Peter Liese: Südwestfalen kann stolz auf Wiederaufbau sein

Zehn Jahre nach Sturmtief „Kyrill"


Peter Liese (links) spricht über Sturmtief Kyrill. von Europabüro
Peter Liese (links) spricht über Sturmtief Kyrill. © Europabüro

Kreis Olpe. „Unsere Region Südwestfalen kann stolz darauf sein, was nach dem schrecklichen Sturm Kyrill vor zehn Jahren erreicht wurde.“ Das erklärte der südwestfälische Europaabgeordnete Peter Liese anlässlich des zehnten Jahrestag des Sturms „Kyrill" am Mittwoch, 18. Januar.


„Kyrill war eine schreckliche Katastrophe für unsere gesamte Region, insbesondere für die Waldbauern. Der Wiederaufbau war eine große Herausforderung, und alles in allem kann man sagen, dass wir sie als Region gut gemeistert haben. Ich bedanke mich bei allen, insbesondere bei den Ehrenamtlichen. Wichtig war besonders, dass die Wege und Straßen schnell wieder hergerichtet wurden, um weitere Schäden im Wald zu vermeiden und dem Tourismus, von dem unsere Region so stark abhängig ist, nicht zu schaden“, so Liese.

Der CDU-Europaabgeordnete wies zudem darauf hin, dass auch die Europäische Union sich mit einer Förderung von über 100 Millionen Euro am Wiederaufbau nach „Kyrill“ beteiligt hatte. „Nach der Katastrophennacht habe ich mich sofort mit den Verantwortlichen in Brüssel und Düsseldorf zusammengesetzt, um zu überlegen, wie man beim Wiederaufbau helfen kann.
Antrag gestellt
Um die Mittel des Europäischen Solidaritätsfonds in Anspruch zu nehmen, sei ein Antrag der Landesregierung notwendig gewesen. Die Beamten in Düsseldorf waren laut Liese zunächst skeptisch, aber mit Hilfe der damals zuständigen Minister Eckart Uhlenberg (Umwelt, Landwirtschaft und Forsten) und Michael Breurer (Europa- und Bundesangelegenheiten) „haben wir die Sache erfolgreich auf den Weg gebracht“, erinnert sich Liese.

„Das Land hat ebenfalls 100 Millionen Euro beigetragen. Enttäuscht war ich vom Verhalten des damaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück, der noch nicht mal auf Steuermehreinnahmen durch den plötzlichen großen Holzanfall verzichten wollte. Auch dieses Problem haben wir gemeinsam in den Griff bekommen, und es gab verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für die Waldbauern“, so Liese. Der Abgeordnete im Europäischen Parlament wies auch darauf hin, dass er im Zusammenhang mit „Kyrill“ erneut die Erfahrung gemacht habe, „dass manche bürokratische Hürde, die der EU zugeschrieben wird, ihre Ursachen oft vor Ort hat“.
Jeder Lkw wurde gebraucht
„Von Vertretern der Waldbauern war ich auf das in der EU geltende Kabotage-Verbot angesprochen worden. Danach dürfen Lkw, zum Beispiel aus der Schweiz, nicht innerhalb Deutschlands Waren transportieren. Wir brauchten aber zur Beseitigung des Holzes nach Kyrill jeden verfügbaren Lkw, also auch die aus der Schweiz. Während es zunächst den Anschein hatte, als bräuchten wir dafür eine Sondergenehmigung der Europäischen Kommission stellte sich nach Nachforschungen heraus, dass in anderen Ländern ein Landrat eine solche Sondergenehmigung erteilen darf. In Deutschland war es aber komplizierter, wir mussten über das Landesverkehrsministerium einen Antrag beim Bundesverkehrsminister stellen, zum Glück wurde auch dieser dann genehmigt“, so Liese abschließend.
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