „Das sind alles Gesichter, die man kennt“, sagt Steinberg.

Darüber hinaus sollen Bürger auch die Möglichkeit haben, Fragen zum Thema Flüchtlinge und Integration direkt an Fachpersonal aus dem Rathaus zu richten. Zu diesem Zweck bietet die Stadt am Donnerstag, 31. August, den sogenannten „Hotline-Tag“ an, eine Telefon-Aktion, die von 9 bis 11 und von 16 bis 18 Uhr läuft. An diesem Tag greifen neben Bürgermeister Stefan Hundt auch Thomas Meier (Bereichsleiter Soziales), Andrea Schiller (Hanah-Servicebüro und EiL) und Petra Peschke-Göbel (Fachbereichsleiterin Schulen und Soziales) zum Hörer und beantworten Fragen.
Stefan Hundt, Bürgermeister: 02723/608-555, s.hundt@lennestadt.de

Thomas Meier, zum Thema Unterbringung und Versorgung: 02723/608-501, t.meier@lennestadt.de

Petra Peschke-Göbel, zum Thema Schule, Kiga, allgemeine Fragen: 02723/608-221, p.peschke-goebel@lennestadt.de

Andrea Schiller, zum Thema Integration, Sprache, Ehrenamt, EiL, Hanah-Servicebüro: 02723/608-220, a.schiller@lennestadt.de
Das zweite Ziel der Aktion und der Serie: Bewusstsein schaffen für die Hilfe, die noch nötig ist – und weitere ehrenamtliche Flüchtlingshelfer zu finden. „Wir möchten Leute für ganz praktische Arbeiten sensibilisieren“, so Steinberg. Mittlerweile sei die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber durch die sogenannte Bleiberechtsregelung nämlich relativ stabil – und das für die nächsten rund drei Jahre. „Die Menschen ziehen jetzt nach und nach in normale Wohnungen und brauchen Hilfe. Da geht es darum, Schränke aufzuhängen, einen Herd anzuschließen, aber auch darum, bei Umzügen mitanzupacken“, erklärt Steinberg.

Darüber hinaus hofft die Stadt auf eine weiterhin aktive Integration zwischen Einwohnern und Flüchtlingen. „Es wäre natürlich toll, wenn Asylbewerber auch in Vereinen und in Ehrenämtern Anschluss finden würden“, sagt Steinberg.

Der Sonderbereich zum „Hotline-Tag“ und zum Thema „Integration“ ist in der LokalPlus-App ab Donnerstag, 24. August, als eigene Rubrik zu finden. Auf der Homepage gelangen User über die Ressortsuche und den Begriff „Specials“ zu allen Artikeln.
700 Menschen brauchen Unterstützung

Zum 1. Januar 2015 waren in Lennestadt 140 Asylbewerber und ausländische Flüchtlinge, die in städtischen Unterkünften und Wohnungen untergebracht waren und/oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen. Durch die Flüchtlingskrise, Geburten und Familiennachzüge stieg die Zahl. Abschiebungen und freiwillige Ausreisen sowie Umzüge in andere Kommunen sorgten gleichzeitig dafür, dass die Zahl sank.

Nach Angaben der Stadt sind es – Stand; 31. Juli 2017 – derzeit 450 Asylbewerber und Flüchtlinge, die in Lennestadt untergebracht sind und/oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.

Zudem gibt es auch Personen, die mittlerweile Jobcenterleistungen erhalten oder arbeiten und zudem eine eigene Wohnung gefunden haben. Nach einem Abgleich mit den Daten des Jobcenters geht die Stadt daher davon aus, dass sich in Lennestadt „insgesamt mindestens 700 Asylbewerber/Flüchtlinge befinden, die in den letzten Jahren nach Lennestadt gekommen sind und zum Großteil immer noch auf vielfältige Unterstützung (Behörden, Ehrenamt, caritative Einrichtungen etc.) zur Integration angewiesen sind“.
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