Nezahat Baradari besucht Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd in Olpe

Gespräch


Matthias Rink, Jürgen Haßler, Nezahat Baradari und Frank Clemens vor der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd in Olpe. von privat
Matthias Rink, Jürgen Haßler, Nezahat Baradari und Frank Clemens vor der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd in Olpe. © privat

Olpe. Nezahat Baradari (SPD-MdB) hat kürzlich die Olper Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd besucht. Geschäftsführer Jürgen Haßler, der Leiter der Geschäftsstelle in Olpe, Matthias Rink, sowie der Kreishandwerksmeister und Vorsitzenden der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Frank Clemens, begrüßten die Bundestagsabgeordnete.


Die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd vertritt die Gesamtinteressen des Handwerks im Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein sowie die gemeinsamen Interessen der angeschlossenen Handwerksinnungen. Sie bietet Unterstützung und Beratung in betriebswirtschaftlichen, juristischen und fachlichen Fragen.

Für Baradari, deren Familie auf eine lange Tradition in der Tischlerei zurückblicken kann, sei es ein besonderes Anliegen gewesen, von den Vertretern der Kreishandwerkerschaft zu erfahren, „wo der Schuh drückt“.

„Immer mehr junge Menschen beginnen heutzutage ein Studium anstelle einer klassischen Ausbildung im Handwerk, obwohl das Handwerk eine gute Perspektive bietet. Daher fehlen uns vielerorts geeignete Bewerber“, so Kreishandwerksmeister Frank Clemens. Dabei liege der Mindestlohn in den meisten Handwerksbranchen weit über dem gesetzlichen Mindestlohn, so zum Beispiel im Bauhauptgewerbe für die Facharbeiter ab 1. April bei 15,40 Euro.
Handwerk soll gegenüber Studium konkurrenzfähig bleiben
Das Handwerk biete attraktive Berufe, darin waren sich alle Beteiligten einig. „Handwerksberufe müssen aber gegenüber dem Studium konkurrenzfähig bleiben. Das Image des Handwerks ist sehr gut, genau das muss auch wieder verstärkt in die Köpfe der Lehrer und der Schülerschaft vordringen“, so Jürgen Haßler.

„Nur durch die weitere Aufwertung und Stärkung des Handwerks und durch entsprechende Werbekampagnen kann die Fachkräftesicherung langfristig gewährleistet werden“, so auch das Resümee der Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari. Auch seien viele Themen miteinander verknüpft. So seien aus ihrer Sicht auch flexible Kinderbetreuungszeiten in Kitas wichtig, da die Arbeitszeiten im Handwerk ein hohes Maß an Flexibilität erfordern und damit auch mehr Frauen handwerkliche Berufe erlernen und ausüben.
Digitalisierung auch im Handwerk präsent
„Die Digitalisierung macht auch vor dem Handwerk nicht halt. Dadurch werden handwerkliche Berufe immer vielseitiger und die Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen“, meint Jürgen Haßler. So gehörten moderne Technologien wie Laptops oder Tablets beispielsweise beim Heizungsbau oder der -wartung zum Inventar. „Junge Leute schauen sich das Gesamtpaket des Berufes an“, da ist sich der Geschäftsführer sicher. Daher müsse auch in diesem Bereich aufgerüstet werden, bei Investition und Ausbildung.

Kritisch äußerten sich die Vertreter der Kreishandwerkerschaft zu der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Bonpflicht. Sie sehen darin eine unnötige bürokratische Belastung für Handwerksbetriebe. Insbesondere Selbstständige müssten unzähligen Dokumentationspflichten nachkommen, so Jürgen Haßler.
 

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