Peter Liese will sich für Abschaffung der Zeitumstellung einsetzen

Brief an EU-Kommissionspräsident Juncker


Kein Freund der Zeitumstellung: Dr. Peter Liese. von D. Berger
Kein Freund der Zeitumstellung: Dr. Peter Liese. © D. Berger

Kreis Olpe. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 24./25. März, werden wieder die Uhren umgestellt. Der Wechsel von Winter- auf Sommerzeit im Frühjahr und die Umstellung in die andere Richtung im Herbst bleiben umstritten. Der südwestfälische CDU-Europa-Abgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, ist gegen die halbjährliche Zeitumstellung.


„Bei der Einführung in den 70er Jahren hat man damit argumentiert, dass Energie eingespart wird. Dies ist aber nicht eingetreten. Stattdessen gibt es aber viele Nachteile. Neben den Kosten und Schwierigkeiten zum Beispiel bei den Fahrplänen der Bahn oder beim Flugverkehr gibt es gesundheitliche Probleme, und die nehme ich besonders ernst“, sagt Liese. Wissenschaftliche Studien belegten, „dass viele Menschen gesundheitliche Probleme durch die Zeitumstellung“ hätten.

Das EU-Parlament habe im Februar die Europäische Kommission dazu aufgefordert, die Zeitumstellung in Europa zu überprüfen und gegebenenfalls einen Vorschlag zur Änderung vorzulegen. Allerdings sei eine Änderung oder Anschaffung nicht so einfach, erläutert Liese. Die Europäische Union habe die Einführung der Zeitumstellung zwar nicht beschlossen, dies waren die Mitgliedsstaaten. Die EU habe lediglich für ein einheitliches Vorgehen gesorgt, damit nicht in jedem Land die Uhren an einem anderen Wochenende umgestellt werden. Ohne eine Änderung oder Abschaffung der entsprechenden Richtlinie, die den Tag der Zeitumstellung in Europa einheitlich regelt, sei es den Mitgliedsstaaten allerdings nicht möglich, die Zeitumstellung abzuschaffen.
„Keine Vorteile, aber viele Nachteile“
„Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland lehnen die Zeitumstellung ab. Deshalb hätte ich mir in der Resolution des Europäischen Parlamentes eine klare Ansage gewünscht, nämlich eine Abschaffung so schnell wie möglich. Aber trotzdem ist durch die Resolution Bewegung in die Sache gekommen. Die Kommission muss den Bericht aus meiner Sicht so schnell wie möglich vorlegen“, fordert Liese. Er habe sich deshalb in einem Brief an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die zuständige Verkehrskommissarin Violeta Bulc gewandt.

„Aus meiner Sicht kann das Ergebnis dann nur sein, die Zeitumstellung abzuschaffen“, stellt Liese klar. Und verweist auf die Ergebnisse zweier Krankenkassen-Studien. Danach hätten mehr als 20 Prozent aller Befragten angegeben, wegen der Zeitumstellung schon einmal unter körperlichen oder psychischen Problemen gelitten zu haben. Eine andere Studie habe ergeben,  dass die Zahl der Herzinfarkte in der Zeit nach der Umstellung um rund 20 Prozent zunimmt. „Wenn eine Regelung keine Vorteile, aber viele Nachteile hat, gehört sie abgeschafft“, so Liese abschließend.
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