Weniger Lärm durch Windkrafträder

Dr. Peter Liese zu Besuch an der Uni Siegen / Neue Technik


Peter Liese ist sich mit Prof. Dr. Thomas Carolus und Kevin Volkmer vom Institut für Fluid- und Thermodynamik der Universität Siegen einig, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien neben der Steigerung der Energieeffizienz unverzichtbar ist, um die Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen. von D. Berger
Peter Liese ist sich mit Prof. Dr. Thomas Carolus und Kevin Volkmer vom Institut für Fluid- und Thermodynamik der Universität Siegen einig, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien neben der Steigerung der Energieeffizienz unverzichtbar ist, um die Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen. © D. Berger

Windkraft als erneuerbare Energie ist alternativlos – und damit auch die Suche nach weiteren Standorten und der Bau weiterer Anlagen. Das stellt der heimische Europa-Abegordnete Dr. Peter Liese klar. „Allerdings muss man dabei auch die Bedenken der Bevölkerung berücksichtigen“, fordert der Christdemokrat, der jetzt an der Universität Siegen vorbeischaute. Das Institut für Fluid- und Thermodynamik arbeitet an der Lärmreduzierung von Windrädern.


„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist neben der Steigerung der Energieeffizienz unverzichtbar, um die Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Gegenüber anderen erneuerbaren Energien ist die Windenergie an Land relativ kostengünstig. Daher muss auch in Südwestfalen die Windenergie in vertretbarer Form weiter ausgebaut werden“, erklären Liese und Prof. Dr. Thomas Carolus vom Institut für Fluid- und Thermodynamik der Universität Siegen. Carolus forscht seit einigen Jahren unter anderem zum Thema Lärmbelästigung durch Großturbinen. Bei einem Gespräch mit Liese erläuterte der Professor, dass die entstehenden Geräusche mittlerweile deutlich vermindert worden seien. Unter anderem seien früher zu hörende Getriebegeräusche heute nicht mehr zu vernehmen. Der sogenannte Infraschall, der durch die Bewegung des Rotors entsteht und von Kritikern der Windkraftanlagen moniert wird als Lärmbelästigung, ist aus Sicht Carolus kaum nachzuweisen: „Nach einer aktuellen Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg liegen die von Windkraftanlagen erzeugten Infraschallpegel deutlich unterhalb der Wahrnehmungsgrenzen des Menschen. Und: Im Haus ist jede einfache Waschmaschine ein dominanter Infraschallerzeuger.“
Flügel mit Zacken sollen Schall reduzieren
Auch Peter Liese appelliert an die Kritiker, sich mit der neuen Technik auseinanderzusetzen. „Wer einen älteren Windpark besichtigt und daraus auf neuere Windkraftanlagen schließt, liegt meiner Ansicht nach falsch“, so der EU-Abgeordnete. Carolus sagte, dass an der Geräuschminderung von Windrädern weiter gearbeitet werde. Dazu gebe es verschiedene Ansätze, beispielsweise Flügel mit Zacken an der Hinterkante. Dadurch würden die Strömungen weicher und der Schall reduziert. Erforscht wird in Siegen auch, ob durch Druckluft die Geräuschquellen sozusagen vom Flügel weggeblasen werden kann. Hierzu werden Modelle von Flügelabschnitten gebaut und dann in einem aero-akustischen Windkanal getestet. „Ich finde es sehr wichtig, dass in unserer Region an diesem Thema geforscht wird. Ohne Windenergie an Land ist die Energiewende weder in Deutschland noch in Europa zu schaffen. Aber wir müssen die Bedenken der Menschen ernst nehmen und jegliche Beeinträchtigung, soweit es geht, reduzieren“, so Liese abschließend. (LP)
Artikel teilen: