Gedankenspiele zur Aufwertung und Einbindung des Ortskerns in Meggen

Städtebauliche Planungen


  • Lennestadt, 11.01.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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Stellten die Problematik des Ortskerns und mögliche Lösungen vor - und warben gleichzeitig im Namen der Stadt für rege Bürgerbeteiligung für die Weiterentwicklung Meggens: (von links) Öffentlichkeitsreferent Martin Steinberg, Stadtplaner Martin Runkel, Paul-Werner Kleffmann (Leiter des Hochbauamts) und Bürgermeister Stefan Hundt. von s: Sven Prillwitz
Stellten die Problematik des Ortskerns und mögliche Lösungen vor - und warben gleichzeitig im Namen der Stadt für rege Bürgerbeteiligung für die Weiterentwicklung Meggens: (von links) Öffentlichkeitsreferent Martin Steinberg, Stadtplaner Martin Runkel, Paul-Werner Kleffmann (Leiter des Hochbauamts) und Bürgermeister Stefan Hundt. © s: Sven Prillwitz

Meggen. Die Stadt Lennestadt treibt die Planungen zur Ortsentwicklung in Meggen weiter voran. Die drei Schwerpunkte: die Gestaltung des Schul- und Kulturzentrums „Auf´m Ohl“ und die Neugestaltung des Ortskerns sowohl im Bereich der Grundschule als auch des Bahnhofs. Warum das Zentrum derzeit „städtebaulich brachliegt“, haben Vertreter der Stadt um Bürgermeister Stefan Hundt am Donnerstag, 11. Januar, bei einer Ortsbegehung erläutert.


Auf der B236/Meggener Straße, der Hauptverkehrsader, herrscht an diesem Morgen wie gewohnt reger Betrieb. Parallel dazu verläuft die Johannes-Dosch-Straße, deren Zufahrten mit einklappbaren Absperrungen verengt sind. Hier ist rein gar nichts los. Eine Häuserzeile mit Garagen und Parkflächen auf der einen, der B236 zugewandten Seite. Die Franziskus-Grundschule auf der anderen Seite sorgt für die wenigen bunten Farbtupfer des in Weiß und vor allem in Grau gehaltenen Bereichs zu beiden Seiten der Johannes-Dosch-Straße. Triste und isolierte Hinterhof-Atmosphäre (siehe Bildergalerie).
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Gedankenspiele zur Aufwertung und Einbindung des Ortskerns in Meggen
„Wir haben hier keine funktionelle Verzahnung. Städtebaulich hat dieser Platz keine Funktion“, sagt Stefan Hundt. Von der Schule abgesehen handle es sich um einen „gefangenen Raum“. Stadtplaner Martin Runkel spricht kurz darauf von einer „baulichen Narbe“, von „verzaunten und nicht nutzbaren Wegen“. Ein Zustand, der sich dringend ändern müsse. Das Potential dazu habe der Bereich, den der Bürgermeister als „wertvollste Fläche in Meggen“ bezeichnet. Und Runkel spricht von einem „Filet“, das herausgearbeitet werden müsse – und zwar im Zusammenspiel zwischen Stadt und Bürgern. Zu diesem Zweck findet am 20. Januar ein „Workshop-Tag“ im PZ Meggen statt (siehe Infokasten).
Direkte Verbindung von der B236 zum Bahnhof?
Eine mögliche Variante zur Aufwertung des Ortskerns präsentieren Hundt und Runkel auch: Durch den Abriss der ehemaligen, an der B236 liegenden Grundschule, könnte der Platz zur Bundesstraße hin geöffnet werden. Würde auch das eingeschossige Turnhallen-Nebengebäude dem Erdboden gleichgemacht und an anderer Stelle neu errichtet, könnte sogar eine direkte Verbindung von der B236 zum Bahnhof und zur Karl-Knoche-Straße geschaffen werden.

Dadurch würde auch, so Stadtplaner Runkel, eine Sichtachse mit Blick auf die Fachwerkhäuser in Sachtleben geschaffen werden. Der Abriss eines weiteren eingeschossigen Gebäudes, das allerdings nicht im Besitz der Stadt ist, würde zudem die Öffnung des Platzes vom Schulhof aus zur Albrecht-Dürer-Straße ermöglichen. Durch die neuen Wegeverbindungen, eine „Verbesserung der Aufenthaltsqualität“ und Veranstaltungen könnte – mit der Schule und der Turnhalle im Mittelpunkt – ein multifunktionaler Platz im Ortskern entstehen, sagt Stefan Hundt. Und stellt erneut klar, dass es sich bei dieser Überlegung um eine mögliche Variante handle.
Neues Bahnhofsgebäude: Stadt sucht Investor
Fest steht dagegen, dass das völlig marode und leerstehende Bahnhofsgebäude an der Karl-Knoche-Straße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. Das hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen im September 2017 beschlossen. Das Bahnhofsgebäude sei nicht nur baufällig, sondern „weniger als wertlos“, sagt Hundt. Unter anderem liege der Grundwasserspiegel höher als der Kellerboden, was zu immensen Problemen mit Feuchtigkeit sorge.
 von Sven Prillwitz
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Favorisierte Lösung der Stadt für das Bahnhofsgebäude: ein privater Investor, der den Neubau stemmt. Seit einigen Monaten führe die Stadt bereits Gespräche, verrät Hundt, noch habe sich aber kein Geldgeber gefunden. Idealerweise sollte der Neubau einige Meter weiter weg von den Schienen errichtet werden. Klar ist bereits laut Hundt, dass der Standort der Unterführung nach Rücksprache mit der Deutschen Bahn in jedem Falle fix sei. Durch einen Neubau könnte man der Unterführung, die aktuell in das Bahnhofsgebäude integriert ist, „mehr Raum geben, offener, freier und mit mehr Licht“, überlegt Hundt.
Hundt: „Vorbildliche“ Entwicklung der Sekundarschule
Und dann ist da noch die Gestaltung des Schul-, Sport- und Kulturzentrums „Auf´m Ohl“, über die der Bürgermeister zum Ende des Ortstermins kurz spricht. Erfreulich: Die Sekundarschule Hundem-Lenne entwickle sich „vorbildlich“ und mit einer „positiven Dynamik“. Heißt: Die noch junge Schulform stoße auf immer breitere Akzeptanz in der Bevölkerung und verzeichne Prognosen zufolge in den nächsten drei Jahren deutlich steigende Schülerzahlen, die eine dauerhafte Sechs- und Siebenzügigkeit sichere.

Die Gebäude der auslaufenden Haupt- und Realschule Meggen würden daher voraussichtlich in vollem Umfang benötigt. Damit einher gehe die Frage, wie sich die Parkplatz-Situation „Auf´m Ohl“ optimieren und der Schulhof aufwerten lässt, so Hundt. Auch das ist ein Thema, bei dem der Bürgermeister und die Verwaltung auf reichlich Resonanz aus der Bevölkerung hoffen, um die „positive Entwicklung“ Meggens weiter fortzusetzen.
Der Workshop

Der Workshop-Tag am Samstag, 20. Januar, beginnt um 14 Uhr und dauert voraussichtlich vier Stunden. Nach einem offiziellen Teil (Beginn: 14.30 Uhr), bei dem die Bürger unter anderem über die Schulentwicklung in Meggen sowie über mögliche Bauvorhaben und Kosten informiert werden, werden drei Arbeitsgruppen gebildet. Deren Themen:
  • Grundschulbereich und Schulplatz
  • Gestaltung des Schul-, Sport- und Kulturzentrums
  • Bahnhof und Bahnhofsvorplatz
Die Arbeitsgruppen werden von Mitgliedern und zugleich Experten der Stadtverwaltung moderiert. Die AGs finden parallel statt und werden je dreimal an diesem Tag angeboten, sodass Bürger sich an der Ideenfindung zu allen drei Themen beteiligen können.

Die Ergebnisse aus dem Workshop-Tag werden anschließend zusammengefasst und später dem Rat der Stadt vorgelegt.
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