Wer hat wohl die A…karte gezogen?

Abgesagte Weihnachtsmärkte


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Bis ins kleinste Detail war alles geplant: die Holzhütten gewienert, die Hackschnitzel bestellt, Aussteller engagiert und ein Programm gestaltet. Und jetzt? Nichts. Eine Absage nach der anderen flattert in unser E-Mail-Postfach in der Lokalplus-Redaktion. Altenhundem, Grevenbrück, Attendorn, Finnentrop, und kein Ende in Sicht: Auch in diesem Jahr finden die meisten Weihnachtsmärkte im Kreis Olpe nicht statt.

Keine Frage: Umsichtig von den Organisatoren. Vorausschauend und vor allem mit viel Verantwortungsgefühl haben sie die schwere Entscheidung getroffen. Klar, die Auswirkungen auf die Besucher sind traurig. Die auf den Einzelhandel, die Gastronomie und die Veranstalter jedoch dramatisch.

Eine Chance, Menschen in den Ort, in die Geschäfte und Lokale zu locken, ist hinüber. Das Weihnachtsgeschäft, das meist einen Großteil des Jahresumsatzes ausmacht, steht auf wackeligen Füßen. Wieder sind diejenigen die Gelackmeierten, die es schon im ersten und zweiten Lockdown hart getroffen hat. Die monatelang schließen mussten. Und oft um ihre Existenz gebangt haben – wenn sie sie nicht sogar aufgeben mussten.

Bleibt die Frage: Warum sind die Hürden für diese Veranstaltungen, die meistens draußen und ohne dichtes Gedränge stattfinden, so hoch? Aber Veranstaltungen drinnen mit Hunderten oder gar Tausenden von Menschen waren noch vor wenigen Tagen von der Landesregierung abgesegnet?

In den vergangenen drei Monaten war Corona in der großen Politik eher Nebensache, nach der Bundestagswahl war vieles wichtiger. Und plötzlich heißt es: Ups, wo kommen denn auf einmal die hohen Infektionszahlen her?! Wer hier die berühmte A…karte gezogen hat, ist wohl eindeutig.

Kerstin Sauer

Artikel teilen: