CDU und Wirtschaft diskutieren über Johannesbrücke in Grevenbrück

Vortragsabend der Union Langenei


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IHK-Präsident Felix G. Hensel (links) und CDU-Landtagsabgeordneter Jochen Ritter beim Vortrags- und Diskussionsabend in Langenei. von s: Nils Dinkel
IHK-Präsident Felix G. Hensel (links) und CDU-Landtagsabgeordneter Jochen Ritter beim Vortrags- und Diskussionsabend in Langenei. © s: Nils Dinkel

Langenei. Auf reges Interesse ist am Dienstag, 26. Juni, eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Jungen Union sowie der Senioren Union gestoßen. Zum Thema „Infrastruktur/Zukunftsplanung im Kreis Olpe, Schwerpunkt Raum Lennestadt“ referierten verschiedene Redner aus Wirtschaft und Politik. Dabei stellten die Zuhörer auch teils kritische Fragen im Hotel Schweinsberg in Langenei.


Dass Infrastruktur ein wichtiges Thema für die Stadt Lennestadt sei, bestätigte der Beigeordnete Karsten Schürheck. Es sei der Stadt sehr daran gelegen, gerade die Bundesstraßen zu sanieren und ertüchtigen. Wenn der Knotenpunkt, an dem sich B55 und B236 kreuzen, behoben sei, sei Grevenbrück für die Zukunft gut gerüstet. Auf Bauplanungen in Grevenbrück ging später auch Dipl. Ing. Ludger Siebert von Straßen.NRW ein.

Der Bereich Industriestraße/Johannesbrücke werde sich vollständig verändern. Geplant seien in diesem Bereich drei Kreisverkehre, die teilweise Beipässe für Rechtsabbieger erhalten sollen. Dies sei die beste Variante, da Signalanlagen und Kreisverkehre untereinander nicht so gut harmonieren würden. Es sei das Nadelöhr weit und breit auf der Bundesstraße 55. Auf die Frage, ob die Johannesrücke erhaltungsfähig bleibe, sagte Siebert: „Die Brücke ist kaputt und muss kurzfristig erneuert werden. Einzelne Fundamentteile sind aus dem 19. Jahrhundert.“
Bauabschluss nicht vor 2023
Es sei kein Fundamentnachweis mehr möglich. Teils sei das Fundament porös und verfault. Mit Baubeginn ist frühestens 2019/2020 zu rechnen. Die Bauarbeiten sollen nicht vor 2023 abgeschlossen sein. Man befinde sich in den Anfängen der Planung, es müssten Gebiete erschlossen werden. Dann soll sich die Verkehrsführung hier komplett verändern. Die jetzige Johannisbrücke wird nach Bauabschluss abgerissen, soll während der Baumaßnahme allerdings noch befahrbar bleiben.
 von Nils Dinkel
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Hier soll dann eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke entstehen. Aktuell sei die Belastungsgrenze für diesen Bereich erreicht. Bei den Baumaßnahmen nehme man Rücksicht auf die Industrie. „Allein bei uns fahren täglich 60 bis 80 Lkw“, sagte VIA-Geschäftsführer Werner Schmidt.

Er schätzte die täglich durch die Industriestraße fahrenden Lkw auf etwa 300 mit einer steigenden Tendenz. Sein Unternehmen habe derzeit acht Lkw im Fuhrpark und sei ausschließlich im Nahverkehr unterwegs. „Wenn es weniger Staus gäbe, könnte bei uns ein Lkw eingespart werden“, so Schmidt. Auch die Grundsanierung der A45, die sich über viele Jahre ziehen wird, beschäftige den Unternehmer. Die Attraktivität der Region könne leiden. „Man sollte schnell anfangen und schnell fertig werden“, sagte Schmidt.
Baustellen in Oberelspe und Trockenbrück im Blick
Weitere Baustellenschwerpunkte der Vortragsveranstaltung waren die in Kürze beginnende Baumaßnahme in Trockenbrück oder auch die Baustelle in Oberelspe. Gerade die Bauarbeiten in Trockenbrück seien zukunftsweisend für die angedachten Baumaßnahmen in Grevenbrück, so Siebert. Im Bundesverkehrswegeplan seien primär und mit 80 Prozent die Bundesautobahnen eingespannt. Daher sind angedachte Projekte, wie etwa drei Tunnel im Stadtgebiet Lennestadt, zwar auf der Agenda, aber noch weit von der Umsetzung entfernt, wie Siebert erklärte.

Felix G. Hensel mahnte an, dass der Aufschwung dem Ende zugehe. Die Auftragseingänge, gerade von weltweit tätigen Unternehmen, seien rückläufig. „Am Konjunktur-Himmel brauen sich Wolken zusammen“, sagte der IHK-Präsident. Probleme sehe er außerdem beim Fachkräftemangel, bei steigenden Rohstoffpreisen sowie bei einer „unberechenbaren USA-Politik“. Für die Region sei es wichtig, dass die Bundesautobahn ausgebaut werde, auch wenn es sicherlich ein Jahrzehntprojekt sei.
Fachräfte-Suche auch beim Land
Jochen Ritter sagte, dass das Verkehrsministerium des Landes mittlerweile rein auf Verkehr konzentriert sei. Der Verkehrsminister sei gleichzeitig Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung NRW. So könne man davon ausgehen, dass er die Wirtschaftsvoraussetzungen kennt. Der parteilose Staatssekretär sei als Bauingenieur vom Fach.

Es seien außerdem 50 Fachkräftestellen beim Land geschaffen worden. Auch hier mache sich jedoch der Fachkräftemangel bemerkbar. „Ingenieure zu finden ist schwer“, sagte der Landtagsabgeordnete. Wichtig sei Schnelligkeit bei Baumaßnahmen. Daher sprach sich Ritter für Arbeit an Wochenenden aus, auch wenn es dann teurer sei.
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