Altenhundem: Stadt findet Investoren für großes Bauprojekt im Wigey

„Zwei Fliegen mit einer Klappe“


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3D-Visualisierung zum geplanten Bauprojekt im Altenhundemer Wigey. von Fleper
3D-Visualisierung zum geplanten Bauprojekt im Altenhundemer Wigey. © Fleper

Altenhundem. Der Ratssaal war am Mittwochabend, 28. Februar, bei einer Bürgerversammlung bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Es ging um die Innenverdichtung Altenhundems, genauer gesagt ein Projekt zur Wohnraum- und Parkplatz-Erweiterung im Wigey. „Zwei Fliegen mit einer Klappe“, wie es Stefan Crummenerl (Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Lennestadt) nannte, sollen somit geschlagen werden. Entstehen sollen drei Wohngebäude mit 24 Wohnungen sowie zwei Parkhäuser mit zwei Decks.


In Altenhundem seien nicht mehr viele bauliche Erweiterungsflächen vorhanden, erläuterte Bürgermeister Stefan Hundt. „Auf lange Sicht können an der Vogelwarte und am alten Sportplatz vielleicht Flächen entstehen. Die Verdichtung des Zentralbereichs ist zukunftsweisend und spielt gerade heute eine entscheidende Rolle. Es soll unter anderem auch in Grevenbrück zum Tragen kommen.“

Mehrere interessierte Investoren hätten sich für das Bauvorhaben im Altenhundemer Wigey gemeldet. „Übriggeblieben sind das Architekturbüro Fleper, heute vertreten durch Diplom Ingenieur Philipp Fleper, und die Firma Mees, vertreten durch Wolfgang Schulte“, so der Bürgermeister. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren einiges für die Parkraum-Erweiterung getan, so unter anderem die Fläche Schneiders Hof erschlossen, die ab März ausgebaut werden soll.
Lenneallee geplant
Stefan Crummenerl präsentierte die Bauland-Planung, ehe Philipp Fleper die baulichen Skizzen vorstellte und erläuterte. Crummenerl zeigte unter anderem einen Bauplan aus 1979/80, bei dem der Parkplatz bereits zweistöckig geplant gewesen war.

Fleper sagte, dass die jetzige Parkplatzfläche eine Größe von etwa 6000 Quadratmetern habe und das Grundstück mittig in zwei Bauflächen geteilt werden soll. Zudem solle eine Baumreihe unter dem Namen „Lenneallee“ entstehen, was zur Verstärkung der Wirkung des Gesamtkomplexes führen soll. Über die Allee hinweg soll eine Brücke beide Gebäude miteinander verbinden.

„Insgesamt sollen in beiden Parkhäusern 219 Parkplätze entstehen. Aktuell sind es 122“, so der Architekt. Die Parkplätze seien „zukunftsorientiert größer" als der Norm entsprechend kalkuliert. Im Freien würden nochmals sieben Parkplätze geschaffen. Die Fassaden des Parkhauses sollen begrünt werden. „Es ist ein offenes Parkhaus. Man soll nicht auf Blech schauen“, sagte Fleper. Lichtkuppeln sollen für mehr Licht auf den Parkdecks sorgen. Die Gesamthöhe der Gebäude erreiche nicht die Höhe des Hit-Marktes, sei jedoch höher als das Wigeycenter, welches eine Höhe von 11,70 Metern hat.
Attraktives Innenstadtbild
Die Gebäude sollen nach dem „Bauhausstil“ in der Architektursprache errichtet. Die Farbe des Putzes soll weiß sein und Balkone sollen in Richtung Süden ausgerichtet werden. „Es wird eine attraktive Einfahrt zur Innenstadt geschaffen“, sagte Fleper. Insgesamt sollen dort 24 Wohneinheiten entstehen, von einer Größe zwischen 50 und 110 Quadratmetern. Dies sollen teils Miet- und teils Eigentumswohnungen sein. Es wird auch in Erwägung gezogen, einige Sozialwohnungen bereitzuhalten. Abschließend präsentierte er zwei Entwürfe für den Gebäudekomplex.
 von Fleper
© Fleper
Finanziert werden soll das ganze Projekt durch Investoren. Die Stadt zeigt sich allerdings verantwortlich für einen Großteil der Kosten für das Parkhaus. Hundt erklärte auf Bürgernachfrage, dass der Kern der Parkplätze als Dauerparkplätze gelten soll. Ein Teil der Parkplätze, etwa 1,5 pro Wohneinheit, sollten jedoch für die Bewohner zurückgehalten und abgegrenzt werden. Die Parkhäuser sollen mit zwei Treppenhäusern ausgestattet werden mit Ausgang zum Gewerbegebiet Wigey, sowie zur Innenstadt.
Energieeffizientes Projekt
Auf Nachfrage erklärte Wolfgang Schulte von der Firma Mees, dass sich das geschätzte Gesamtvolumen des Vorhabens auf zehn bis zwölf Millionen Euro belaufe. Ein weiterer Bürger erkundigte sich nach erneuerbaren Energien, da Flachdächer zum Tragen kämen. „Die Gebäude werden kubisch und daher energieeffizient geplant. Das Thema Energieeffizienz fließt in jedem Falle ein“, sagte Fleper. So sei angedacht, eine Solaranlage auf den Dächern zu installieren.

Der Bau der beiden Parkhäuser werde nacheinander erfolgen. „Die jetzigen Parkflächen sollen so lange wie möglich und die neuen Parkplätze so schnell wie möglich nutzbar werden“, sagte Schulte. „Der Baubeginn ist nicht vor dem Jahreswechsel realistisch“, sagte der Bürgermeister abschließend. Interessenten für eine der Wohneinheiten hätten sich bereits gemeldet, obwohl von Kosten für Miet- und Eigentumswohnungen noch nicht gesprochen werden könne. „Alle, die sich für eine der Wohneinheiten interessieren, können sich jetzt schon melden“, sagte Schulte.
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