Mitgliederversammlung des SPD-Kreisverbandes Olpe mit Werkstattcharakter
Eine Partei im Wartungsmodus
- Kreis Olpe, 05.12.2017
Kreis Olpe. Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl will sich die SPD erneuern. Alle Mitglieder sind gefragt, denn der Weg dahin führt über eine breite Beteiligung und Diskussion auf allen Ebenen und in allen Gliederungen. Deshalb startet die Partei einen offenen Meinungsaustausch zur inhaltlichen Neuausrichtung, so auch im Kreis Olpe.
„Die Grundidee ist, dass am Ende konzeptionelle Vorschläge als Handlungsempfehlung festgehalten werden, die gegebenenfalls in weiteren Themenwerkstätten vertieft werden“, erläuterte der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Olpe Robert Kirchner-Quehl. Zu Beginn bilanzierte er die vergangenen Wahlen.
In den anschließenden Arbeitsgruppen wurden wichtige Themenfelder und Ziele herausgearbeitet, die mit Vorschlägen für Veränderungen einhergingen. Dazu gehörten die vorhandenen Beteiligungsstrukturen, die von den Versammlungsteilnehmern als verstaubt und aus anderer Zeit stammend identifiziert wurden. Eine bessere Vernetzung auf Sauerlandebene soll die Kommunikation nach Innen und nach Außen verbessern, Informationen breiter streuen und sachlich überzeugen.
Die SPD im Kreis Olpe möchte das Thema „Arbeit“ wieder stärker besetzen. Etliche Menschen müssten ihren Lebensunterhalt mit zwei oder drei Jobs bestreiten. Daher forderten sie jetzt eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns. Es fehle an Investitionen in die Bildung und in die Bekämpfung der Kinder- und Altersarmut.
Bedingt durch den Abbruch der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, Bündnis 90/die Grünen und der FDP wurde selbstverständlich auch über eine neue Große Koalition (GroKo) spekuliert. Im SPD-Kreisverband gehen die Meinungen dazu nicht weit auseinander.
Die GroKo sei abgewählt worden, dies könne man vor allem an den Zuwächsen der kleineren Parteien erkennen. Die AfD und ihr Erstarken sei durch die GroKo überhaupt erst möglich geworden. Zu viele Vorhaben der SPD seien nicht umgesetzt worden, weil die Zusammenarbeit mit der CDU schwierig gewesen sei, kritisierten die Genossen.
Zu viele Kompromisse hätten ausgehandelt werden müssen. Beispielsweise sei der Mindestlohn viel zu niedrig ausgefallen und die Mietpreisbremse sei von der CDU derart beschnitten worden, dass sie am Ende überhaupt nicht greifen konnte.
Sicherlich eine bessere Antwort auf die AfD als ein „Weiter so“ in der Großen Koalition. Was spricht dagegen, dass die CDU sich Mehrheiten sucht!“ Letztlich müsse die Entscheidung für oder gegen eine neue Große Koalition über einen Mitgliederentscheid fallen.