Familiengerechte Kommune: Stadt Lennestadt strebt Re-Zertifizierung an


Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune" Beatrix Schwarze (links) und Bürgermeister Stefan Hundt bei der Vertragsunterzeichnung im Lennestädter Rathaus. von Nils Dinkel
Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune" Beatrix Schwarze (links) und Bürgermeister Stefan Hundt bei der Vertragsunterzeichnung im Lennestädter Rathaus. © Nils Dinkel

Altenhundem. Die Stadt Lennestadt strebt eine Re-Zertifizierung als familiengerechte Kommune an. Im Jahr 2015 war die auf vier Jahre befristete Auszeichnung erfolgt. Die Weichen zur Re-Zertifizierung sind am Dienstagmorgen, 13. März, mit einer obligatorischen Unterschrift im Rathaus gestellt worden. Dazu trafen sich Bürgermeister Stefan Hundt, Beatrix Schwarze (Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune“ (Audit)) sowie Fachbereichsleiterin Petra Peschke-Göbel, die als federführende Kraft einige Meilensteine für Lennestadt hervorhob.


In sechs Handlungsfeldern muss sich eine Kommune als „familiengerecht“ beweisen: Steuerung und Vernetzung, Familie und Arbeitswelt sowie Betreuung, Bildung und Erziehung, Beratung und Unterstützung, Wohnumfeld und Lebensqualität sowie Senioren und Generationen. Während seit 2015 an der Umsetzung zuvor vereinbarter Ziele gearbeitet wird, beginnt bereits die Planung für die Re-Zertifizierung 2019.

Mehr als 20 Punkte greifen in den Bereich „Familiengerechte Kommune“. In vielen dieser Bereiche sei die Stadt Lennestadt, teils schon sehr lange, bereits gut aufgestellt, erklärte Petra Peschke-Göbel. „Trotzdem ist ein solcher Prozess auch ein Lernprozess für alle. Welche Ziele hat man sich vorgenommen, welche wurden umgesetzt und wo sind Stolpersteine?“, so Peschke-Göbel. Netzwerkstrukturen wie das 2008 gegründete Lennestädter Bündnis für Familie oder das 2010 gestartete EiL (Ehrenamt in Lennestadt) hätten 2015 vieles aufgefangen, als Flüchtlinge in Lennestadt untergebracht und begleitet werden mussten.
Schwierige Konzeption
„Es ist kreisweit einmalig, dass die Schul-Sozialarbeit als festes Regelangebot verankert ist“, sagte Peschke-Göbel. In einem Zweijahres-Intervall finde ein Ehrenamtstag statt, seit Jahresbeginn seien zudem bereits 30 Babybesuche durch qualifizierte Mitarbeiterinnen erfolgt. „Die Konzeption war schwierig. Ein einfacher Besuch reicht nicht. Man muss flankieren können“, so Peschke-Göbel. Das Projekt habe jedoch bereits Vorschläge und Wünsche der Eltern eingebracht, die in das neue Konzept eingearbeitet werden sollen.
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Andererseits seien jedoch auch Projekte eingestampft worden. So sei das Vorhaben Mitfahrer-Bänke oder der Bürgerbus in Lennestadt nicht angenommen worden, wie auch Bürgermeister Stefan Hundt betonte. „Die Projekte sind nicht abgeschrieben. Wir müssen nur anders hinsehen“, sagte Peschke-Göbel. Für die Re-Zertifizierung sei zudem geplant, den Bereich Integration als siebten Punkt einzubeziehen.
Ausschuss-Beschluss einstimmig
„Wir haben in der Hinsicht sehr viel geleistet. Lennestadt will sich weiterhin innovativ für Familien aufstellen“, sagte Stefan Hundt. Und dazu zählten nicht nur die jüngeren, sondern auch die älteren Stadtbewohner. Was den Bürgermeister freut: Die kommunale Politik stehe geschlossen hinter der Re-Zertifizierung und den Anforderungen hierfür, betonte Hundt. In der vergangenen Woche hatte der Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Soziales sich einstimmig dafür ausgesprochen.

Beatrix Schwarze, Geschäftsführerin des Vereins „Familiengerechte Kommune“, betonte, dass die Stadt Lennestadt kein „Gefälligkeits-Zertifikat“ erhalte. Familiengerechtes Handeln sei schon lange ein wichtiges Thema, dem sich die Kommune annehme. Es erfolge eine Auseinandersetzung mit Auditoren, die das Konzept bewerten. Insgesamt sind 43 Kommunen und Kreise vom Verein als „Familiengerecht“ ausgezeichnet. Die Stadt Lennestadt ist die einzige Kommune im Kreis Olpe mit dieser Auszeichnung.
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