In Grevenbrück geht’s rund: Drei Kreisverkehre geplant

Konzept für Verkehrsknoten und Brücke vorgestellt


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In Grevenbrück geht es bald auch rund: Drei Kreisverkehre könnten entstehen. von Symbol Prillwitz
In Grevenbrück geht es bald auch rund: Drei Kreisverkehre könnten entstehen. © Symbol Prillwitz

Lennestadt. In Grevenbrück geht’s rund: Ein Konzept für den Umbau des Verkehrsknotens B 55/B 236 in Grevenbrück plus Ersatzneubau der Johannesbrücke ist am Montag, 11. November, in der Ratssitzung in Lennestadt vorgestellt worden. Demnach könnten in den nächsten Jahren drei Kreisverkehre in und um Grevenbrück herum entstehen. Erste Kostenschätzungen: rund 15 Millionen Euro.


Winfried Behle und Matthias Stuff vom Landesbetrieb Straßenbau waren zu Gast, um die Ergebnisse langer und aufwändiger Planungen vorzustellen. Rund 18.000 Fahrzeuge passieren täglich den Knotenpunkt B 55/B236, seit Jahren hagelt es Kritik am Verkehrsfluss und an den Ampelschaltungen. Jetzt könnte es eine Lösung geben.

„Ich denke, wir haben eine Lösung gefunden, die allen Bereichen – dem Verkehr, der Brücke und dem Radweg – gerecht wird“, erklärte Winfried Behle. Bei den Planungen habe man auch die Architektur, den Naturschutz und die Wassertechnik im Verlauf der Lenne im Blick gehabt.
Abriss der Brücke ist unumgänglich
Eins vorneweg: „Die Johannesbrücke muss abgerissen werden“, betonte Behle. Drei Gutachter seien unabhängig voneinander zu diesem Ergebnis gekommen, „die Bausubstanz ist schadhaft, die Mörtelfestigkeit lässt nach.“

Die Pläne des Landesbetriebs Straßenbau sehen drei Kreisverkehre vor: einen an der Kreuzung Kölner Straße/Siegener Straße, einen zweiten im Industriegebiet und einen dritten auf der B 236, die beiden letzteren verbunden durch eine vierspurige Brücke über die Lenne. Der Bau dieser Brücke würde im ersten Bauabschnitt, „dem aufwändigsten“, wie Matthias Stuff erläuterte, vorangetrieben. Rund zwei Jahre sind alleine für diesen Schritt vorgesehen.
Kreisel mit einem Durchmesser von 38 Metern
Über diese Brücke könnte dann in einem zweiten Schritt der Verkehr aus dem Industriegebiet geleitet werden, um dann den Bereich Industriegebiet in Angriff zu nehmen. Daran sollen sich der mit einem Durchmesser von 38 Metern recht große Kreisverkehr an der B 55/B 236 und der Ausbau der B 236 anschließen.

„Alles in allem dauert das mindestens dreieinhalb Jahre“, mutmaßt Matthias Stuff. Dann soll der für viele Grevenbrücker wohl größte Einschnitt folgen: der Abriss der Johannesbrücke. Ein Ersatzneubau soll dann lediglich für Fußgänger und Radfahrer geöffnet sein, damit wäre dann auch der Lückenschluss der Radverbindung zur Lenneroute gewährleistet. Pkw und Lkw dürfen dann diese Strecke nicht mehr nutzen und werden durch das Industriegebiet geleitet.
Fragen aus den Grevenbrücker Reihen
Eine kompakte und umfassende Präsentation, die doch bei einigen Ratsmitgliedern Fragen aufwarf, vor allem bei den Grevenbrücker CDU-Vertretern Hans-Gerd Mummel, Bernhard Schneider und Eugen Wörsdörfer. Muss die Brücke abgerissen werden? Was spricht gegen die alten Pläne mit einer neuen Brücke? Leidet die Optik des Ortes unter den Maßnahmen?

„Der Abriss ist alternativlos“, betonte Winfried Behle. Beim Bau einer neuen Brücke gebe es drei Jahre lang keinen Kontakt von der einen Seite der Lenne zur anderen, das sei nur unter Vollsperrung umzusetzen. Und die Optik sei auch immer ein subjektives Empfinden. Behle: „Wir planen einen Workshop mit Architekten, um die Pläne so attraktiv wie möglich umzusetzen.“ Auf die Frage, was denn mit dem Heiligen Johannes geschehe, konnte er beruhigend antworten: „Bei den derzeitigen Plänen steht er in der Mitte der Brücke.“
"Beeindruckender Entwurf"
Lob für die ausführlichen Planungen kam aus den Reihen der SPD. „Ein beeindruckender Entwurf“, betonte Vorsitzender Heinz Vollmer, „die Kommunalpolitik sollte das positiv begleiten.“ Und Bürgermeister Stefan Hundt hob die sehr gute und qualifizierte Planung hervor.

In einer Versammlung am Dienstag, 12. November, ab 18 Uhr in der Schützenhalle werden die Grevenbrücker Bürger über die Pläne informiert und können sich äußern.
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