Dornseifer oder Rewe – wer macht in Grevenbrück das Rennen?

Diskussionen im Ausschuss


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Gegenüber des Feuerwehrturms, hinter dem bestehenden Einzelhandels-Areal (Pfeil), möchte Dornseifer bauen: einen Supermarkt mit Gastronomie und Drogeriemarkt. Nur wenige Meter vom bestehenden Verkaufsareal an der Kölner Straße (Kreis). von Nils Dinkel
Gegenüber des Feuerwehrturms, hinter dem bestehenden Einzelhandels-Areal (Pfeil), möchte Dornseifer bauen: einen Supermarkt mit Gastronomie und Drogeriemarkt. Nur wenige Meter vom bestehenden Verkaufsareal an der Kölner Straße (Kreis). © Nils Dinkel

Lennestadt. Die Entwicklung des Einzelhandels in Grevenbrück hat am Dienstagabend, 10. März, auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen gestanden. Zur Diskussion standen die „Aufrüstung“ des bisherigen Supermarktes „Kaufpark“ oder der Neubau eines Dornseifer-Marktes an anderer Stelle. Fakt ist: Zwei Supermärkte sind einer zuviel.


Die Firma Dornseifer möchte gerne auf dem Wiesengrundstück an der K7 gegenüber dem Feuerwehrmuseum einen großflächigen Supermarkt (2200 Quadratmeter) inklusive Drogerie und Gastronomie (800 Quadratmeter) bauen. Das Grundstück befindet sich hinter den Häusern der Kölner Straße 79 und 80. Geplant ist in dem Zuge, Haus Nummer 79 abzureißen und ein neues Wohnhaus zu bauen.
Bestehendes Areal ausbauen
Zeitgleich aber soll das Einkaufszentrum Winkelmeyer – dazu gehören der Kaufpark, Ernstings Family und KIK – neu organisiert werden: Laut Vorlage zum Ausschuss plant der Eigentümer, den Kaufpark auf 2400 Quadratmeter zu erweitern und einen neuen Drogeriemarkt mit rund 1250 Quadratmetern Fläche zu bauen. Die ehemaligen Lager- und Produktionsflächen des ehemaligen Fleischereibetriebes sollen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Beide Vorhaben zu realisieren ist laut Einschätzung der Verwaltung kaum möglich: Ein Verträglichkeitsgutachten geht davon aus, dass die „parallele Betriebsführung zweiter Märkte nicht gewährleistet ist“. Demnach empfiehlt die Verwaltung aus städtebaulicher und ökologischer Sicht, dass die Planungen am bisherigen Standort – sprich Winkelmeyer im Bereich Kirchwiese – weiterverfolgt werden sollten.
Konkrete Pläne müssen zeitnah vorliegen
Zu diesem Vorschlag beantragte Bernhard Schneider (CDU) in der Sitzung des Ausschusses zwei Ergänzungen: Demnach solle Winkelmeyer einen konkreten Zeit- und Entwicklungsplan vorlegen, gleichzeitig solle die Verwaltung gemeinsam mit der Firma Dornseifer den Bereich an der K7 untersuchen. Sprich: Bis es genaue Zahlen, Daten und Fakten gebe, sollten beide Optionen aufrechterhalten werden.

Auch Bernd Brüggemann (CDU) plädierte dafür, beide Vorschläge im Raum zu behalten: „Wir müssen sehen, ob Winkelmeyer Pläne vorlegt. Wenn alles nicht klappt, haben wir in Grevenbrück wieder keinen Drogeriemarkt. Es ist falsch, diese Tür von vorneherein zuzuschlagen.“
Drogeriemarkt ist „dringend notwendig“
Von „Auswirkungen nicht nur auf Grevenbrück, sondern auf die ganze Umgebung“ sprach Hermann Dörnemann (SPD). Dringend notwendig sei ein weiterer Drogeriemarkt für Lennestadt, gebe es doch bisher nur einen in Altenhundem. „Dafür bietet sich Grevenbrück stark an.“ Dörnemann weiter: „Wir sollten uns davor hüten, Dornseifer heute oder in den nächsten Tagen eine Absage zu erteilen.“ Daher schloss sich die SPD dem Vorschlag der CDU an: Winkelmeyer soll konkrete Pläne vorlegen und Dornseifer wird weiter geprüft.
Keine Notwendigkeit für zweiten Standort
Kritischer äußerte sich Dr. Gregor Kaiser (Grüne). Während er die Entwicklung für den Einzelhandelsstandort Grevenbrück lobte, sehe er keine Notwendigkeit, an einem zweiten Standort – einer Wiese, die auch ihre Funktion habe – weiter zu planen. Außerdem: „In der Nähe ist ein Kindergarten und der Kreisel würde durch den zunehmenden Verkehr noch beengter“, betonte Kaiser. Und weiter: „Es gibt einen guten Standort für Verkaufsflächen in Grevenbrück, der alternativ auch noch ausgebaut werden kann.“

Weitere Pläne von Seiten Dornseifers braucht auch die UWG nicht, wie Fraktionsvorsitzende Kerstin Bauer erklärte: „Die Vorlage ist ausreichend. Wir schließen uns nur dem Zusatz an, dass die Pläne von Winkelmeyer zeitnah vorliegen sollen.“

Einstimmig wurde entschieden, dass zeitnah ein konkreter Plan für die Entwicklung des bestehenden Verkaufsareals vorliegen muss. Mit drei Gegenstimm kam auch der zweite Zusatz der CDU zum Zuge: Die Verwaltung prüft weiterhin gemeinsam mit Dornseifer den Bereich „In den Planken“ an der K7.
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