Kampf gegen Corona: Kreis bekommt nicht genügend Geräte und Schutzmaterialien

Krisenstab-Leiter Theo Melcher informiert


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Kreisdirektor Theo Melcher leitet den Corona-Krisenstab. von Kreis Olpe
Kreisdirektor Theo Melcher leitet den Corona-Krisenstab. © Kreis Olpe

Kreis Olpe. Der Corona-Krisenstab des Kreises hat die Aufgabe, alle mit der Epidemie in Zusammenhang stehenden Maßnahmen zu veranlassen und zu koordinieren, Abläufe zu verbessern sowie Fragen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Viruserkrankung zu klären. Kreisdirektor Theo Melcher ist Leiter des Krisenstabes und informiert über dessen Arbeit.


Wie ist der Krisenstab zusammengesetzt?

Im Krisenstab finden sich Vertreter aus den unterschiedlichen Bereichen der Verwaltung, die vor allem mit Personal, Öffentlichkeitsarbeit, Kinderbetreuung, Pflege, und vor allem Rettungsdienst und Gesundheit zu tun haben. Auch die Polizei und Vertreter der Bundeswehr gehören dazu.

Ständig dabei sind Dr. Martin Junker von der Kassenärztlichen Vereinigung, Torsten Tillmann vom Deutschen Roten Kreuz und Kreisbrandmeister Christoph Lütticke. Regelmäßig hinzu kommen Christoph Becker vom Caritasverband Kreis Olpe sowie die Herren Schmitz, Hospitalgesellschaft Olpe, Dr. Seifarth und Dr. Kemmerling von der Helios Klinik in Attendorn.

Was sind die wichtigsten Aufgaben?

Erstens die Testung der Personen, die uns als voraussichtlich mit dem Coronavirus infiziert von den Hausärzten gemeldet werden, die Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln und notwendige Quarantäneanordnungen auszusprechen.
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Das hört sich einfach an, ist jedoch mit einem immensen Aufwand verbunden. Hier standen wir insgesamt vor großen Herausforderungen. So galt es entsprechende Datenbanken aufzubauen und bislang „fachfremdes“ Personal in neue Aufgaben einzuweisen. Da sind wir jetzt gut aufgestellt.

Es stellt kein Problem dar, eine relativ große Zahl an Abstrichen vorzunehmen. Wir mussten allerdings auch akzeptieren, dass Laborkapazitäten längst nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung standen und stehen, was sich an der Dauer zwischen Testung und Eingang des Ergebnisses widerspiegelt.
Kapazität als Achillesferse
Zweitens die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung mit der Zielsetzung, dass alle Erkrankten eine entsprechende Behandlung erfahren. Nach allen bisherigen Erkenntnissen ist die Achillesferse die begrenzte Kapazität unseres Gesundheitssystems für Schwererkrankte.

Zur Sicherstellung der Behandlung ist hier einiges geschehen. Das Krankenhaus in Olpe ist COVID-19-Zentrum. Das heißt, es hat sich auf die intensivmedizinische Behandlung konzentriert und die entsprechenden Kapazitäten im Rahmen der Möglichkeiten ausgebaut. Andere Patienten können in die Helios-Klinik nach Attendorn verlegt werden, wenn nötig.
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Kritisch sehen wir, dass es nach wie vor nicht gelingt, die notwendigen Geräte und Schutzmaterialien zu bekommen. Hier vor Ort tun wir alles, was möglich ist. So haben z.B. der Rettungsdienst des Kreises Olpe und das Deutsche Rote Kreuz alle nur irgendwie verfügbar zu machenden Gerätschaften dem Olper Krankenhaus zur Verfügung gestellt.

Drittens die Öffentlichkeitsarbeit. Hieran hat es Kritik gegeben, was die Aufbereitung der Zahlen anbelangt. Dieser Kritik haben wir uns gestellt. Mittlerweile sind wir aktueller und differenzierter bezüglich der Darstellung der Fallzahlen. Dass dies aus Sicht der „Kritiker“ lange gedauert hat, ist dem Umstand geschuldet, dass es vor allem zunächst darum gehen musste, die Situation um Abstriche und Gesundheitsversorgung zu organisieren. Dies hatte einfach Priorität, auch wenn dafür nicht alle Verständnis aufbrachten.
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