Fridays for future-Bewegung übergibt Forderungen im Lennestädter Rathaus

Klimafreundlicher Bürgermeister?


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Judith Schäfers, Julia Graw, Carina Hebestreit, Maria Graw und Martin Ludwig vom Fridays for future-Planungskomitee (von links). von Nils Dinkel
Judith Schäfers, Julia Graw, Carina Hebestreit, Maria Graw und Martin Ludwig vom Fridays for future-Planungskomitee (von links). © Nils Dinkel

Altenhundem. Die „Fridays for future“-Bewegung hat am Montagnachmittag, 29. März, zahlreiche Forderungen an Bürgermeister Tobias Puspas übergeben. Dieser nahm sich im Lennestädter Rathaus eine Stunde lang Zeit für die engagierte Gruppierung.


Engagement seitens der Stadt möchte das Planungskomitee etwa bei der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans sehen. „Hier wollen wir ein Wörtchen mitreden“, fand Martin Ludwig klare Worte.

Außerdem forderte die Gruppierung das Aufstellen von Mitfahrerbänken, den Radwegeausbau – gerade in Richtung Kirchhundem, die Ausweitung der interkommunalen Zusammenarbeit, zusätzliche Anreize zum Verkauf regionaler Produkte vor Ort sowie die Klimaneutralität bis zum Jahr 2038. Weiterhin forderte Fridays for future mehr Einblicke in das Controlling.

Forderungen gehen auch nach Schmallenberg und Kirchhundem

Ludwig sagte, dass man die Forderungen auch der Gemeinde Kirchhundem und der Stadt Schmallenberg zukommen lassen werde. Neben ihm waren Judith Schäfers, Julia Graw, Maria Graw und Carina Hebestreit vom Planungskomitee anwesend. Die 15 bis 19-Jährigen kommen aus Kirchhundem, Lennestadt und Schmallenberg.

Bürgermeister Tobias Puspas (rechts) betonte, immer ein offenes Ohr für die Fridays for future-Bewegung zu haben. von Nils Dinkel
Bürgermeister Tobias Puspas (rechts) betonte, immer ein offenes Ohr für die Fridays for future-Bewegung zu haben. © Nils Dinkel

„Wir wissen, dass die Stadt Lennestadt ein Klimaschutzkonzept hat. Das erkennen wir auch an“, so Ludwig. Die Auflistung der Bewegung seien gezielte Maßnahmen, die das Klimaschutzkonzept bisher nicht abdecke und wo Handlungsbedarf gesehen werde. Außerdem kritisierte Ludwig, dass der Klimadialog seit dem Beginn der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen sei.

Mitfahrerbänke scheiterten auf politischer Ebene

Puspas sagte, dass viele Entscheidungen von den verschiedenen Ausschüssen und dem Rat abhängig seien. So seien die Mitfahrerbänke etwa auf keine Mehrheit im Rat gestoßen und gescheitert. Somit sei dieser Vorschlag erst einmal vom Tisch, ehe er erneut zur Diskussion stehe.

„Es bedarf viel Energie und Durchhaltevermögen“, so Puspas. Es sei richtig gewesen, an den Bürgermeister heranzutreten. Die Grundidee, sich für den Klimaschutz einzusetzen, unterschreibe er. Das, was in den vergangenen Jahrzehnten falsch gelaufen sei, in richtige Bahnen zu lenken, wolle er begleiten.

Puspas: „Richtige Kompromisse finden“

Eine seiner ersten Amtshandlungen sei es gewesen, aus der Stelle des Klimaschutzmanagers eine Stabsstelle zu machen. Die Stadt Lennestadt habe einen Film zum Klimaschutz erstellt, ein weiterer sei in Arbeit, so Puspas.

Alles sei aber auch eine finanzielle Frage. Städte seien etwa von der Gewerbesteuer abhängig. Es gelte, die richtigen Kompromisse zu finden. Viele Punkte in Sachen Klimaschutz seien freiwillige Aufgaben, die man sich nur leisten könne, wenn in der Stadt gut gewirtschaftet werde.

Interkommunale Zusammenarbeit

Puspas lobte prinzipiell das Engagement und sagte, dass die jungen Leute bei ihm an der richtigen Adresse seien. Er forderte aber auch, dass sich die Bewegung besser informiere. So sei die Stadt im Bereich „Interkommunale Zusammenarbeit“ bereits sehr gut aufgestellt. In Kürze treffe sich er sich mit dem Bürgermeister-Kollegen aus Schmallenberg, um diese auch hier auszubauen.

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