Neumitgliederseminar der SPD im Kreis Olpe


Die SPD hat hinzugewonnene Mitglieder beim Neumitgliederseminar begrüßt. von privat
Die SPD hat hinzugewonnene Mitglieder beim Neumitgliederseminar begrüßt. © privat

Kreis Olpe. Die SPD im Kreis Olpe macht neuen Mitgliedern ein Angebot: Wer gerade erst in der Partei angekommen ist, kann sich im Neumitgliederseminar ans Parteileben gewöhnen. Das Konzept geht auf, die Nachfrage ist groß, auch wenn zum Schluss weniger kamen als angemeldet. Viele der Seminaristen engagieren sich danach in den Ortsvereinen. Die Pressemitteilung der Sozialdemokraten:


Zu Willy Brandts Zeiten musste die SPD nicht lange rufen. Neue Mitstreiter kamen von ganz allein. Heute, weit über 40 Jahre später, ist politischer Nachwuchs kostbar. Die Volksparteien sind geschrumpft, ihr Personal im Schnitt um die 60. Da liegt es nahe, dass neu Eingetretene besonders zu begrüßen sind. Die SPD im Kreis Olpe macht das nun erstmalig in einem speziellen Neumitgliederseminar. Das ist ein Schnellkurs in Sozialdemokratie mit der Botschaft: Schön, dass Ihr da seid!

Rund zwanzig Teilnehmende am Neumitgliederseminar konnten die Initiatoren des SPD-Kreisverbandes in der Stadthalle Attendorn begrüßen. Sie alle sitzen in einer Runde, zusammen mit der Vorsitzenden der AG Migration und Vielfalt und ehemaligen Bundestagskandidatin Nezahat Baradari, dem Mitgliederbeauftragten des Olper Kreisverbandes Walter Sinzig und dem Attendorner Stadtverbandsvorsitzenden Wolfgang Langenohl, der als stellvertretender Vorsitzender alle neuen Mitglieder begrüßte. Man beschnupperte sich und stellte sich ausführlich vor.
Parteieintritt hat verschiedene Gründe
Die Motive der Leute waren so unterschiedlich wie ihr Outfit. 2017 und 2018 waren heftige Jahre für Sozialdemokraten. Selten hat die Partei so bittere Niederlagen einstecken müssen. Aber: Die Landtags- und die Bundestagswahl hatten einen Nebeneffekt: „Es ging auf einmal mit den Mitgliederzahlen im Kreis Olpe nach oben“, sagte Walter Sinzig, der in der SPD im Kreis Olpe beauftragt ist, alle Mitglieder zu verwalten aber auch zu betreuen.

In der Vorstellungsrunde erklärten die Neumitglieder ihre Motivation zum Eintritt in die SPD, trotz der zurzeit nicht so guten Umfragewerte. Der aufkeimende (Rechts-)Extremismus in den europäischen Ländern bzw. der Faschismus in Amerika mache Angst. Diesem müsse man mit Mut und Entschlossenheit begegnen. Der Parteieintritt sollte der erste Schritt dafür sein betonten einige der Teilnehmer.

Als eine der ersten Lektionen im Seminar lernten die Neumitglieder: Sozialdemokraten sagen nicht Sie zueinander, sondern Du. Der Schnellkurs Sozialdemokratie war auch ein Grundkurs Parteisprache. Wer weiß schon, was mit „AsF“ gemeint ist? Am Ende kennt jeder die „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen“, weiß, was ein Unterbezirk ist, was Delegierte machen und wie man einen Antrag einbringt. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern in einem Rückblick auch der historische Werdegang der Partei vermittelt.

Aktuelle bundespolitische Themen erörterten die Neumitglieder eingehend mit der im letzten Jahr als Bundestagskandidatin nominierten Genossin Nezahat Baradari. Neben der Notwendigkeit einer guten Bildung, dem digitalen Breitbandausbau und einer sozialdemokratisch gerechten Ökologie wurden der Wunsch nach mehr sozialer Gerechtigkeit wie

Steuergerechtigkeit, bezahlbarem Wohnraum für Familien, Studenten und Azubis als weitere Gründe für den Parteieintritt angeführt. Für ihre politischen Belange wollen sich die überwiegend jungen Neumitglieder einbringen und aktiv werden.
Bildungschancen: Parteieintritte für Kirchner-Quehl nachvollziehbar
„Noch immer hängen Bildungschancen in Deutschland stärker als in anderen Industrieländern von der sozialen Herkunft ab. Damit finden wir uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten nicht ab, deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass dies auch ein Grund für Parteieintritte ist“, so der SPD-Kreisverbandsvorsitzende Robert Kirchner-Quehl.

„Die Menschen wollen eine gute Zukunftsperspektive und eine faire Bezahlung im Beruf für eine später verlässliche und ausreichende Rente. Eine gute Bildung ist der beste Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben. Von der Qualität der Bildung hängen schließlich Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten ab“, bekräftigte Nezahat Baradari.

Der Mitgliederbeauftragte Walter Sinzig war besonders vom Elan der Teilnehmergruppe angetan. „Im Frühjahr wird es ein Vertiefungsseminar geben. Den genauen Termin werden wir rechtzeitig in der Presse bekannt geben und natürlich gibt es jederzeit aktuelle Informationen unter www.spd-kreis-olpe.de.“
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