Ursula Heinen-Esser bricht in Olpe Lanze für die Landwirte

Ministerin skeptisch bei Windkraft im Wald


Anstelle eines Blumenstraußes erhielt Ursula Heinen-Esser einen Walnussbaum vom CDU-Kreisvorsitzenden Jochen Ritter (zweiter von rechts).  Daneben Hartmut Schauerte, ehemaliger CDU-MdB (links), und der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese. von Nicole Voss
Anstelle eines Blumenstraußes erhielt Ursula Heinen-Esser einen Walnussbaum vom CDU-Kreisvorsitzenden Jochen Ritter (zweiter von rechts). Daneben Hartmut Schauerte, ehemaliger CDU-MdB (links), und der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese. © Nicole Voss

Kreis Olpe/Olpe. Schwerpunkte der Rede, die Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW beim CDU-Kreisparteitag am Freitagabend, 11. Oktober, in Olpe hielt, waren die Situation der Landwirte und des Waldes, der Ausstieg aus der Kernkraft und der Kohle, ihre Haltung zur Windkraft und der Neubau der Landesfischereianstalt.


Zur Landesfischereianstalt sagte Heinen-Esser: „Wir sind bei den Planungen. Es wird ein nachhaltiges Bauprojekt, bei dem wir zeigen werden, wie nachhaltiges Bauen funktionieren kann. Albaum wird in wenigen Jahren ein schmuckes Gebäude haben, das in die Region passt. “

Die CDU-NRW-Ministerin machte deutlich: „Wir haben keinen Nachholbedarf in der Umwelt- und Klimapolitik“ und outete sich, keine Anhängerin der Windkraft im Wald zu sein. „Ich bin skeptisch, dass es eine gute Idee ist, Flächen im Wald für Windkraft frei zu halten, da wir die Bäume für eine Senkung des CO2-Ausstosses brauchen und vielleicht noch andere Probleme mit dem Naturschutz bekommen.“
 von Nicole Voss
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Es gebe in Deutschland 1.200 Bürgerinitiativen gegen Windkraft, eine Zahl, die man laut Ursula Heinen-Esser ernst nehmen müsse. Es sei ein langwieriger Prozess mit der Frage: Wie schaffen wir den Ausstieg aus der Kernkraft bis 2022 und bis 2037 aus der Kohle und sichern gleichzeitig die Energieversorgung? Das würde über Offshore-Windkraftanlagen, Photovoltaik und Gas gehen. Biomasse, und blaues Gas (Wasserstoff) seien dabei Themen. Heinen-Esser zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen könne.
Landwirtschaft ist das Sorgenkind
Die Landwirtschaft bezeichnete Heinen-Esser als ihr großes Sorgenkind. „Wir haben uns in der Gesellschaft ein bisschen angewöhnt, die Landwirte für alles verantwortlich zu machen, was an der Ladentheke schief geht. Die Ministerin betonte, dass die Landwirte unter den vielen Auflagen, die sie erfüllen müssten leiden.

An der Ladentheke bezahlen wolle dafür keiner. Sechs marinierte Hähnchenkeulen für 1,99 Euro könnten nicht funktionieren, wenn man nicht anfange, die Lebensmittel wert zu schätzen. „Nehmen Sie mit, dass die Landwirte in übergroßer Mehrheit anständig arbeitende Menschen für unsere Ernährung sind“, mahnte Ursula Heinen-Esser.  
Trockene Sommer werden Regelfall
Beim Thema Wald verwies die Ministerin darauf, dass Stürme, lange Trockenheit und Borkenkäfer die Vorboten dessen seien, was wir in den nächsten Jahren erleben werden. Trockenheit werde das große Problem sein. Der Sommer mit 80 trockenen Tagen werde in 20 Jahren der Regelfall sein. Klimamaßnahmen (Klimawandel stoppen) und Klimaanpassungsmaßnahmen (wie machen wir unsere Städte fit?) müssten ernst genommen werden.
Dürrehilfen und Mittel für Wiederaufforstung
Erstmals seien Dürrehilfen gezahlt worden. Die Borkenkäfer-Kalamität sei noch lange nicht vorbei. „Wir stehen mit den Wäldern vor enormen Herausforderungen. 16 Millionen Festmeter Schaden, 17 Millionen Bäume sind in NRW beschädigt. 9,2 Millonen Euro Soforthilfe werden zur Verfügung gestellt, 5,9 Millionen wurden beantragt. Bei der Wiederaufforstung müssen wir auch Geld in die Hand nehmen. 100 Millionen Euro sollen dafür in NRW zur Verfügung gestellt werden“, betonte Heinen-Esser.
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