Kreis Olpe schafft Servicestelle zur Sicherung der medizinischen Versorgung

Ärztemangel verhindern – Nachwuchs gewinnen


  • Kreis Olpe, 05.10.2021
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Ein Hausarzt berät einen Patienten (Symbolfoto). von Pixabay.com
Ein Hausarzt berät einen Patienten (Symbolfoto). © Pixabay.com

Kreis Olpe. Haus- und Fachärzte werden zunehmend älter. Den medizinischen Nachwuchs zieht es eher in die Großstädte an Rhein und Ruhr als aufs Land. Deshalb zeichnen sich mittelfristig auch im Kreis Olpe die Schließung von Arztpraxen und eine ärztliche Unterversorgung.


Um dem entgegenzuwirken, richtet der Kreis Olpe eine „Servicestelle für Ärztinnen und Ärzte zur Sicherung der medizinischen Versorgung“ ein. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montag, 4. Oktober, in der Stadthalle Olpe einstimmig dafür gestimmt, eine zusätzliche Stelle zu schaffen, damit die Servicestelle starten kann. Dafür nimmt der Kreis 70.000 Euro zusätzliche Personalkosten in die Hand – und weitere 5.000 Euro pro Jahr für Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerktreffen.

Einhellige Zustimmung

Im Kreistag stieß das Vorhaben auf breite Zustimmung. UWG und Grüne hatten in der Vergangenheit bereits Anträge in diese Richtung gestellt, nachdem zum Beispiel der Kreis Soest gute Erfahrungen mit einem solchen Projekt gemacht hat. Dort ist es seit 2017 gelungen, 18 Ärzte für eine Niederlassung zu gewinnen.

In der Servicestelle sollen ab dem kommenden Jahr niederlassungswillige Mediziner beraten werden. Dazu gehört auch die Hilfestellung bei der Übernahme einer Praxis. Studenten der Humanmedizin soll bei der Suche nach einer Famulatur in einer Hausarztpraxis geholfen werden.

„Niederlassungsfreundliches Umfeld“

Neben solchen individuellen Hilfestellungen soll die Servicestelle ein Netzwerk der niedergelassenen Ärzte aufbauen, Fördermöglichkeiten ausloten, ein Handlungskonzept zur Ansprache von Ärzten sowie medizinischem Personal erarbeiten und die Versorgungssituation im Kreis Olpe analysieren. Inwieweit dieser umfangreiche Aufgabenkatalog abgearbeitet werden kann, wird die Zeit zeigen.

Der Kreis Olpe und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sind sich laut Sitzungsvorlage bewusst, dass auch sie selbst aktiv werden müssen, um für ein „niederlassungsfreundliches Umfeld“ zu sorgen. Dazu gehören zum Beispiel passgenaue Angebote in der Kindertagesbetreuung und bei den Schulformen, Wohnungen oder Baugrundstücke für Mediziner, die im Kreis Olpe heimisch werden möchten, aber auch Arbeitsplätze für deren Partner oder Wohn- und Pflegemöglichkeiten für die Eltern,

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