Kreis Olpe lobt erstmals einen Preis gegen Antisemitismus aus

Kein Platz für Extremismus und Rassismus


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Im März des vergangenen Jahres hat der Kreistag des Kreises Olpe einstimmig beschlossen, alle zwei Jahre den Preis „Kein Platz für Extremismus und Rassismus“ auszuschreiben.


Der Kreis Olpe will damit Initiativen fördern und unterstützen, die sich in einer kulturellen Ausdrucksweise gegen Rassismus und Judenhass wenden. Mit dem Preis soll das Engagement von Personen oder Gruppen gewürdigt werden, die sich in kreativer Form gegen Antisemitismus und extremistische Ideologien einsetzen und für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft eintreten und dazu ermutigen. 

Außerdem soll der Preis eine öffentliche Anerkennung für beispielhafte Initiativen und Aktionen zur Prävention von Fremdenfeindlichkeit zum Ausdruck bringen. Der Preis, der auch auf mehrere Personen oder Gruppen aufgeteilt werden kann, ist mit 2000 Euro dotiert.
Um den Preis können sich Personen, Gruppen und Initiativen aus dem Kreis Olpe entweder selbst bewerben oder vorgeschlagen werden. Die Bewerbungen oder Vorschläge sollten enthalten:
- eine kurze Beschreibung des Projekts bzw. des persönlichen Engagements mit einer Darstellung der kulturellen Ausdrucksweise,

- eine Begründung, in welcher Art und Weise sich die vorgeschlagene Person oder Gruppe gegen Rassismus und Extremismus verdient gemacht hat, 

- die spezifischen Zielgruppen und Kooperationspartner(innen),

- sowie Aussagen zum zeitlichen Umfang und Anzahl der Teilnehmer(innen).
Der Beschreibung können schriftliche oder digitale Publikationen hinzugefügt werden. 

Die Bewerbungen/Vorschläge sind bis zum 31. März einzureichen beim Kreis Olpe, Fachdienst Schulen, Sport und Kultur, Postfach 1560, 57445 Olpe oder per E-Mail: u.beckmann@kreis-olpe.de.

Nähere Informationen gibt die Fachdienstleiterin Ulrike Beckmann, E-Mail: u.beckmann@kreis-olpe.de oder Tel.: 0 27 61/8 14 10.
 
Über die Auswahl der Person oder Gruppe, die mit dem Preis ausgezeichnet werden soll, entscheidet der Kreistag nach der Empfehlung einer Jury. Anschließend wird der Preis im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung durch den Landrat verliehen.
Im Zusammenhang mit der Beschlussfassung zur Auslobung des Preises hatte der Kreistag gleichzeitig eine gemeinsame Resolution „Kein Platz für Rassismus und Extremismus“ verabschiedet mit folgender Erklärung:
„Auch im Kreis Olpe sind Aktivitäten extremer, rassistischer und antisemitistischer Gruppierungen festzustellen. Eine Duldung dieser Bedrohung ist nicht zu akzeptieren.  Eine „offene Gesellschaft“ wird sich immer dann entschieden wehren, wenn sie in ihrem Bestand gefährdet ist. Zu den unveränderlichen Kennzeichen der Bundesrepublik Deutschland gehört seit deren Gründung der Einsatz gegen Rassisten, Antisemiten und Extremisten.

Der Kreistag des Kreises Olpe erteilt jeglicher Gruppe, die latent oder offen extrem, rassistisch oder antisemitisch agiert, eine klare Absage.  Der Kreistag lehnt Extremismus, Hass und Gewalt in der Politik und im Zusammenleben der Menschen sowie die Leugnung der Shoah (Holocaust) und aller nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Würde der menschlichen Persönlichkeit entschieden ab.

Der Kreistag des Kreises Olpe erkennt Freiheit, gegenseitige Toleranz, ein internationales Miteinander, Solidarität und Demokratie auf der Basis unseres Rechtssystems auch als Kernaussage der Grundrechte als konstitutiv für das Gemeinwesen ausdrücklich an.“
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