Sechs 247 Meter hohe Windräder nahe der A 4 geplant

Pläne erstmals vorgestellt - Inbetriebnahme Ende 2022


  • Kreis Olpe, 28.03.2019
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Die Simulation zeigt den Blick aus Saßmicke auf die Windräder. von Wolfgang Schneider
Die Simulation zeigt den Blick aus Saßmicke auf die Windräder. © Wolfgang Schneider

Drolshagen/Olpe/Wenden. Im Grenzgebiet der drei Nachbarkommunen Olpe, Drolshagen und Wenden sollen bis Ende 2022 sechs große Windenergieanlagen entstehen. Die Dimensionen sind gewaltig: Die Anlagen werden eine Gesamthöhe von 247 Metern haben und weithin zu sehen sein. Über das Millionenprojekt in der Nähe der A 4 wurden am Donnerstag, 28. März, die Ratsmitglieder der betroffenen Kommunen informiert.


Die Initiatoren des Windparks, das Versorgungsunternehmen Gelsenwasser und die Firma VSB Neue Energien Deutschland, stellten im St.-Clemens-Haus in Drolshagen ihre Planungen zum ersten Mal öffentlich vor. Etwa 60 Politiker waren gekommen - und die bekamen viel Neues zu hören.
 
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So sind von den ursprünglich elf geplanten Windenergieanlagen noch sechs übrig geblieben – jeweils zwei auf den Gebieten von Olpe, Wenden und Drolshagen. Die auf dem Gebiet der Gemeinde Reichshof geplanten fünf Anlagen fallen weg. Grund dafür sind die vorgeschrieben Abstände zur Wohnbebauung und zur Autobahn A 4 sowie Belange des Natur- und Artenschutzes. Von geschlossenen Ortschaften sind die Standorte jeweils mindestens 1.000 Meter entfernt.
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Sechs 247 Meter hohe Windräder nahe der A 4 geplant
Dadurch ist nur ein relativ kleines Areal übriggeblieben, in dem die mächtigen Windräder aufgestellt werden können. Der Zeitplan der Projektplaner (siehe Infokasten) sieht vor, dass die sechs Windräder Ende 2022 ans Netz gehen sollen, wenn alles klappt wie geplant.
Der Zeitplan
  • Mitte 2019: Bauantrag
  • Herbst 2020: Baugenehmigung
  • Ab Herbst 2021: Waldarbeiten und Tiefbau
  • Frühjahr 2022: Montage der Windräder
  • Ende 2022: Inbetriebnahme
Um die riesigen Anlagenteile an die vorgesehenen Standorte zu bringen, sollen Waldwege ausgebaut und schwerverkehrstauglich gemacht werden. Die Zufahrt zu den Baustellen ist aus Richtung Rothemühle/Bebbingen vorgesehen. Noch lieber wären den Investoren allerdings zwei temporäre Autobahnabfahrten von der A 4 nahe des Kreuzes Olpe-Süd. Darüber sind sie mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW im Gespräch.

Denn nicht nur die Anlagenteile müssen in den Wald, sondern auch zig Tonnen Beton. Jedes der sechs Fundamente wird drei Meter tief werden und einen Durchmesser von 25 bis 30 Metern haben. Um die großen Windkraftanlagen (siehe Infokasten) aufzustellen und später zu warten, müssen außerdem große Kranabstellflächen geschaffen werden.
Technische Daten

Anlagentyp:
Vestas V162-5.6 MW

Nabenhöhe: 166 Meter

Rotordurchmesser: 162 Meter

Gesamthöhe: 247 Meter

Leistung: je Anlage 5,6 Megawatt
Was die Stromausbeute anbetrifft, sind die Investoren guter Dinge. Die zwölfmonatige Windmessung habe „eine sehr gute Windhöffigkeit“ gezeigt, so Projektplaner Oliver Thomas. Mit der Gesamtleistung von gut 33 Megawatt könne rechnerisch der Jahresbedarf von 28.000 3-Personen-Haushalten gedeckt werden. Das wäre mehr als die Einwohnerzahl von Olpe, Wenden und Drolshagen zusammen.
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Nach den Ratsmitgliedern sollen bald auch die Bürgerinnen und Bürger informiert werden. Geplant sind Infoveranstaltungen (jeweils von 18 bis 21 Uhr) am Dienstag, 9. April, in Wenden (Gesamtschule), am Mittwoch, 10. April, in Drolshagen (St.-Clemens-Haus) und am Donnerstag, 11. April, in Olpe (Kolpinghaus). Dazu Stefan Dohe von der Firma Gelsenwasser: „Es ist uns wichtig, von Anfang an zu informieren. Nur so kann es mit der Akzeptanz klappen.“
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