Besichtigungstermin bei Wasseraufbereitungsanlage in Saalhausen

Stadtwerke erklären Funktionsweise


Am Saalhauser Ortsausgang in Richtung Milchenbach wird die neue Wasseraufbereitungsanlage errichtet. von Nils Dinkel
Am Saalhauser Ortsausgang in Richtung Milchenbach wird die neue Wasseraufbereitungsanlage errichtet. © Nils Dinkel

Saalhausen. Bei einem vor-Ort-Termin des Ausschusses für Stadtwerke und Tiefbau ist am Mittwoch, 5. September, die neue Wasseraufbereitungsanlage in Saalhausen vorgestellt und in seiner Funktion erklärt worden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage zur Wasserversorgung Saalhausens ist laut Thomas Rameil von den Stadtwerken jedoch nicht vor dem zweiten Quartal 2019 zu rechnen.


Das aufzubereitende Wasser soll aus der umliegenden Region stammen. So verlaufen die Leitungen unter anderem durch das Milchenbach- und das Böddestal. Teils stammt das Wasser aus Tiefenbohrungen, teils aus der Lenne. Die Anlage sei sehr komplex. Zur Aufbereitungsanlage gehören auch eine Filteranlage oder eine Steuerungsanlage, dessen Membran durch eine Rückspülung mit Klarwasser gereinigt wird.

„Etwa einmal jährlich muss zudem eine chemische Reinigung erfolgen“, erklärte Rameil. Zur Anlage zählen außerdem ein Reinwasserbehälter und ein Belüfter zur Entsäuerung des Wassers. „Das Wasser hier ist sehr Kohlensäurehaltig und muss entsäuert werden“, so der Fachmann.
Ausgeschilderte Trinkwasserschutzgebiete
Mit Fernwirttechnik sollen im Lennestädter Rathaus alle Werte und etwaige Probleme einsehbar sein. Auch Sicherheitsaspekte, wie etwa ein Einbruch in die Anlage, wird hier sofort erfasst. Weitere Sicherheitsvorkehrungen sollen noch getroffen werden. Die Wasserschutzgebiete sollen laut Rameil noch ausgezeichnet werden. „Die Anträge hierfür sind gestellt. Die Anlage und der Brunnen werden außerdem noch mit Zäunen gesichert“, führte er fort. An die Leitungen selbst komme man nicht heran. Und wenn, könne man aufgrund des Drucks keine schädigenden Stoffe ins Wasser hinzugeben.

Die Anlage braucht einen Vordruck von etwa 1,5 bar. Dieser wird durch Pumpmassen erzeugt. Das geförderte Wasser wird zusätzlich UV-bestrahlt, um eventuelle Viren abzutöten. „Das System ist zweistufig abgesichert“, so Rameil. Die Anlage kann bis zu 25 Kubikzentimeter Trinkwasser pro Stunde produzieren. Die Stadtwerke schätzen den täglichen Betrieb auf maximal 20 Stunden.
Drei Erdtanks
Neben dem Hauptraum, in dem sich auf zwei Ebenen die Wasseraufbereitungsanlage und die Schaltschränke befinden, gibt es einen nur von außen zugänglichen Raum, wo etwa Chemikalien Platz finden. Zwei Erdtanks für die Rückspülung und ein weiterer für die chemische Rückspülung gehören zu der komplexen Anlage. Der chemische Tank wird leergepumpt, die weiteren fließen der Lenne zu.

Derzeit finden Restarbeiten statt. Die Abnahme der Anlage und des Gebäudes soll laut Rameil noch in diesem Jahr erfolgen. Der Probetrieb der Anlage soll nicht vor dem zweiten Quartal 2019 möglich sein. Die Arbeiten an Elektrik und Fernwirttechnik dauern nach Schätzungen von Rameil noch mindestens bis zum 31. März an. „Vorher wird hier kein Wasser laufen und es wird beim jetzigen Zustand bleiben“, so Rameil.  

Der Abschreibezeitraum beträgt 12 bis 15 Jahre. Die Anlage soll alle Bürger Saalhausens mit Wasser versorgen können. Ob auch noch andere Ortschaften versorgt werden könnten, stellte Rameil in Frage. „Wenn wir künftig häufiger Sommer wie diese haben, dann wird das nicht möglich sein.“
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Der stellvertretende Bürgermeister Michael Beckmann sagte, dass man sich nun ein deutlich besseres Bild von der Situation gemacht habe. Anwesend waren zudem Stadtwerkeleiter Peter Quinke, Bürgermeister Stefan Hundt, Beigeordneter Karsten Schürheck und einige Rats- und Fraktionsmitglieder.
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