„Eigentümer sind für Ausgleichsmaßnahmen verantwortlich“

Leserbrief zum Lehrbienenstand in Altenhundem


 von Symbol Prillwitz
© Symbol Prillwitz

Lennestadt. Am 31. Januar endet der Mietvertrag, den der Imkerverein und die Investoren Franz Prein und Egon Behle für den Lehrbienenstand an der Vogelwarte in Altenhundem abgeschlossen haben. Die Diskussionen über juristische und politische Hintergründe und Verantwortung halten seit einigen Monaten an. Jetzt hat die LokalPlus-Redaktion ein neuer Leserbrief zu der Thematik erreicht.


„Zuletzt Anfang September kochte das Thema „Schließung des Lehrbienenstandes in Altenhundem“ erneut über, weil die Eigentümer des Areals an der Vogelwarte, Egon Behle und Franz Prein, dem Imkerverein Altenhundem zum 31. Januar 2017 gekündigt haben. Ist ja okay, wenn man von einem normalen Mietverhältnis ausgeht.

Aber erst im Oktober 2016 mussten der Kreis Olpe und die Stadt Lennestadt zugeben, dass sie den Imkerverein Altenhundem fast 20 Jahre lang, gemeinsam mit den o.g. Eigentümern im Unklaren über die Auflagen des gültigen Bebauungsplanes „Vogelwarte I“ gelassen haben. Das hat dem Imkerverein erheblichen finanziellen Schaden zugefügt.

In der „Erweiterten Abrundungssatzung“ Anlage 4 vom 24.6.1997 steht zu den Ausgleichsmaßnahmen auf das Bienenhaus bezogen; ich zitiere:

„Fortführung der bisherigen Nutzung für Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Wiedereinrichtung eines Bienenhauses durch die Imker soll an die ursprüngliche Nutzung anknüpfen und eine neue Basis für die Öffentlichkeitsarbeit bilden“, Zitatende.
Rechtmäßigkeit erloschen
Diese Auflagen sind zeitlich unbefristet und führen bei Nichterfüllung zum Erlöschen der Rechtmäßigkeit des Baugebietes „Vogelwarte I“! Verantwortlich für die Umsetzung und Finanzierung der Maßnahmen sind die Eigentümer Behle und Prein. Die Namen Egon Behle und Franz Prein sind und bleiben mit dem Baugebiet „Vogelwarte I“ unmittelbar mit den lokalen Unternehmen Behle Bau, Naturstein und Recycling aus Kirchhundem sowie mit dem Bedachungsunternehmen Franz Prein aus Lennestadt verbunden.

Wenn auf den Internetseiten beider Firmen nachschaut, findet man unter anderem bei „behle-bau.de“ folgendes Zitat: „Ökologie und Ökonomie stellen für uns keinen Widerspruch dar. Das Streben nach Wirtschaftswachstum ist für uns unauflösbar mit einer ge­sunden Umwelt verbunden. Wir sind uns unserer Verantwortung für die Erhaltung der natürlichen Lebens­grundlagen bewusst und richten unser unternehmerisches Handeln darauf aus“, Zitatende. 

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Umweltfloskeln des Unternehmers Egon Behle, der hier scheinbar den Umwelt-, Arten- und Naturschutz gerade vor Ort in Lennestadt gemeinsam mit Franz Prein auszuklammern versucht. Aber es gehören immer mehrere zu einem Problem. Daher ist es vor allem ein Skandal, dass die verantwortliche Bauaufsichtsbehörde der Lennestadt, 20 Jahre lang untätig war und bis jetzt ist.“

Christoph Schürholz
Imker
Wenden-Hünsborn
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