Hausärzte-Versorgung in Lennestadt: „Es ist nichts in Sicht“

Alternative: Telemedizinische Sprechstunden?


 von © Minerva Studio / lia
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Lennestadt. Ärztemangel in Lennestadt: „Es ist nichts in Sicht“, sagte Bürgermeister Stefan Hundt in seinem Sommer-Interview zum Thema Ärzteversorgung. Ein vordergründiges Problem der Provinz, glaubt Hundt.


Während das St.-Josefs-Hospital „viele gute neue Ärzte“ vorweisen könne, hapert es im Hausärzte-Bereich: „Betriebswirtschaftlich gesehen ist das für die Ärzte einfach ein unattraktiver Bereich“, berichtete Hundt, „das kann so kein zukunftsfähiger Rahmen sein.“ Seit 30 Jahren intensiviere sich dieser Bürokratismus immer mehr. Die Leidtragenden: Die Menschen im ländlichen Raum, denen es an Hausärzten fehlt.
Image-Broschüre
An den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann die Stadt Lennestadt nicht viel ändern. Aber am Umfeld, das die Ärzte auf dem Land erwarten würde.

Um Mediziner ins Sauerland zu „locken“ und ihnen das Leben auf dem Land schmackhaft zu machen, ist derzeit eine Image-Broschüre für Lennestadt in Arbeit. „Das Interesse der Ärzte am ländlichen Raum steigt wieder“, ist sich Stefan Hundt sicher – dieses Interesse müsse nun geschürt werden.
Arztbesuch per Video
„Die hausärztliche Versorgung wird in Zukunft anders stattfinden“, weiß Bürgermeister Hundt und spricht als Beispiel von digitalen Sprechstunden. Eine Machbarkeitsstudie für die telemedizinische Praxis als Alternative zum persönlichen Arztbesuch wird derzeit vom Forschungskolleg der Uni Siegen in Zusammenarbeit mit den Hausärzten aus Lennestadt ausgearbeitet. Die Stadt Lennestadt finanziert das Projekt mit bis zu 89.000 Euro.

Ansprechpartner bei der Stadt Lennestadt für das Thema Gesundheits- und Ärzteversorgung ist Thomas Meier, Leiter Schulen und Soziales: Er ist die Schnittstelle zwischen Hausärzten, Ärzten und Krankenhaus und koordiniert die Thematiken.
Initiativen der Stadt zum Thema Gesundheitsversorgung:
  • Willkommen in Südwestfalen / Perspektive 2.0
  • Leader-Projekt „Unternehmenswert Arzt“
  • Digitalprojekt mit dem Forschungskolleg der Uni Siegen (FOKOS)
  • Arbeitsgruppe Kreis Olpe
  • Headhunter auf der Suche nach einem Kinderarzt und einem Hausarzt für Grevenbrück
  • Konzept hausärztliche Versorgung Grevenbrück
  • Unterstützung des St.-Josefs-Hospitals (Geburtenhilfe und Anschaffung eines MRT)
  • Erstellung einer Imagebroschüre
  • Kooperation Hausärzte, Krankenhaus und Stadt (siehe oben)
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