Mutterkuhhalter und MdB Baradari fordern gerechtere Verteilung der Subventionen

Besuch auf Bauernhof in Hohl


Trafen sich auf dem Bauernhof Stuff zum Informationsaustausch: Michael Richard (Kreisverbandsvorsitzender WLV Olpe) und MdB Nezahat Baradari sowie die Vorsitzenden des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Kreis Olpe, Matthias Stuff, Michael Stinn mit Sohn Jonas und Tobias Belke (v. l. n. r.) von privat
Trafen sich auf dem Bauernhof Stuff zum Informationsaustausch: Michael Richard (Kreisverbandsvorsitzender WLV Olpe) und MdB Nezahat Baradari sowie die Vorsitzenden des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung Kreis Olpe, Matthias Stuff, Michael Stinn mit Sohn Jonas und Tobias Belke (v. l. n. r.) © privat

Olpe/Kreis Olpe. Auf Einladung des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung besuchte Nezahat Baradari, sozialdemokratische Bundestagabgeordnete aus Attendorn, jüngst den Bauernhof Stuff in Olpe-Hohl. Die Mutterkuhhalter haben Forderungen an die Politik.


Begrüßt wurde Baradari von den Vorsitzenden der Initiative, Michael Stinn aus Attendorn, Matthias Stuff aus Olpe und Tobias Belke aus Attendorn, sowie vielen Mitstreitern auch aus benachbarten Kreisen sowie Vertretern des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV).

Den Initiatoren des zum WLV gehörenden Arbeitskreises brannte ein Thema besonders unter den Nägeln: Als Mutterkuhhalter fühlen sie sich im Vergleich zu anderen Tierhaltern und Produktionsformen durch die Politik ungerecht behandelt und finanziell deutlich schlechter gestellt. Zumal sie als Kleinbauern ganz überwiegend im Nebenerwerb tätig sind. „Das geht nur mit Idealismus und Familie, und das 365 Tage im Jahr“, so Stuff.
Sehr natürliche Haltung
Baradari, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages, und die Arbeitskreis-Mitglieder stimmten überein, dass die Tiere bei der Mutterkuhhaltung sehr natürlich gehalten werden. Die Mutterkühe werden nicht zur Milchproduktion gehalten, sondern zur Aufzucht der Kälber.

Das Kalb saugt bis zum „Absetzen“ im Alter von acht bis zehn Monaten am Euter der Kuh. Die Kuh, später auch das Kalb, ernähren sich hauptsächlich von Gras und Heu. Das Leben der Mutterkühe spielt sich von April bis November komplett auf der Weide ab.
Ökologische Vorteile
Den Erlös erzielen die Kleinbauern durch den Verkauf der Tiere. Keine Medaille ohne zwei Seiten: Oft müsse sich dem Preisdruck anderer Branchen angepasst werden. Die Erlössituation bezeichnet der Aktionskreis als „prekär“.

Der Aufwand dieser Haltungsform sei im Vergleich zu anderen Arten der Tierhaltung wesentlich höher und bedeute einen „erheblichen Kostenunterschied in der Haltung“, so die Mitglieder des Arbeitskreises unisono. Sie fordern eine staatliche Unterstützung von 300 Euro je Mutterkuh jährlich.
„Ich bin an Ihrer Seite“
Dazu bedürfe es keiner „neuen Gelder, sondern nur einer besseren Verteilung vorhandener Subventionen wie zum Beispiel der Einführung von Subventionsobergrenzen“, erläutert Stuff.

Baradari versteht die Forderung der Initiative nach einer leistungsgerechten Förderung: „Ihre Arbeit ist der biologischen Artenvielfalt sehr dienlich.“ Zwischen den Forderungen der Mutterkuhhalter und der SPD-Fraktion gibt es sehr große „Überschneidungen“, betonte Baradari. „Ich bin an Ihrer Seite“.

Um dem Anliegen der Mutterkuhhaltern Gehör zu verschaffen und dem Gegenwind aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, etwas entgegenzusetzen, will Baradari das Thema mit in den Bundestag nehmen und weitere Gespräche führen.
Artikel teilen: